Kathrein UFS Connect 926
Netz auch auf reinen Sat-ip-empfang umstellen. Dann stehen allerdings „nur“vier Tuner zur Verfügung. Zudem fehlte uns hier die Möglichkeit des Mischbetriebes. Denn wenn der interne Tuner auf SAT-IP umgestellt wurde, ist der Empfang über die eingebauten Tuner nicht mehr möglich. Beides gleichzeitig würde aber praktisch durchaus Sinn machen, wie folgendes Beispiel zeigt: Wir haben im Testlabor den Panasonic DMR-UBC als SatIp-server für den Dvg-t2-empfang im Betrieb. Wenn sich ein Tuner zusätzlich im Kathrein einpflegen ließe, könnten wir auf diese Weise auch DVB-T2 HD quasi als Schlechtwetterbackup einpflegen, damit dann zumindest noch die öffentlich-rechtlichen Sender auf diesem Weg empfangbar sind. Doch diese Idee funktioniert nur in der Theorie, weil sich dieser Server zwar einbinden lässt, aber kein Suchlauf möglich ist. Der Kathrein ist eben nur für Satellitenempfang vorbereitet. Neben dem sinnvollen Einsatz beim Aufnehmen und Streaming von Sendern kann das Gerät übrigens auch mit einer Picture-in-picture-funktion (PIP) aufwarten.
EPG
Der EPG beim Ufsconnect 926 ist wieder mit redaktionell gepflegtem EPG von gracenote ausgestattet und bringt dem Nutzer damit einen besonders detailreichen und umfassenden Überblick über das Fernsehprogramm. Sehr gut gefallen hat uns hier auch die EPG-ANsicht, die mit kleinen Bildchen fast schon an eine klassische Tv-zeitschrift erinnern. Auch andere kleine Details bei der Programmierung der Firmware haben uns gut gefallen, wie beispielsweise die Fast-zapping-funktion, die nie gekannte Umschaltzeiten ermöglicht. Der positi- ve Eindruck fängt schon bei der Ersteinrichtung ein. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern geht diese nämlich super schnell danke einem ausgeklügelten Einrichtungsmenü.
Ersteinrichtung
Es müssen hier nicht verschiedene Unterpunkte durchlaufen werden, sondern der Receiver stellt hierfür ein einziges Menü zur Verfügung. Bereits voreingestellte Menüpunkte wie exemplarisch die Sprache oder Netzwerkeinstellung sind schon automatisch konfiguriert und müssen im Idealfall gar nicht geändert werden, Nur dort, wo ein Ausrufezeichen die Aktion des Nutzers erfordert, muss noch nachgebessert werden. Damit klappt die Installation wie im Flug und schon nach wenigen Sekunden ist das Gerät betriebsbereit. Die Kanalliste holt sich der Receiver dabei per LCN von Astra. Dies kann aber natürlich auch deaktiviert werden.
Kanalliste
Die Liste ist durchaus sinnvoll sortiert und reicht zum Loslegen aus. Natürlich lassen sich aber auch Favoritenlisten nach Bedarf befüllen und individuell benennen. Insgesamt je acht Listen für TV und Radio gibt es, wobei nach der Ersteinrichtung die erste Liste bereits mit dem Eintrag UHD belegt ist. Positiv fällt uns hier auf, dass auch Blockverschiebungen möglich sind, was die Bearbeitung natürlich deutlich beschleunigt. Hier fällt uns auch auf, dass sich der Receiver wirklich intuitiv bedienen lässt und der Nutzer schnell mit den einzelnen Menüpunkten zurechtkommt. Ein Blick in die mitgelieferte Kurzanleitung oder die ausführliche Bedienungsanleitung im Internet ist eher selten erforderlich.
Durch die dreispaltige Kanalliste mit jeweils 16 Sendern pro Spalte bzw. 48 pro Seite ist eine sehr schnelle Orientierung möglich und der gewünschte Sender schnell zu finden.
Tuner
Hier schwärmten wir ja bereits am Anfang von den beiden eingebauten Fbc-tunern. Voraussetzung zur kompletten Nutzung ist allerdings der Anschluss an Einkabelanlagen. Im Normalbetrieb mit zwei Kabeln stehen aber immerhin zwei Ebenen zur Verfügung, die dann intern die Nutzung von bis zu acht Sendern auf diesen beiden Ebenen ermöglichen. Auch was die unterstützen Protokolle angeht, gibt es keine offenen Wünsche beim Ufsconnect 926. So können neben Einzelanlagen auch DiSeqc-systeme in den Normen 1.0, 1.1 sowie Drehanlagen mit DISEQC 1.2 und USALS eingesetzt werden.
Zapping wie zu Analogzeiten
Der UFS 926 ist so ziemlich der schnellste Receiver, was die Umschaltzeiten angeht. Diese sind bei idealer Konfiguration praktisch nicht mehr messbar und erinnern tatsächlich an die (in diesem Punkt) guten alten Analogzeiten. Fast Zapping nennt sich diese intelligente Funktion. Das Gerät tunt automatisch immer bereits den vorhergehenden und nachfolgenden Sender im Hintergrund und zeigt diesen dann beim Kanalwechsel blitzschnell an. Hier können wir die Wundermaschine von Kathrein nur loben und uns ist kein Uhd-receiver bekannt, der so schnelle Kanalwechsel ermöglicht. Dank eingebauter Festplatte lässt sich natürlich auch die Aufnahmefunktion perfekt nutzen.
