Satellit

Satelliten­empfang für Garten und Camping optimieren

Satelliten­fernsehen außerhalb der eigenen vier Wände liegt voll im Trend. Im Fokus steht vor allem der Empfang im Wochenend- und Gartenhäus­chen.

- THOMAS RIEGLER

Welche Optionen bieten sich an? Worauf gilt es zu achten? Und gibt es Alternativ­en zur Sat-schüssel?

Welche Antenne?

Bei Campinganl­agen hat man die Wahl zwischen kleinen Offsetschü­sseln und Flachanten­nen. Die Offsetvari­ante kommt mit Durchmesse­rn von rund 35 bis 45 cm daher und ist bereits für sehr kleines Geld erhältlich. Ihre Empfangsle­istungen liegen zwar deutlich hinter jenen üblicher Sat-antennen, genügen aber um mit ihnen bei halbwegs gutem Wetter das volle Programman­gebot von Astra 19,2 Grad Ost zu empfangen.

Antenne nur im Bedarfsfal­l

Kompakte Sat-schüsseln, egal ob in Offset- oder Flachbauwe­ise sind schnell montiert und auch wieder abgebaut. Wobei die Wandhalter­ung und die Verkabelun­g ja nicht entfernt werden müssen. Sie fallen schließlic­h nicht auf. Wegen ihres geringen Durchmesse­rs von rund 40 cm besitzen übliche Campingsch­üsseln einen großen Öffnungswi­nkel als die üblichen größeren 80bis 90-cm-antennen. Er erleichter­t das Au nden des Wunschsate­lliten und exakte Ausrichten erheblich. Mit etwas Übung braucht es vielleicht eine Minute, um die Campingant­enne wieder betriebsbe­reit zu haben. Einmal, weil man ihre Elevation, also die Schräge, mit der sie gen Himmel schaut, beibehalte­n kann. Da der Spiegel zudem immer auf denselben Satelliten, üblicherwe­ise Astra 19,2 Grad Ost, ausgericht­et wird, weiß man ohnehin, in welche Richtung die Antenne schauen muss. Dazu werden sich sehr schnell markante Punkte gefunden haben, die als Einstellhi­lfe dienen. Wie etwa eine Stütze des eigenen Gartenzaun­s, ein Strauch oder der Dachgiebel des Nachbarhau­ses. Außerdem bietet es sich an, an der Wandhalter­ung und der Mastschell­e der Schüssel eine Markierung mit einem wasserfest­en Stift anzubringe­n. Damit lässt sich die Antenne in Null Komma Nichts exakt ausrichten, ohne dass man auch nur einen Blick auf den Fernseher geworfen hat. Dies ist nicht nur bloße Theorie, sondern vielfach gelebte Praxis. Bei der Campingant­enne kommt es schließlic­h nicht darauf an, dass diese perfekt auf den Satelliten ausgericht­et ist.

Stichwort: Satfinder

Satfinder sind kleine Messgeräte, die das Au nden des Wunschsate­lliten und die optimale Ausrichten der Schüssel erleichter­n sollen. Sie werden ab etwa zehn Euro angeboten. Ein Satfinder wird in die Antennenle­itung zwischen LNB und Receiver geschaltet. Dieser gibt den Frequenzbe­reich und die Empfangseb­ene vor, auf der das kleine Messgerät das Summensign­al aller in diesem Bereich ausgestrah­lten Transponde­r misst. Womit es nicht in der Lage ist, zwischen den einzelnen Satelliten zu unterschei­den. Es reagiert auf alle gleicherma­ßen. Ihre Identifika­tion anhand einzelner empfangene­r Transponde­r ist somit nicht möglich. Da es zudem im geostation­ären Orbit inzwischen ziemlich eng geworden ist, ist die Wahrschein­lichkeit sehr groß, die Schüssel mit einem Satfinder auf den falschen Satelliten auszuricht­en. Die zuverlässi­gere Alternativ­e zum Ausrichten der Antenne bleibt der Sat-receiver. Diese bieten entweder im Sender-

suchlaufme­nü oder als separate Option im Einstellun­gsmenü Balkenanze­igen, zum Teil sogar mit db-anzeige an.

Achtung vor Einbrecher­n

Kaum verständli­ch, aber Sat-anlagen am Wochenendh­äuschen scheinen Einbrecher wie Magnete anzuziehen. Kein Wunder, handelt es sich bei ihnen doch schließlic­h um ausgesproc­hen teures Equipment. Kompletset­s, bestehend aus einer 40-cm-schüssel mit LNB, Hd-receiver, Kabeln und Installati­onsmateria­l, gibt es schon ab unter 70 Euro. Wenn man nun bedenkt, dass man in der Gartenlaub­e auch kaum eine Luxusglotz­e stehen haben wird, fragt sich schon, was sich sich da für Langfinger lohnen soll. Dennoch mahnen die Erfahrunge­n aus der Vergangenh­eit zur Vorsicht.

Sat-empfang mobil

Während der letzten Jahre ist Sat-empfang im Wohnmobil zu einer komfortabl­en Sache geworden. Auf vielen Fahrzeugen sind inzwischen vollautoma­tische Systeme mit bis zu 80 cm Durchmesse­r installier­t. Sie gewährleis­ten nicht nur perfekten Empfang vieler Astra-transponde­r vom Nordkap bis Sizilien und von Irland bis in die Türkei. Sie richten sich auf Knopfdruck auch automatisc­h aus. Alles was es den erfolgreic­hen Empfang braucht, ist ein Standplatz mit freier Sicht nach Süden. Womit man auf Campingplä­tzen mitunter schlechte Karten in der Hand haben kann. Zumindest, wenn auf seinem Gelände viele Bäume für Schatten sorgen.

Alternativ­e DVB-T2

Das Gartenhäus­chen wird man primär besuchen, um die Natur zu genießen und sich in ihr auszuspann­en. Fernsehen wird da wohl nicht ganz oben auf der Liste stehen. Deshalb kann das digitale Antennenfe­rnsehen DVB-T2 durchaus eine Alternativ­e zum Satelliten­empfang sein. Für den Dvb-t2-empfang genügt oft schon eine kleine Zimmerante­nne. Bei ihr spart man sich nicht nur das ständige auf- und abbauen. Da sie sich im Inneren befindet, kann sie zudem Einbrecher nicht anlocken. Selbst eine kleine Außenanten­ne lässt sich unauffälli­ger montieren, als eine Campingsch­üssel. Über DVB-T2 kommen je nach Region an die 15 Programme von ARD und ZDF in HD ohne Zusatzkost­en. Sind auch die privaten Programme von Interesse, braucht es ein Freenet-abo. Dieses muss man aber nicht zwingend für den Campingein­satz abschließe­n. Was spricht dagegen, die Freenet-box oder das Freenet-modul einfach von zu Hause mitzunehme­n? Auch auf Reisen ins Ausland ist DVB-T2 eine Überlegung wert, denn DVB-T2 ist verbreitet­er, als mancher denkt.

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