4K Empfänger
Auch Gigablue startet ins Ultra-hd-zeitalter. Der UHD Quad 4K ist dabei eines von zwei neuen Geräten was 2017 im Markt platziert wird. Wir haben uns die Box einmal genauer angeschaut.
Die neuen Uhd-receiver von Kathrein und Gigablue setzen auf leistungsfähige Fbc-tuner zum flexiblen Tv-genuss und einer maximaler Aufnahmemöglichkeit
Wer einen neuen Receiver fürs Wohnzimmer oder Heimkino sucht setzt auf ein Modell mit Ultra HD Unterstützung. Das neue Flaggschiff von Gigablue kann hier mithalten. Seit Mai wird der schicke in schwarzer Klavierlackoptik gestaltete Receiver ausgeliefert. Sofort nach dem auspacken fällt das große Lcd-display an der linken Seite der Frontpartie der Box auf. Hier kann der Nutzer indi- viduell Sendername, Piccon oder das Live-bild eines Kanals anzeigen lassen. Rechts verstecken sich hinter einer mit Magnetverschluss versehen Frontklappe die Bedienelemente, ein USB 2.0 Anschluss sowie je zwei CI- Schnittstellen und Kartenleser. Die maßgeblichen Anschlüsse um die Box optimal einzubinden befinden sich an der Rückseite. Einmal mehr wird verdeutlicht, dass im Ultra-hd-zeitalter analoge Schnittstellen keine
Berechtigung mehr zu haben scheinen, denn ausschließlich via HDMI kann die Box mit einem Wiedergabegerät verbunden werden. Auch analoge Tonausgänge stehen nicht parat. Wer aktuelle Technik zu Hause sein Eigen nennt kann den Digitalton in bester Qualität über einen optischen Digitalanschluss aus dem Receiver an die Stereoanlage oder Soundbar übergeben. Eine zweite Hdmi-schnittstelle dient als Eingang. Im Test werden wir zeigen was über diesen Hdmi-eingang realisierbar ist. Nicht gespart wurde an Datenanschlüssen, denn neben der Fron Usb-schnittstelle sind rückwärtig zwei weitere USB 2.0 Anschlüsse zu finden, und auch der neue Standard USB 3.0 darf am Flaggschiff nicht fehlen. Zwei USB 3.0 Schnittstellen sorgen für noch schnellere Datenübertragungen an Festplatten und Massenspeiche, was besonders für 4K wichtig ist. Ein esata-anschluss sowie die Netzwerkschnittstelle sorgen dafür das Kaum Wünsche beim Kunden offen bleiben. Beim Tuner setzt der Hersteller auf zwei fest verbaute Fbc-tuner sowie einen Steckplatz für die Aufnahme eines zusätzlichen Tunermoduls. In unserem Fall ist hier ein DVB-T2/DVB-C Kombituner eingebaut. In den kommenden Monaten wird aber auch ein DVB-S2X Tuner in diesem Anschluss betrieben werden können. Im Inneren der Box kann wie von Gigablue gewohnt ein 2,5 Zoll großes Speichermedium verbaut werden, wodurch die Box ein vollwertiger PVR Receiver wird.
Neuer Signalgeber
Bei der Fernbedienung setzt Gigablue auf ein neues, schickes und zugleich übersichtliches Modell. Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist der Ziffernblock nun oben angeordnet. Das Steuerkreuz in der Mitte wirkt nicht zuletzt aufgrund des gebürsteten Aluminiums sehr edel. Eine Besonderheit der neuen Fernbedieneinheit ist, dass sie zwischen zwei Kodierungssätzen umgeschaltet werden kann, wodurch sich zwei Gigablue Boxen nun in einem Raum unabhängig und ohne Tricks nutzen lassen können.
