Air Digital Zgemma i55 mit Linux-betriebssystem
In den vergangenen Ausgaben nahmen wir bereits eine Reihe neuer Geräte der Marke Air Digital unter die Lupe. Die kleinste Box, die der fernöstliche Anbieter in seinem Portfolio hat, ist der i55, der ganz ohne Hardwaretuner Tv-programme auf den Bildschirm
Die Zeiten, in denen pro Haushalt nur ein TV-GErät im Wohnzimmer existierte, sind längst Vergangenheit. In vielen Familien sind drei und mehr Stellen zum Tv-konsum anzutreffen. Egal ob im Schlaf-, Kinder oder Arbeitszimmer, TV geschaut werden soll heute möglichst in jedem Raum der Wohnung. Leider ist dies mit der Infrastruktur beim Thema Verkabelung nicht immer möglich. Vor allem in Küche oder Schlafzimmer sind in vielen Wohnungen noch keine Tv-anschlüsse vorzufinden. Der Aufwand, das Koaxialkabel an diese Stellen zu verlegen, ist in vielen Fällen sehr hoch, andere Lösungen müssen somit her. Dank SAT-IP und ähnlicher Lösungen ist dies nun möglich. Air Digital ist nach Gigablue und VU+ ein weiterer Hersteller, der eine solche Box anbietet.beim ersten Einschalten wird sofort klar, dass die Box auf dem beliebten Enigma2-betriebssystem OPENATV basiert. Das ausführliche Inbetriebnahmemenü führt den Nutzer durch die Grundeinstellungen. Ein Unterschied wird aber sofort deutlich, denn aufgrund des an der Box nicht vorhandenen Tuners, entfällt die Antenneneinrichtung. Nach Abschluss der Inbetriebnahme kann somit noch kein Tv-programm gesehen werden. Hierfür ist ein weiterer Schritt nötig. Der Aufruf des Hauptmenüs bringt den Unterpunkt IPBOX Client zum Vorschein. Um TV-SIGnale mit dem Airdigital-receiver nutzen zu können, muss dieser aufgerufen und die Einstellungen für die Masterbox, die ebenfalls eine auf Enigma2 basierende Software nutzen muss, getätigt werden. Dazu listet die Box nach Aufruf des Menüpunktes alle im Netzwerk befindlichen kompatiblen Receiver auf. Es empfiehlt sich, bei mehreren nutzbaren Boxen im Netzwerk ein Gerät auszuwählen, das über zwei oder mehr Tuner verfügt. Wir haben uns
im Test als Master für den Vu+ Solo 4K entschieden. Nach Speicherung der Daten übernimmt die i55-box die Kanalliste des Mastergerätes und ist komplett einsetzbar. Nachteilig hierbei ist allerdings, dass von der Zgemma i55 aus kein Suchlauf absolviert werden kann und auch am Mastergerät neu hinzugefügte Sender manuell importiert werden müssen. Alternativ kann die Box auch in einem Sat-ip-netz eingesetzt werden.
Alltagsbetrieb
Aufgrund des nicht vorhandenen Tuners steht fest, dass diese Box ihre Signale ausschließlich über das Netzwerk streamt. Somit erwarten wir im Test bei der Umschaltgeschwindigkeit bei weitem nicht so gute Ergebnisse, wie wir sie von Enigma2-receivern mit Tuner gewohnt sind. Doch die Zgemma-box überrascht einmal mehr. Auch im Streamingbetrieb übertrumpft sie so manche Providerbox bei den Umschaltzeiten. Rund 1,5 Sekunden sind für den Kanalwechsel nötig. nur bei verschlüsselten Sendern dauert es etwas länger. Ansonsten sind gegenüber anderen Linux-receivern im Alltagsbetrieb keine Unterschiede spürbar. Der EPG steht wie gewohnt in diversen Ansichten zur Verfügung. Teletext, Tonkanalwahl, aber auch Untertitel können wie beim linearen TV genutzt werden.
Aufnahme
In das Streaminggerät lässt sich größenbedingt keine Festplatte einbauen, trotzdem können Mitschnitte mit der Box auf einfache Art und Weise getätigt werden. Zum einen lassen sich Usb-datenträger anschließen, die bessere Lösung ist hingegen die direkte Aufnahme auf die Festplatte des Mastergerätes. Dies hat zum Vorteil, dass die Aufnahmen zentral an einem Ort abgelegt sind und auch bequem überall wiedergegeben werden. Bei der Wiedergabe fällt positiv auf, dass beispielsweise beim Wechsel vom Wohnins Schlafzimmer ein Film an der Stelle weitergeschaut werden kann.
Multimedia
Auch das Abspielen fremder Aufnahmen im Format MKV und diverser Sd-formate in MPEG2 und DIVX funktioniert. Ist das Gerät über den Netzwerkanschluss mit dem Internet oder Heimnetzwerk verbunden, stehen auch Internetfunktionen wie Youtube und ausgewählte Internet-tv-sender wie Kartina TV zur Verfügung. Auch HBBTV ist uneingeschränkt nutzbar.
Überzeugende Box
In unserem Test arbeitete der Streamingklient im kabelgebundenen Netzwerk über Tage problemlos und ohne Bildfehler. Der Zgemma i55 kann uneingeschränkt für all jene empfohlen werden, die Fernsehen in Zimmern nutzen wollen, wo ein Tv-anschluss nicht verfügbar ist.