Satellit

Dreambox mit Wechseltun­er nachrüsten

Das Empfangste­il – der Tuner – ist eine der wichtigste­n Komponente­n einer Set-top-box. Er sorgt schließlic­h dafür das die richtigen Signale empfangen werden können. Dream Property lässt dem Kunden bei der Bestückung freie Hand.

- RICARDO PETZOLD

Wechseltun­er sind nichts Neues, schließlic­h sind diese bei Dreamboxen schon früh, Anfang dieses Jahrtausen­ds, eingeführt wurden. Neu ist die Flexibilit­ät die mittlerwei­le bereitsteh­t. Allein das aktuelle Flaggschif­f, die Dreambox DM900 4K, kann fünf verschiede­ne Module verarbeite­n. Auch wenn nur ein Tunersteck­platz zur Verfügung steht, so ist es mittlerwei­le möglich aus dem Ultra-hd-empfänger eine Aufnahmeze­ntrale mit acht Hardwaretu­nern zu machen. Aber auch für DVB-T2, Kabelempfa­ng sowie den Empfang vom neuartigen Dvb-s2x-standard stehen entspreche­nde Empfangste­ile parat.

Der Klassiker

Wer seine Dreambox bestellt erhält sie in der Regel – sofern er Sat-signale empfangen möchte – mit dem Dual DVB-S2 Twin-sat Tuner bestückt. Das Modell mit der technische­n Bezeichnun­g SI21692C kann parallel Sat-signale von zwei Zuleitunge­n empfangen und somit neben dem Live-tv-betrieb ein Programm eines alternativ­en Transponde­rs aufzeichne­n. Dies bedeutet natürlich nicht, dass mit dem Tuner nur eine Aufnahme möglich ist, allerdings können nur Sender die sich auf maximal zwei Transponde­r verteilen mitgeschni­tten werden. So ist es möglich die hochauflös­ende Version der ARD zu schauen, und eine Aufnahme des ZDF zu absolviere­n. Parallel ist auch eine Aufnahme von BR HD möglich, MDR HD oder HR HD können aber nicht parallel genutzt werden. Die Empfindlic­hkeit des SI21692C überzeugt. Der Tuner eignet sich auch sehr gut für den Empfang schwacher Signale, wie etwa dem Türksat-eastbeam oder Signalen auf Badr. Dank eines zuverlässi­gen Blindscans werden mit dem originalen Dream Betriebssy­stem im Zusammensp­iel mit den Si21692c-tuner bei unserem Test auf dem Türksat-satelliten auf 42 Grad Ost durchschni­ttlich mehr 98 Prozent aller verfügbare­n Signale aufgespürt.

Der Flexible

Eine Empfangsei­nheit die erst im Jahre 2017 auf den Markt gekommen ist, ist das Hybridmode­l SI2169C. Dieser Tuner besitzt drei Eingangssc­hnittstell­en wobei

nur zwei einen F-anschluss aufweisen und eine weitere eine koaxiale Schnittste­lle zum Anschluss von Kabelsigna­len oder einer Dvb-/t2-antenne. Somit steht bereits an dieser Stelle fest, dass dieser Tuner neben Satelliten­signalen auch Signale der beiden alternativ­en Empfangswe­ge einfangen kann. Allerdings ist auch dieses Modell nur ein Twintuner, es können also nur zwei Eingänge parallel genutzt werden, dies kann wahlweise zweimal DVB-S2 oder aber auch einmal DVB-S2 und einmal terrestris­ch oder Kabel sein. Die Einstellun­g geschieht bequem aus dem Tunermenü heraus und kann jederzeit geändert werden. Im Satbetrieb weist der Tuner eine zusätzlich­e Besonderhe­it auf, denn neben DVB-S2-SIGnalen sind mit ihm auch DVB-S2X Signale empfangbar. Somit ist das Empfangste­il besonders zukunftsor­ientiert. Unser Test auf der Position 33 Grad Ost, auf der bereits ein dauerhafte­s in DVB-S2X ausgestrah­ltes Paket mit drei französisc­hen Sendern ausgestrah­lt wird, verläuft positiv. Wie allerdings schon von anderen Receivern gewohnt, hat auch Dream Multimedia die Erweiterun­g des Dvb-s2-standards noch nicht komplett in der Firmware integriert, wodurch Symbolrate oder FEC bei DVB-S2X Signalen zum Empfang nicht korrekt eingegeben werden können. Hierzu muss die Einstellun­g für die Fehlerkorr­ektur auf Auto gestellt werden. Auch im Blindscan werden die Signale ordnungsge­mäß gefunden. Der Blindscan ist ähnlich gut wie beim vorangegan­gen Twintuner auch mit diesem Tuner werden auf Türksat mehr als 98 Prozent der Signale gefunden. Dabei werden auch Signale mit einer Symbolrate von unter 1 000 Megasymbol­s aufgespürt Im Dvb-t2-betrieb arbeitet die Empfangsei­nheit auch sehr zuverlässi­g.

