Enigma2 mit UHD an Bord: AX4K Quadbox
Endlich ist es soweit: Seit Mitte Juni ist ein weiterer Ultra-hd-receiver im Markt erhältlich. Die AX 4Kbox HD51 ist der zweite Receiver im 4K-empfangssegment, der auf dem Linux-betriebssystem Enigma2 basiert. Wir unterziehen die Box einem ausführlichen T
AX hat mit seinen Receivern Quadbox und Twinbox bereits zwei interessante Geräte im Oberklassesegment platziert. Nun wird dieses durch die neue 4Kbox HD51 ergänzt, die es dem Nutzer ermöglicht, auch ultrahochauflösende Inhalte zu empfangen und dem Fernseher im 2 160p-format weiter zu geben.
Ausstattung
Bereits beim Auspacken wird deutlich, dass es sich um einen vollwertigen TWIN-PVR handelt, da der Hersteller auch einen Festplattenrahmen mit ausliefert. Die Front überzeugt mit einem alphanumerischen Display, welches in Türkisfarben Kanalname und zusätzlich etwaige Sonderfunktionen wie eine Aufnahme signalisiert. Hinter der leicht schwer gängigen Klappe an der rechten Seite verstecken sich je ein Kartenleser, Ci-schacht und eine Usb-2.0-schnittstelle. Wer USB schneller mag und die Version 3.0 bevorzugt, findet den passenden Anschluss an der Rückseite des Gerätes. Auch ein weiterer Usb-2.0-anschluss ist hier zu finden. Als Tuner kommen Wechseltuner zum Einsatz. Aktuell sind die Kabel-
und Dvb-t2-modelle noch nicht verfügbar, wodurch es sich auf Dvb-s2-empfangstuner begrenzt. Insgesamt zwei Plätze stehen zur Tuneraufnahme bereit, wodurch die Box zum Twinreceiver aufgerüstet werden kann. Des Weiteren ist ein analoger Av-ausgang in Form einer 3,5 mm-klinkenbuchse sowie ein Gigabit-ethernet-anschluss an der Rückseite zu finden. Die Uhd-signale werden per HDMI 2.0 an den Fernseher übergeben. Im Inneren der Box kann wie erwähnt eine 2,5 Zoll Festplatte eingebaut werden, das nötige Installationsequipment ist im Lieferumfang enthalten. Beim Signalgeber setzt AX auf eine einfache, aber sehr übersichtliche Fernbedienung.
Einfache Inbetriebnahme
Ausgeliefert wird die AX 4Kbox HD51 mit einer vollwertigen Openatv-firmware. Wie gewohnt müssen wir das bekannte Installationsmenü durchlaufen. Neu ist in diesem nur, dass bei der Auflösung auch die Option 2 160p, also die 4K-auflösung, zur Verfügung steht. Nach deutlich weniger als fünf Minuten ist die Box komplett betriebsbereit. Zuerst wollen wir an unserem Testfernseher, dem Loewe Referenz UHD55, sehen, wie die Uhd-bilder aussehen. Perfekt gibt die HD51 die Signale an den Fernseher weiter. Die Qualität überzeugt dabei bereits zu Beginn des Tests, denn die Uhd-kanäle werden allesamt in brillanter Qualität ohne Bildruckeln angezeigt. Schnelligkeit ist das große Plus des neuen Ax-gerätes. In weniger als 30 Sekunden bootet der Receiver aus dem Kaltstart, das ist neuer Rekord bei Enigma2. Auch die Umschaltgeschwindigkeit überzeugt. Rund 1,25 Sekunden werden für einen Kanalwechsel von zwei freien Hd-kanälen benötigt. Ansonsten ähnelt das Gerät in den meisten Punkten den bekannten Enigma2-geräten.