Pvr-funktionen
Auch Timeshift ist bei Kathrein automatisch aktiviert. Wird ein Programm geschaut und später eine Aufnahme gestartet, kann sogar das bereits aufgezeichnete Timeshift mit genutzt werden und auf Wunsch somit die Sendung ab Beginn des Umschaltvorganges aufgezeichnet werden. Bis zu vier Aufnahmen erlaubt der Receiver parallel. Hier haben wir auch einen kleinen Bug gefunden: Wollen wir eine fünfte Aufnahme starten, kommt keine Fehlermel- dung. Stattdessen öffnet der Receiver den EPG, startet aber keinen Mitschnitt. Besonders praktisch: Aufzeichnungen lassen sich via FTP auch auf einen PC übertragen und dort beispielsweise von Werbung befreien. Das funktioniert allerdings nur mit unverschlüsselten Programmen und Hd-plus-sendern, die Aufnahmen via Ci-plus erlauben. Die restlichen Pay-tv-sender hingegen erlauben dann keine Aufnahmen – wenn man von Speziallösungen wie dem Alphacrypt einmal absieht. Selbstverständlich verfügt der Kathrein auch über alle üblichen Aufnahmeprogramme wie Timer- oder Serienaufnahme. Zudem lassen sich Aufnahmen im Nachgang auf andere Datenträger kopieren oder umbenennen. Eine Schnittfunktion hat Kathrein dem Multitalent allerdings nicht spendiert.
Pay TV
Zwei Ci-plus-schächte besitzt der Receiver. So lässt sich beispielsweise Hd-plus und Sky mit dem jeweils offiziellen Modul problemlos entschlüsseln. Im Test klappte das völlig problemlos. Auch der testweise Betrieb mit einem Alphacyrpt (Light) funktionierte ohne Schwierigkeiten. Mit den offiziellen Modulen ist bei Sendern mit Restriktionen Timeshift für maximal 90 Minuten möglich, Aufnahmen gehen dort nicht. Das betrifft beispielsweise Sky und die Sender der Rtl-gruppe. Prosiebensat.1 erlaubt hingegen auch Aufzeichnungen. Da diese unverschlüsselt auf der Festplatte landen, ist auch eine Nachbearbeitung über den PC möglich.
Netzwerk
Der UFS 926 ist perfekt in das heimische Netzwerk eingebunden. Der Zusatz „connect“deutet schon an, dass sich andere Kathrein-receiver der connect-serie untereinander vernetzen und beispielsweise Tuner mitnutzen können. Auch die Wiedergabe von Aufnahmen auf anderen Geräten ist möglich. Bei SAT-IP verfügt das Gerät aber leider nur über einen Client und keinen Server. Letzteres würde sich allerdings aufgrund der zahlreichen Tuner eigentlich anbieten. So ist der Nutzer beim Streamen auf Handy oder Tablet auf die hauseigene App Ufscontrol angewiesen. Außerdem muss noch ein passender Player
wie beispielsweise das kostenlose VLC installiert werden. Auch der Zugriff auf Netzwerkfestplatten und andere Dlna-quellen im heimischen Netzwerk ist möglich. Im Vergleich zu vielen Mitbewerbern kann der Kathrein hier nicht nur lesend zugreifen, sondern nach entsprechender Einrichtung auch Netzwerkfestplatten als Aufnahmemedium nutzen. Das ist natürlich praktisch, weil damit eine zentrale Verwaltung aller Mitschnitte möglich wird. Die Einrichtung ist allerdings etwas komplizierter, weil diese nicht über das normale Receivermenü möglich ist, sondern ein NAS über das Webinterface vom Kathrein eingepflegt werden muss. Dieses Interface bietet übrigens unter anderem auch Zugriff auf die aktuellen Sendungen oder auch die Timerliste des Gerätes. Selbstverständlich kann der Ufsconnect 926 auch mit HBBTV aufwarten. Daneben gibt es noch Zugriff auf Shoutcast-internetradios. Leider haben die Entwickler dem Gerät keine Streaming-apps oder überhaupt eine Möglichkeit zur Nutzung von Apps spendiert. Denn genial wäre natürlich noch der Zugriff auf aktuelle Streamingdienste wie Netflix, Amazon oder auch Maxdome.
Uhd-empfang
Ein wesentlicher Punkt ist natürlich der Empfang von Uhd-sendern. Auch dies bewerkstelligt der UFS926 völlig problemlos und störungsfrei. Natürlich ist die Auswahl an Sendern noch sehr gering, aber das kann sich selbstverständlich bald ändern. Hier spielt der Receiver seine ganzen Qualitäten aus und überzeugte in der Testredaktion mit einem knackig scharfen Bild in 4K. Selbstverständlich ist die Wiedergabe von Uhd-aufnahmen auch von anderen Receivern kein Problem. So verarbeitet der Kathrein unter anderem auch Mitschnitte des Vu+ Ultimo ohne Schwierigkeiten. Auch ansonsten klappt die Medienwiedergabe schnell und Störungsfrei. Auch das Springen innerhalb von Aufnahmen mit den Pfeiltasten ist genial, um schnell an die gewünschte Stelle zu kommen. Hier überzeugte der Ufsconnect 926 auf ganzer Linie.
Fazit
Bei den Umschaltzeiten des Receivers kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wer eine Turbo-zappingmaschine sucht, der wird mit dem Kathrein mehr als glücklich. Aber auch mit seinen 8 Tunern, der Netzwerkeinbindung und nicht zuletzt der Vernetzung mit weiteren Connect-receivern überzeugt das Uhd-flaggschiff auf ganzer Linie. Große Schwächen konnten wir nicht finden. Lediglich die Einbindung von Streaming-diensten und Funktionen als Sat-ip-server hätten wir uns gewünscht. Ab 450 Euro steht das Gerät bei den Händlern.