Inbetriebnahme
Bei der ersten Inbetriebnahme startet die Box ganz so wie es sein sollte mit dem Installationsmenü. Wie von Gigablue bekannt, ist im Auslieferungszustand ein Openmips Image auf der der Box installiert, dieses kann natürlich individuell gegen alternative Images, beispielsweise von OPENATV, OPENPLI oder anderen Teams getauscht werden. Den Test nehmen wir mit dem Openmips-image vor. Das Inbetriebnahmemenü ist wie gewohnt einfach zu durchlaufen, etwas länger dauert die Tunerinstallation, da die Box bekanntlich über zwei Fbc-tuner verfügt welche sorgfältig installiert werden müssen. Im Test nutzen wir das Gerät unter anderem mit einem Jess-system zur Unterstützung von 8 Sat-positionen. Positiv fällt auf, dass Openmips die Konfiguration der Fbc-tunereinheiten C bis H selbständig anhand der Konfiguration von Tuner A und B vornimmt. Eine Senderliste befindet sich bereits auf dem Gerät, sodass ein Suchlauf nicht notwendig ist, zumindest dann nicht, wenn Signale des Astra-satellitensystems empfangen werden sollen. Der Nutzer kann für die Erstinbetriebnahme auf das Lesen einer Anleitung getrost verzichten, da die Punkte übersichtlich gekennzeichnet sind.
Schnelle Box
Rund 30 Sekunden vergehen zwischen dem Einschalten am Netzschalter und dem ersten Bild auf dem angeschlossenen Fernseher im Alltagsmodus. Möglich ist dies aufgrund des verbauten flotten Arm-prozessors im Inneren der Box. Bei der Zappinggeschwindigkeit arbeitet die Box auf gleichem Niveau wie ihr Vorgänger, die Quad Plus. Fast Channel Change (FCC) ist aktuell noch nicht implementiert. Durch diese clevere Lösung würden sich die Umschaltzeiten mit Hilfe der FBC-TUner noch einmal deutlich verkürzen lassen. Beim Programmführer setzt Gigablue auch beim 4K-modell auf die freie Ansichtenauswahl. Ein Druck auf die Info-taste öffnet dabei die Infos zur aktuellen Sendung, wird hingegen die Guide-taste betätigt bekommt der Nutzer den elektronischen Programmführer aller Sender angezeigt. Mittels der Farbtasten kann dann wahlweise die Einzelkanal- oder Multikanalvorschau aufgerufen werden. Zusatzfunktionen wie die direkte Timerübernahme untermauern den positiven Eindruck.
Aufnahme
Mehrfachaufnahmen beherrscht natürlich auch das neuste Modell ohne Probleme. Wahlweise kann eine interne, 2,5 Zoll große Festplatte fest verbaut, ein Datenträger via ESATA extern oder ein Usb-speichermedium genutzt werden. Natürlich sind auch die verschieden Platten parallel nutzbar. Wie vom Enigma-betriebssystem gewohnt, können natürlich auch bei der UHD Quad 4K Aufnahmen parallel durchgeführt werden. Dabei stehen nahezu keine Grenzen fest, denn Dank des leistungsfähigen Prozessors sind acht Hd-mitschnitte zeitgleich absolut kein Thema. Die Aufnahmen werden dabei stets uncodiert auf der Platte abgelegt. Über die Playlist-taste des Signalgebers gelangen wir schnell zur Aufnahmeübersicht. Hier wird der entsprechende Titel ausgewählt und gestartet. Im Wiedergabemodus besteht die Möglichkeit die Aufnahmen mit Markern zu versehen um beispielsweise Werbung schnell überspringen zu können.
Multimedia
Wie alle Linux-receiver bietet das Gerät natürlich auch etliche Multimedia Zusatzfeatures an. So ist es unter anderem möglich Bild in Bild zu nutzen. Nicht nutzbar ist Bild in Bild mit zwei Uhd-sendern. Auch das Abspielen fremder Aufnahmen im Format MKV und diverse Sd-formate in MPEG2 und DIVX ist möglich. Ist das Gerät über den Netzwerkanschluss mit dem Internet oder Heimnetzwerk verbunden stehen auch die bekannten Plugins wie das Mediaportal oder diverse Iptv-angebote mit der Gigablue-box bereit. Leider noch nicht möglich ist aktuell die Hbbtv-nutzung sowie die Nutzung von Youtube mit der Box.