Aufnahme
Im Test mit internen und externen USB-3.0- Festplatten beweist der 4K-receiver einmal mehr, was in ihm steckt. Insgesamt acht parallele Aufnahmen in HD konnten wir problemlos mit dem Gerät anfertigen. Doch dies muss nicht das Ende sein, allerdings ist mit dem Twintunergerät auf normal belegten Transpondern nicht viel mehr möglich und Tunererweiterungen, wie sie etwa mit SatIP bei der Mehrzahl der Enigma2-geräte möglich sind, laufen aktuell noch nicht. Selbstverständlich lassen sich auch sämtliche Medien über den integrierten Mediaplayer problemlos wiedergeben
Multimedia
Viele Multimediaapplikationen wie das bekannte Media-portal sind mit der Box nutzbar. Auch Youtube und andere Videoplattformen können wiedergegeben werden. Mit der aktuellen Software war es uns allerdings noch nicht möglich, 4K-material von Youtube wiederzugeben. Die soll zukünftig natürlich auch möglich sein. HBBTV ist derzeit noch nicht nutzbar, aktuell können die Softwareentwickler noch nicht bestimmen, wann dieser Service für den preiswerten Ultra-hd-linuxreceiver verfügbar ist.
Empfang und Suchlauf
Die Sat-tuner besitzen eine überzeugende Empfindlichkeit. Bis –87 Dezibel Milliwatt (dbm) können wir diese
herunter drosseln, bevor es zu sichtbaren Störungen kommt. Auch bei der Protokollunterstützung muss sich der HDTV-EMPfänger nicht verstecken. Mit DISEQC 1.0, 1.1, 1.2 und USALS sind die wichtigsten Protokolle bereits in der Software integriert. Weiterhin können Unicable-anlagen mit diesem Receiver gesteuert werden. Ein Blindscan ist allerdings noch nicht möglich, die Hardware unterstützt diese Option allerdings und auf Nachfrage wurde bestätigt, dass eine Implementierung aktuell zu einem späteren Zeitpunkt angedacht sei. Die Bestückung der Tunerplätze obliegt dem Kundenwunsch, auch ein Mischbetrieb zwischen Dvb-s2-modellen und Kombitunern für DVB-T und DVB-C soll demnächst, sobald die Kombituner für DVB-T2UND DVB-C verfügbar sind, möglich sein. Der Suchlauf des HD 51 ist sehr schnell und findet zuverlässig auf Astra und Hotbird alle Kanäle. Auch sämtliche Uhd-sender und Teststreams werden eingelesen. Probleme bereitet dem HD51 allerdings die Wiedergabe der Teststreams HLG und HDR auf Astra. Diese werden abgespielt, aber teilweise verruckelt oder mit falschen Farben abgespielt. Beim Suchlauf auf Scpc-lastigen Positionen macht die Suchgeschwindigkeit dem Gerät Probleme. Aufgrund des schnellen sehr eng eingestellten Tuners wird auf Türksat das ein oder andere Programm nicht gefunden. Ein manueller Suchlauf schafft hier Abhilfe. Dieser Fehler soll auch mit einem der künftigen Updates bereinigt werden.
Decodierung
Pay-tv-inhalte lassen sich mittels Ci-modul oder Kartenleser, sofern es der Anbieter erlaubt, mit der AX 4Kbox HD51 decodieren. Linux-freaks haben natürlich auch bei dem jüngsten Enigma2-gerät die Möglichkeit, die Schnittstellen aufzubohren, um individueller damit fernzusehen. Selbst CI Plus wird dann zugänglich, diese Funktionen befinden sich allerdings im Grauzonenbereich.
Fazit
Die AX 4Kbox HD 51 macht einen guten Eindruck. Die Grundfunktionen werden sehr sauber verarbeitet, die Wiedergabequalität überzeugt und beim Thema Schnelligkeit kann der Box kein anderes Gerät das Wasser reichen. Auch die Zuverlässigkeit ist trotz des frühen Softwarestandes extrem gut. Zum Kaufpreis von knapp 260 Euro bekommt der Kunde daneben auch einen ausgesprochen preiswerten Digitalreceiver mit UHD-EMPfang geboten.