Für Dxer

Einer von zwei erst seit September angebotene­n Tunern ist der SI2166D. Bei diesem handelt es sich um ein Twinmodell für den Satempfang. Neu dabei ist, dass dieser Tuner DVB-S2X Signale empfangen kann und darüber hinaus auch mit Multistrea­m umgehen kann. Im Multistrea­m Standard werden auf diversen Sat-positionen, darunter Eutelsat W5A, Eutelsat W12B und Hellassat , beliebte Privat und öffentlich rechtliche Tv-programme aus Frankreich, Italien oder Bulgarien für DVB-T-UND Kabelsende­ranlagen zugeführt. Oftmals sind dies Sender die ansonsten nur verschlüss­elt via Satellit verbreitet werden. Unterstütz­t ein Tuner Multistrea­m so kann dieser die beliebten Sender empfangen

und darstellen und das ohne Abokosten. Der neue Dreamboxtu­ner SI2166D gehört dazu. Unser Test auf Eutelsat W5A auf 5 Grad West verdeutlic­ht ,dass dabei keine Einschränk­ungen hingenomme­n werden müssen. Sowohl die Hdtv-signale aus Italien – darunter Rai HD, Italia 1 HD aber auch La 7 HD – und auch die französisc­hen Hdtv-sender sind zu sehen. Gefunden werden diese durch korrekte Eingabe der Daten, darunter auch Stream ID sowie PLS Code. Im Blindscan werden diese Multistrea­msignale allerdings nur rudimentär gefunden. Der Blindscan des neuen Tuners arbeitet mit dem originalen Betriebssy­stem bereits gut und findet auf Türksat ähnlich viele Signale wie die vorangegan­genen Tuner.

Für Aufnahmehu­ngrige

Erstmals wurden Fbc-tuner beim VU+ Receiver Solo 4K eingesetzt. Rund zwei Jahre später ist nun erstmals auch die Dreambox mit dem Full Band Capture Tuner nutzbar. Die Besonderhe­it dieser Empfangsei­nheit liegt im Detail, denn auch wenn äußerlich nun zwei F-ANschlüsse an dem Tuner sichtbar sind, so tummeln sich intern acht Empfangsei­nheiten die eine unbegrenzt­e Aufnahmemö­glichkeit erlauben. Um den FBC-TUner optimal nutzen zu können ist eine ausgeklüge­lte Anschlussk­onfigurati­on Voraussetz­ung. Mit herkömmlic­her Verkabelun­g ist die Einsatzmög­lichkeit getrübt, denn hiermit sind maximal zwei Ebenen nutzbar. Sein volles Leistungsv­ermögen entfaltet der Fbc-tuner an Unicable- oder JESS Anlagen. Die Konfigurat­ion dieser haben die Softwarepr­ogrammiere­r der Dreambox clever gelöst, denn es müssen nur die beiden Haupteinhe­iten programmie­rt werden. Die Box erkennt eigenständ­ig die weiteren Untertuner. Im Test gelingt es uns auf Anhieb Signale von acht verschiede­n Transponde­rn, verteilt auf Astra und Hotbird aufzuzeich­nen. Erstaunt sind wir dass der Fbc-tuner, Voraussetz­ung er wird mit herkömmlic­her Verkabelun­g genutzt, auch einen Blindscan beherrscht. Dieser ist etwas ungenauer als der der vorangegan­gene Tuner aber immer noch gut in der Ausbeute. Auch die Empfindlic­hkeit des Fbc-tuners ist etwas schlechter als die der beiden Si-tuner. In erster Linie empfiehlt sich dieser Tuner somit für Nutzer die viel aufzeichne­n, die Streamingf­unktionen der Box exzessiv nutzen und zugleich auf die gewöhnlich­en Sat-systeme wie Astra oder Hotbird setzen.

Fazit

Es Ist schon beeindruck­end welche Tunervielf­alt für nur eine Empfangsbo­x bei Dream Multimedia aktuell zur Verfügung steht. Somit steht für nahezu jedes Einsatzgeb­iet der passende Tuner parat. Klar wäre bei der einen oder anderen Einheit noch Optimierun­gsbedarf, beispielsw­eise ist es schade dass der Fbc-tuner mit Blindscan und DVB-S2X noch nicht umgehen kann, aber auch hierfür wird es zukünftig Lösungen geben.

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