Decodierung
Die Erkennung verschiedenster Ci-module sowie die Decodierung von Pay-tv-kanälen bereiten dem Twin-festplattenreceiver keinerlei Probleme. Wie bei allen Enigma2-geräten wissen Freaks natürlich auch bei dem Modell wie sie aus den Kartenlesern aber auch aus dem Ci-schächten noch mehr herausholen können. Verschiedene Cam-dienste können mit Tricks nachträglich installiert werden.
Tuner
Die beiden fest verbauten Fbc-tuner besitzen eine überzeugende Empfindlichkeit. Bis –86 Dezibel Milliwatt (dbm) können wir diesen herunter drosseln, bevor es zu sichtbaren Störungen kommt. Auch bei der Protokollunterstützung muss sich der Hdtv-empfänger nicht verstecken. Mit DISEQC 1.0, 1.1, 1.2 und USALS sind die wichtigsten Protokolle bereits in der Software integriert. Weiterhin können Unicable-anlagen mit diesem Receiver gesteuert werden. Dies ist auch wichtig, da nur so die Fbc-tuner ohne Einschränkungen genutzt werden können und bis zu acht verschiedene Transponder empfangbar sind. Perfekt gearbeitet hat Gigablue beim Thema Blindscan. Immer mehr Hersteller vernachlässigen diese komfortable Suchmethode. Trotz neuster Tunertechnologie wurde der Blindscan beim UHD-QUAD 4K bereits ab Auslieferungszustand integriert. DVB-S2X wird zukünftig über ein zusätzliches Tunernmodell beim
Uhd-empfänger nachgerüstet werden können. In dem dafür nötigen Aufnahmeschacht können schon heute DVB-T2/ Dvb-c-tunermodule genutzt werden. Somit ist der Empfang der neuen DVB-T2 Hd-signale unter anderem möglich. Weitere Tuner können via SatIP integriert werden. Bis zu vier zusätzliche Empfangseinheiten lassen sich so einbinden. Zukünftig soll die Box auch als Sat-ip-server arbeiten können.
Gute Bildqualität
Die Bildqualität bietet gleichfalls keinen Anlass zur Kritik. Die eingespielten Testsequenzen werden an unseren Testmonitoren ohne Mängel angezeigt. Auch Ultra-hd-sequenzen lassen sich perfekt wiedergeben. Die Hdmi-in-schnittstelle arbeitet sehr brav, offene HDMi-wiedergabegeräte, die ohne Hdcp-kopierschutz arbeiten, werden ordnungsgemäß weitergeben und sollen zukünftig auch aufnehmbar sein. Zum Testzeitpunkt war es noch nicht möglich Hdmi-eingangssignale zu archivieren. Hdcp-kopiergeschütztes Material wird leider aktuell nicht durchgelassen. Somit ist es leider nicht möglich einen Sky-receiver, das Amazon Fire TV oder ähnliche Providergeräte direkt am Eingang des Gigablue zu betreiben. Beim Energieverbrauch erfüllt die Box die Vorgaben der EU. Mit einem Watt im „Deep Standby-modus“liegt der Verbrauch im Rahmen. Im Betriebszustand gibt sich der Festplattenrekorder genügsam und zieht während einer Aufnahme maximal 15 Watt.
Fazit
Das neue Gigablue-modell UHD Quad 4K hinterlässt einen guten Gesamteindruck. Der Receiver überzeugt durch seine Leistungsfähigkeit und Schnelligkeit. Den Empfang von Uhd-signalen meistert er hervorragend und dank der Tunerschnittstelle für Wechseltuner wird die Box zukünftig auch in der Lage sein DVB-S2X-SIGnale zu empfangen. Dank der internen Festplatte sowie den reichhaltigen Möglichkeiten externe Datenträger anzuschließen wird die Box zur Aufnahmezentrale fürs Wohnsimmer. Die Implementierung von HBBTV und dem SAT-IPServer soll zeitnah erfolgen.