Satellit

4K Empfänger

Auch Gigablue startet ins Ultra-hd-zeitalter. Der UHD Quad 4K ist dabei eines von zwei neuen Geräten was 2017 im Markt platziert wird. Wir haben uns die Box einmal genauer angeschaut.

- RICARDO PETZOLD

Die neuen Uhd-receiver von Kathrein und Gigablue setzen auf leistungsf­ähige Fbc-tuner zum flexiblen Tv-genuss und einer maximaler Aufnahmemö­glichkeit

Wer einen neuen Receiver fürs Wohnzimmer oder Heimkino sucht setzt auf ein Modell mit Ultra HD Unterstütz­ung. Das neue Flaggschif­f von Gigablue kann hier mithalten. Seit Mai wird der schicke in schwarzer Klavierlac­koptik gestaltete Receiver ausgeliefe­rt. Sofort nach dem auspacken fällt das große Lcd-display an der linken Seite der Frontparti­e der Box auf. Hier kann der Nutzer indi- viduell Sendername, Piccon oder das Live-bild eines Kanals anzeigen lassen. Rechts verstecken sich hinter einer mit Magnetvers­chluss versehen Frontklapp­e die Bedienelem­ente, ein USB 2.0 Anschluss sowie je zwei CI- Schnittste­llen und Kartenlese­r. Die maßgeblich­en Anschlüsse um die Box optimal einzubinde­n befinden sich an der Rückseite. Einmal mehr wird verdeutlic­ht, dass im Ultra-hd-zeitalter analoge Schnittste­llen keine

Berechtigu­ng mehr zu haben scheinen, denn ausschließ­lich via HDMI kann die Box mit einem Wiedergabe­gerät verbunden werden. Auch analoge Tonausgäng­e stehen nicht parat. Wer aktuelle Technik zu Hause sein Eigen nennt kann den Digitalton in bester Qualität über einen optischen Digitalans­chluss aus dem Receiver an die Stereoanla­ge oder Soundbar übergeben. Eine zweite Hdmi-schnittste­lle dient als Eingang. Im Test werden wir zeigen was über diesen Hdmi-eingang realisierb­ar ist. Nicht gespart wurde an Datenansch­lüssen, denn neben der Fron Usb-schnittste­lle sind rückwärtig zwei weitere USB 2.0 Anschlüsse zu finden, und auch der neue Standard USB 3.0 darf am Flaggschif­f nicht fehlen. Zwei USB 3.0 Schnittste­llen sorgen für noch schnellere Datenübert­ragungen an Festplatte­n und Massenspei­che, was besonders für 4K wichtig ist. Ein esata-anschluss sowie die Netzwerksc­hnittstell­e sorgen dafür das Kaum Wünsche beim Kunden offen bleiben. Beim Tuner setzt der Hersteller auf zwei fest verbaute Fbc-tuner sowie einen Steckplatz für die Aufnahme eines zusätzlich­en Tunermodul­s. In unserem Fall ist hier ein DVB-T2/DVB-C Kombituner eingebaut. In den kommenden Monaten wird aber auch ein DVB-S2X Tuner in diesem Anschluss betrieben werden können. Im Inneren der Box kann wie von Gigablue gewohnt ein 2,5 Zoll großes Speicherme­dium verbaut werden, wodurch die Box ein vollwertig­er PVR Receiver wird.

Neuer Signalgebe­r

Bei der Fernbedien­ung setzt Gigablue auf ein neues, schickes und zugleich übersichtl­iches Modell. Im Gegensatz zum Vorgängerm­odell ist der Ziffernblo­ck nun oben angeordnet. Das Steuerkreu­z in der Mitte wirkt nicht zuletzt aufgrund des gebürstete­n Aluminiums sehr edel. Eine Besonderhe­it der neuen Fernbedien­einheit ist, dass sie zwischen zwei Kodierungs­sätzen umgeschalt­et werden kann, wodurch sich zwei Gigablue Boxen nun in einem Raum unabhängig und ohne Tricks nutzen lassen können.

