Signalfinder erleichtert das Einmessen der Sat-anlage
Ein Signalfinder ist bereits seit jeher in OPENATV integriert. Sein Funktionsumfang erfüllt jedoch nur Mindestanforderungen. Weiter ist er wegen seiner grafischen Aufbereitung nur schwer aus der Ferne zu erkennen.
Mgung. it dem Signal Finder DVB-S2 steht dem Linux-fan nun ein weitaus komfortableres und umfassenderes Werkzeug zur Verfü-
Installation
Die ipk-installationsdatei des Signal-finders-dvb-s2 ist auf einen Usb-stick zu speichern. Dieser ist an die Linux-box anzudocken. Diese informiert in einer Bildschirmeinblendung, dass zu installierende Erweiterungsdateien gefunden wurden. Nach dem bestätigen mit OK erscheint der Name des neuen Plugins. Mit einem weiteren OK wird es zum Download ausgewählt, was nun an einem vorangestellten Häkchen veranschaulicht wird. Mit drücken der grünen Taste der Fernsteuerung startet die Installation. Der momentane Ladestatus wird am Bildschirm angezeigt. Mit einem abschließenden Neustart der Box wird das Plugin aktiviert.
Aufrufen
Zum neuen Signal Finder DVB-S2 gelangt man über das Hauptmenü, wo zunächst der Menüpunkt „Einstellungen“auszuwählen ist. In ihm ist auf „Empfang“zu klicken. Hier findet sich das Plugin als zusätzli- cher Menüpunkt direkt über dem bereits bekannten Signal-finder, der natürlich weiterhin ebenfalls voll funktionsfähig bleibt.
Software-versionen
Das nützliche Plugin ist für das aktuelle OPENATV 6.0 vorgesehen. Laut unseren Tests läuft der Signal Finder DVB-S2 auch anstandslos unter älteren Versionen von OPENATV, wie etwa der Version 5.1. Allerdings kommt die von uns getestete Softwareversion 1.9 des Signal Finder DVB-S2 nicht mit allen Boxen gleich gut klar. So
mochte er etwa den DVB-T2-TUNER unserer AX HD51 nicht. Erst nachdem wir ihn ausbauten, lief das Plugin anstandslos. Bei anderen Linux-boxen mit DVB-T-TUner gab es indes keine Probleme.
Menüoberfläche
Der Signal Finder DVB-S2 soll dem Dxer oder allgemein dem Installateur das Ausrichten der Antenne erleichtern. Dazu bauen viele im Bereich der Schüssel den Receiver und einen kleinen Monitor so auf, dass sie ihn im Auge behalten, während sie am Spiegel hantieren. Das obere Drittel wird von zwei weithin sichtbaren Balkenanzeigen für die SNR und AGC dominiert. Sie sind farblich an die Signalstärke angepasst und verlaufen fließend von rot, für keinen bis sehr schlechten Empfang, über gelb bis grün, für perfekten Empfang. Zusätzlich werden die Balken durch relative Prozentangaben ergänzt. Aussagekräftiger ist aber der, ebenfalls in großen Lettern angegebene SNR-WERT. Er trägt die Maßeinheit db und gibt die momentane Signalstärke als vergleichbaren Messwert an. Je höher dieser ist, umso besser ist auch der Empfang. Sobald das beobachtete Signal stark genug ist, um von der Box decodiert zu werden, wird am linken unteren Bildschirmrand in großen, grünen Buchstaben „LOCK“eingeblendet. Bei zu schwachem oder keinem Signal fehlt dieser Eintrag. Dem entsprechend fehlen auch die Ausschläge in den Balkendiagrammen.
Weitere Funktionen
Beim alten Standard-signal-finder ist das wechseln des zu beobachtenden Satelliten und Transponder über eine kleine, vierzeilige Menüoberfläche möglich. Die Auswahl erfolgt über die seitlichen Pfeiltasten der Fernsteuerung. Mit ihnen kann es ziemlich lange dauern, ehe der gewünschte Transponder gefunden ist. Der Signal Finder DVB-S2 wartet mit einer funktionelleren, siebenzeiligen Programmieroberfläche auf. Tuner, Satellit und Transponder können auch hier mit denselben Pfeiltasten angesteuert werden. Zusätzlich blendet das Plugin die zum ausgewählten Satelliten hinterlegte Transponderliste ein. Dazu ist mit den Pfeiltasten die Zeile „Transponder“anzusteuern, sodass diese mit blauer Schrift wiedergegeben wird. Mit drücken auf die Ok-taste gelangt man direkt zur Transponderliste. Der gewünschte Transponder wird mit OK übernommen. Gleichzeitig wechselt das Plugin zur seiner Messoberfläche zurück. Der Signal Finder DVB-S2 erlaubt auch die Sendersuche auf dem gerade geloggten Transponder. Vor dessen Start über die grüne oder die Ok-taste, erlaubt die Menüoberfläche das festlegen
verschiedener Parameter. Üblicherweise wird man vor allem den gerade beobachteten Transponder scannen wollen. Alternativ können in der Menüzeile „Art des Suchlaufs“wahlweise einzelne, alle oder ein Teil der bereits eingerichteten Orbitpositionen zum Scannen festgelegt werden. Weitere Menüpunkte erlauben die Auswahl ob nur freie oder auch codierte Programme übernommen werden sollen und ob man einen Netzwerksuchlauf wünscht. Ist dieser aktiviert, werden alle Transponder, die mit dem gerade beobachteten verknüpft sind, durchsucht. Ein nützliches Feature verbirgt sich im Menüpunkt „Vor dem Suchlauf löschen“. Soll nur ein einziger Transponder durchsucht werden, lässt sich hier mit einem „Ja“festlegen, dass nur bereits gespeicherte Programme dieses Transponders gelöscht werden. Damit wird einmal sichergestellt, dass sich in den Kanallisten keine Karteileichen befinden. Weiter wird nicht gleich der ganze Satellit gelöscht. Was nicht nur Zeit spart, sondern auch gewährleistet, dass nur sporadisch aktive Überspielkanäle unabsichtlich gelöscht werden.
Wertvolle Hilfe
Der Signal Finder DVB-S2 erweist sich als wertvolle Hilfe bei Einstellarbeiten an der Antenne. Dank seiner sehr großen Grafik, sind die Balkenanzeigen, aber auch die relevanten Signalparameter als Zahlenwert von der Ferne aus gut zu lesen. Gerade das braucht es, wenn man während der Arbeit den Bildschirm nur von der Ferne sieht.
Ersatz für Messempfänger?
Die Messwerte und Balken geben die augenblickliche Empfangssituation quasi in Echtzeit wieder. So wie auch von vielen Messempfängern bekannt, erfolgen pro Sekunde zwei bis drei Messungen. Damit lassen sich schnell und zuverlässig nicht nur Antennen auf Satelliten optimal ausrichten, sondern auch überhaupt erst finden. Und selbst der Suchlauf wird vereinfacht.