Satellitenempfang für Garten und Camping optimieren
Satellitenfernsehen außerhalb der eigenen vier Wände liegt voll im Trend. Im Fokus steht vor allem der Empfang im Wochenend- und Gartenhäuschen.
Welche Optionen bieten sich an? Worauf gilt es zu achten? Und gibt es Alternativen zur Sat-schüssel?
Welche Antenne?
Bei Campinganlagen hat man die Wahl zwischen kleinen Offsetschüsseln und Flachantennen. Die Offsetvariante kommt mit Durchmessern von rund 35 bis 45 cm daher und ist bereits für sehr kleines Geld erhältlich. Ihre Empfangsleistungen liegen zwar deutlich hinter jenen üblicher Sat-antennen, genügen aber um mit ihnen bei halbwegs gutem Wetter das volle Programmangebot von Astra 19,2 Grad Ost zu empfangen.
Antenne nur im Bedarfsfall
Kompakte Sat-schüsseln, egal ob in Offset- oder Flachbauweise sind schnell montiert und auch wieder abgebaut. Wobei die Wandhalterung und die Verkabelung ja nicht entfernt werden müssen. Sie fallen schließlich nicht auf. Wegen ihres geringen Durchmessers von rund 40 cm besitzen übliche Campingschüsseln einen großen Öffnungswinkel als die üblichen größeren 80bis 90-cm-antennen. Er erleichtert das Au nden des Wunschsatelliten und exakte Ausrichten erheblich. Mit etwas Übung braucht es vielleicht eine Minute, um die Campingantenne wieder betriebsbereit zu haben. Einmal, weil man ihre Elevation, also die Schräge, mit der sie gen Himmel schaut, beibehalten kann. Da der Spiegel zudem immer auf denselben Satelliten, üblicherweise Astra 19,2 Grad Ost, ausgerichtet wird, weiß man ohnehin, in welche Richtung die Antenne schauen muss. Dazu werden sich sehr schnell markante Punkte gefunden haben, die als Einstellhilfe dienen. Wie etwa eine Stütze des eigenen Gartenzauns, ein Strauch oder der Dachgiebel des Nachbarhauses. Außerdem bietet es sich an, an der Wandhalterung und der Mastschelle der Schüssel eine Markierung mit einem wasserfesten Stift anzubringen. Damit lässt sich die Antenne in Null Komma Nichts exakt ausrichten, ohne dass man auch nur einen Blick auf den Fernseher geworfen hat. Dies ist nicht nur bloße Theorie, sondern vielfach gelebte Praxis. Bei der Campingantenne kommt es schließlich nicht darauf an, dass diese perfekt auf den Satelliten ausgerichtet ist.
Stichwort: Satfinder
Satfinder sind kleine Messgeräte, die das Au nden des Wunschsatelliten und die optimale Ausrichten der Schüssel erleichtern sollen. Sie werden ab etwa zehn Euro angeboten. Ein Satfinder wird in die Antennenleitung zwischen LNB und Receiver geschaltet. Dieser gibt den Frequenzbereich und die Empfangsebene vor, auf der das kleine Messgerät das Summensignal aller in diesem Bereich ausgestrahlten Transponder misst. Womit es nicht in der Lage ist, zwischen den einzelnen Satelliten zu unterscheiden. Es reagiert auf alle gleichermaßen. Ihre Identifikation anhand einzelner empfangener Transponder ist somit nicht möglich. Da es zudem im geostationären Orbit inzwischen ziemlich eng geworden ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, die Schüssel mit einem Satfinder auf den falschen Satelliten auszurichten. Die zuverlässigere Alternative zum Ausrichten der Antenne bleibt der Sat-receiver. Diese bieten entweder im Sender-
suchlaufmenü oder als separate Option im Einstellungsmenü Balkenanzeigen, zum Teil sogar mit db-anzeige an.
Achtung vor Einbrechern
Kaum verständlich, aber Sat-anlagen am Wochenendhäuschen scheinen Einbrecher wie Magnete anzuziehen. Kein Wunder, handelt es sich bei ihnen doch schließlich um ausgesprochen teures Equipment. Kompletsets, bestehend aus einer 40-cm-schüssel mit LNB, Hd-receiver, Kabeln und Installationsmaterial, gibt es schon ab unter 70 Euro. Wenn man nun bedenkt, dass man in der Gartenlaube auch kaum eine Luxusglotze stehen haben wird, fragt sich schon, was sich sich da für Langfinger lohnen soll. Dennoch mahnen die Erfahrungen aus der Vergangenheit zur Vorsicht.
Sat-empfang mobil
Während der letzten Jahre ist Sat-empfang im Wohnmobil zu einer komfortablen Sache geworden. Auf vielen Fahrzeugen sind inzwischen vollautomatische Systeme mit bis zu 80 cm Durchmesser installiert. Sie gewährleisten nicht nur perfekten Empfang vieler Astra-transponder vom Nordkap bis Sizilien und von Irland bis in die Türkei. Sie richten sich auf Knopfdruck auch automatisch aus. Alles was es den erfolgreichen Empfang braucht, ist ein Standplatz mit freier Sicht nach Süden. Womit man auf Campingplätzen mitunter schlechte Karten in der Hand haben kann. Zumindest, wenn auf seinem Gelände viele Bäume für Schatten sorgen.
Alternative DVB-T2
Das Gartenhäuschen wird man primär besuchen, um die Natur zu genießen und sich in ihr auszuspannen. Fernsehen wird da wohl nicht ganz oben auf der Liste stehen. Deshalb kann das digitale Antennenfernsehen DVB-T2 durchaus eine Alternative zum Satellitenempfang sein. Für den Dvb-t2-empfang genügt oft schon eine kleine Zimmerantenne. Bei ihr spart man sich nicht nur das ständige auf- und abbauen. Da sie sich im Inneren befindet, kann sie zudem Einbrecher nicht anlocken. Selbst eine kleine Außenantenne lässt sich unauffälliger montieren, als eine Campingschüssel. Über DVB-T2 kommen je nach Region an die 15 Programme von ARD und ZDF in HD ohne Zusatzkosten. Sind auch die privaten Programme von Interesse, braucht es ein Freenet-abo. Dieses muss man aber nicht zwingend für den Campingeinsatz abschließen. Was spricht dagegen, die Freenet-box oder das Freenet-modul einfach von zu Hause mitzunehmen? Auch auf Reisen ins Ausland ist DVB-T2 eine Überlegung wert, denn DVB-T2 ist verbreiteter, als mancher denkt.