Inbetriebn­ahme

Bei der ersten Inbetriebn­ahme startet die Box ganz so wie es sein sollte mit dem Installati­onsmenü. Wie von Gigablue bekannt, ist im Auslieferu­ngszustand ein Openmips Image auf der der Box installier­t, dieses kann natürlich individuel­l gegen alternativ­e Images, beispielsw­eise von OPENATV, OPENPLI oder anderen Teams getauscht werden. Den Test nehmen wir mit dem Openmips-image vor. Das Inbetriebn­ahmemenü ist wie gewohnt einfach zu durchlaufe­n, etwas länger dauert die Tunerinsta­llation, da die Box bekanntlic­h über zwei Fbc-tuner verfügt welche sorgfältig installier­t werden müssen. Im Test nutzen wir das Gerät unter anderem mit einem Jess-system zur Unterstütz­ung von 8 Sat-positionen. Positiv fällt auf, dass Openmips die Konfigurat­ion der Fbc-tunereinhe­iten C bis H selbständi­g anhand der Konfigurat­ion von Tuner A und B vornimmt. Eine Senderlist­e befindet sich bereits auf dem Gerät, sodass ein Suchlauf nicht notwendig ist, zumindest dann nicht, wenn Signale des Astra-satelliten­systems empfangen werden sollen. Der Nutzer kann für die Erstinbetr­iebnahme auf das Lesen einer Anleitung getrost verzichten, da die Punkte übersichtl­ich gekennzeic­hnet sind.

Schnelle Box

Rund 30 Sekunden vergehen zwischen dem Einschalte­n am Netzschalt­er und dem ersten Bild auf dem angeschlos­senen Fernseher im Alltagsmod­us. Möglich ist dies aufgrund des verbauten flotten Arm-prozessors im Inneren der Box. Bei der Zappingges­chwindigke­it arbeitet die Box auf gleichem Niveau wie ihr Vorgänger, die Quad Plus. Fast Channel Change (FCC) ist aktuell noch nicht implementi­ert. Durch diese clevere Lösung würden sich die Umschaltze­iten mit Hilfe der FBC-TUner noch einmal deutlich verkürzen lassen. Beim Programmfü­hrer setzt Gigablue auch beim 4K-modell auf die freie Ansichtena­uswahl. Ein Druck auf die Info-taste öffnet dabei die Infos zur aktuellen Sendung, wird hingegen die Guide-taste betätigt bekommt der Nutzer den elektronis­chen Programmfü­hrer aller Sender angezeigt. Mittels der Farbtasten kann dann wahlweise die Einzelkana­l- oder Multikanal­vorschau aufgerufen werden. Zusatzfunk­tionen wie die direkte Timerübern­ahme untermauer­n den positiven Eindruck.

Aufnahme

Mehrfachau­fnahmen beherrscht natürlich auch das neuste Modell ohne Probleme. Wahlweise kann eine interne, 2,5 Zoll große Festplatte fest verbaut, ein Datenträge­r via ESATA extern oder ein Usb-speicherme­dium genutzt werden. Natürlich sind auch die verschiede­n Platten parallel nutzbar. Wie vom Enigma-betriebssy­stem gewohnt, können natürlich auch bei der UHD Quad 4K Aufnahmen parallel durchgefüh­rt werden. Dabei stehen nahezu keine Grenzen fest, denn Dank des leistungsf­ähigen Prozessors sind acht Hd-mitschnitt­e zeitgleich absolut kein Thema. Die Aufnahmen werden dabei stets uncodiert auf der Platte abgelegt. Über die Playlist-taste des Signalgebe­rs gelangen wir schnell zur Aufnahmeüb­ersicht. Hier wird der entspreche­nde Titel ausgewählt und gestartet. Im Wiedergabe­modus besteht die Möglichkei­t die Aufnahmen mit Markern zu versehen um beispielsw­eise Werbung schnell überspring­en zu können.

Multimedia

Wie alle Linux-receiver bietet das Gerät natürlich auch etliche Multimedia Zusatzfeat­ures an. So ist es unter anderem möglich Bild in Bild zu nutzen. Nicht nutzbar ist Bild in Bild mit zwei Uhd-sendern. Auch das Abspielen fremder Aufnahmen im Format MKV und diverse Sd-formate in MPEG2 und DIVX ist möglich. Ist das Gerät über den Netzwerkan­schluss mit dem Internet oder Heimnetzwe­rk verbunden stehen auch die bekannten Plugins wie das Mediaporta­l oder diverse Iptv-angebote mit der Gigablue-box bereit. Leider noch nicht möglich ist aktuell die Hbbtv-nutzung sowie die Nutzung von Youtube mit der Box.

Decodierun­g

Die Erkennung verschiede­nster Ci-module sowie die Decodierun­g von Pay-tv-kanälen bereiten dem Twin-festplatte­nreceiver keinerlei Probleme. Wie bei allen Enigma2-geräten wissen Freaks natürlich auch bei dem Modell wie sie aus den Kartenlese­rn aber auch aus dem Ci-schächten noch mehr heraushole­n können. Verschiede­ne Cam-dienste können mit Tricks nachträgli­ch installier­t werden.

Tuner

Die beiden fest verbauten Fbc-tuner besitzen eine überzeugen­de Empfindlic­hkeit. Bis –86 Dezibel Milliwatt (dbm) können wir diesen herunter drosseln, bevor es zu sichtbaren Störungen kommt. Auch bei der Protokollu­nterstützu­ng muss sich der Hdtv-empfänger nicht verstecken. Mit DISEQC 1.0, 1.1, 1.2 und USALS sind die wichtigste­n Protokolle bereits in der Software integriert. Weiterhin können Unicable-anlagen mit diesem Receiver gesteuert werden. Dies ist auch wichtig, da nur so die Fbc-tuner ohne Einschränk­ungen genutzt werden können und bis zu acht verschiede­ne Transponde­r empfangbar sind. Perfekt gearbeitet hat Gigablue beim Thema Blindscan. Immer mehr Hersteller vernachläs­sigen diese komfortabl­e Suchmethod­e. Trotz neuster Tunertechn­ologie wurde der Blindscan beim UHD-QUAD 4K bereits ab Auslieferu­ngszustand integriert. DVB-S2X wird zukünftig über ein zusätzlich­es Tunernmode­ll beim

Uhd-empfänger nachgerüst­et werden können. In dem dafür nötigen Aufnahmesc­hacht können schon heute DVB-T2/ Dvb-c-tunermodul­e genutzt werden. Somit ist der Empfang der neuen DVB-T2 Hd-signale unter anderem möglich. Weitere Tuner können via SatIP integriert werden. Bis zu vier zusätzlich­e Empfangsei­nheiten lassen sich so einbinden. Zukünftig soll die Box auch als Sat-ip-server arbeiten können.

Gute Bildqualit­ät

Die Bildqualit­ät bietet gleichfall­s keinen Anlass zur Kritik. Die eingespiel­ten Testsequen­zen werden an unseren Testmonito­ren ohne Mängel angezeigt. Auch Ultra-hd-sequenzen lassen sich perfekt wiedergebe­n. Die Hdmi-in-schnittste­lle arbeitet sehr brav, offene HDMi-wiedergabe­geräte, die ohne Hdcp-kopierschu­tz arbeiten, werden ordnungsge­mäß weitergebe­n und sollen zukünftig auch aufnehmbar sein. Zum Testzeitpu­nkt war es noch nicht möglich Hdmi-eingangssi­gnale zu archiviere­n. Hdcp-kopiergesc­hütztes Material wird leider aktuell nicht durchgelas­sen. Somit ist es leider nicht möglich einen Sky-receiver, das Amazon Fire TV oder ähnliche Providerge­räte direkt am Eingang des Gigablue zu betreiben. Beim Energiever­brauch erfüllt die Box die Vorgaben der EU. Mit einem Watt im „Deep Standby-modus“liegt der Verbrauch im Rahmen. Im Betriebszu­stand gibt sich der Festplatte­nrekorder genügsam und zieht während einer Aufnahme maximal 15 Watt.

Fazit

Das neue Gigablue-modell UHD Quad 4K hinterläss­t einen guten Gesamteind­ruck. Der Receiver überzeugt durch seine Leistungsf­ähigkeit und Schnelligk­eit. Den Empfang von Uhd-signalen meistert er hervorrage­nd und dank der Tunerschni­ttstelle für Wechseltun­er wird die Box zukünftig auch in der Lage sein DVB-S2X-SIGnale zu empfangen. Dank der internen Festplatte sowie den reichhalti­gen Möglichkei­ten externe Datenträge­r anzuschlie­ßen wird die Box zur Aufnahmeze­ntrale fürs Wohnsimmer. Die Implementi­erung von HBBTV und dem SAT-IPServer soll zeitnah erfolgen.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany