Freenet Sat gestartet – das bringt der Mitbewerber
In der zurückliegenden Ausgabe haben wir mit Diveo einen neuen Mitbewerber für die Hd-plusPlattform vorgestellt. Bereits damals stand fest, dass mindestens ein weiteres Angebot zeitnah starten wird. Nun ist es soweit: Freenet TV Satellit will seit 28. Mär
Für Tv-zuschauer, die ihre Programme via Satellit beziehen und auch Hdtv-inhalte bei den Privatsendern sehen wollen, stehen spannende Monate bevor. Nach Diveo hat ein weiterer Hd-plus-mitbewerber mit der Vermarktung der hochaufl ösenden Privatsender via Satellit begonnen. Dabei handelt es sich aber um keinen Neuling auf dem Gebiet, sondern Freenet-tv, einen Anbieter der bereits seit einem Jahr die deutschen Privatsender via DVB-T2 HD vermarktet und bereits eine Millionen Kunden zählt. Das Unternehmen sieht bei der Satellitenausstrahlung noch großes Potenzial, immerhin sind nach Angaben des Anbieters 15 Millionen Satellitenhaushalte in Deutschland noch nicht mit Hdtv-signalen der privaten Fernsehsender wie RTL HD, Sat 1 HD und Co. versorgt. Hier möchte man ansetzen und eine Alternative zu HD Plus bieten.
Unspektakulärer Start
Wer nun schon zu Beginn des Wettbewerbs um Abonnenten auf den großen Kampf der Anbieter um Abonnenten gehofft hat, wird enttäuscht, denn auch Freenet startet mit soliden, aber keinesfalls spektakulären An- geboten in der Sat-offensive. Zum Startzeitpunkt kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren nur das Freenet-tv-ci-plus-modul sowie der Receiver DIGIT S4 des Herstellers Technisat für den Empfang von Freenet TV-SAT geeignet. Hinzu kommen erschwerte Bedingungen beim Testabo, denn während DVB-T2 Hd-zuschauer eine registrierungsfreie dreimonatige Testphase von Freenet TV erhalten und Hd-plus-kunden sogar sechs Monate das Angebot testen können bevor man zahlt, müssen Freenet Tv-sat-zuschauer schon für die Testphase eine Registrierung auf der Homepage durchlaufen und sind somit nicht mehr anonym. Alternativ kann im Fachhandel aber auch eine Gutscheinkarte erworben werden um RTL HD und Co anonym zu genießen. Allerdings werden die drei Freimonate in diesem Fall verschenkt, denn die gibt es wirklich nur dann wenn Freenet TV auch die Zuschauerdaten, zumindest in Form der Mailadresse, erhält. Doch auch beim Preis bringt Freenet TV seinen direkten Mitbewerber HD Plus nicht unter Druck, mit 5,75 Euro Monatsgebühr ist dieser gleich.
Senderangebot
Bleibt also noch die Frage ob Freenet-tv mit zusätzlichen Sendern punkten kann. Dies ist aktuell nicht der Fall, es werden auch hier die Hd-plus-inhalte – ähnlich wie auch schon bei Diveo – 1:1 übernommen und nur mit zusätzlicher Codierungskennung für das von Freenet-tv eingesetzte Verschlüsselungsverfahren versehen. Die
Hdtv-ableger der Privatsender verfügen somit nun über gleich vier Codierungskennungen, Nagravision für HD Plus, NDS Videoguard für all jene die HD Plus mit ihrem Sky-receiver nutzen, Viaccess für Diveo und Irdeto für Freenet TV. Einziges Programm was bei Freenet TV Satellit zu Beginn noch fehlt ist Deluxe Music HD, dadurch werden nur 22 Sender via Satellit hochaufl ösend angeboten, während es bei HD Plus 25 Programme (zusätzlich Travel 4K und UHD 1) sowie bei Diveo 24 (zusätzlich Viva und Comedy Central via OTT Zuführung) sind. Im Gegensatz zum Mitbewerber HD Plus hat Freenet TV Sat zudem auch keine Ultra-hd Inhalte im Portfolio und auch zusätzliche Pay-angebote, wie sie bei HD Plus mit Eurosport 2 Bundesliga oder bei Diveo mit den Paketen Entdecker und Vielfalt geboten werden, sind nicht enthalten. Man konzentriert sich somit beim jüngsten Anbieter ausschließlich auf die Vermarktung der Privatsender.
Nachteil gegenüber DVB-T2 HD
Freenet Tv-sat-abonnenten müssen sogar noch einen Nachteil gegenüber Freenet Tv-abonnenten via terrestrischer Ausstrahlung hinnehmen, denn über Satellit werden die Privatsender nur im Halbbild-verfahren, also 1 080i ausgestrahlt. Hdtv-vollbilder gibt es somit auch weiterhin nur über DVB-T2 HD zu sehen. Natürlich sind die Unterschiede marginal und in der Praxis kaum wahrnehmbar. Einzig bei Aufnahmen bringt die H265 Codierung über DVB-T2 HD größere Vorteile, da diese platzsparender sind und somit auch kleine Datenspeicher geeignet sind. Auch ist keine so hohe Zugriffsgeschwindigkeit mehr erforderlich.
Vorteil Multinutzung
Bisher gab es bei fast jedem Punkt des neuen Freenet Tv-angebotes ein „aber“einzuwerfen. Ein Punkt ist aber durchweg positiv. Da das Ci-plus-modul sowohl für Satellit als auch für DVB-T2 HD geeignet ist, kann es der Kunde plattformübergreifend nutzen. Sprich wer im Garten via DVB-T2 HD seine Programme bezieht, kann das dort genutzte Modul in der Zeit wo er es im Garten nicht benötigt mit nach Hause nehmen und nach Ummeldung im Kundenportal es im Zweitfernseher nutzen. Wettbewerb belebt das Geschäft Aktuell sind für den Zuschauer die Vorteile nur schwer einsehbar, denn beim Preis ändert sich nichts nach unten und auch die Sendervielfalt an hochaufl ösenden Sender via Astra nimmt durch Diveo und Freenet nicht zu. Zwar hat Diveo zusätzliche Programme in weiterführenden Paketen gebündelt aber diese kosten extra und sind zudem nur auf hybridem Weg über eine Ott-lösung empfangbar. Trotzdem werden die verschieden Plattformen zukünftig noch deutlicher um Abonnenten buhlen müssen, wodurch auch das eine oder andere Extra kommen wird. Deutsche HD Privatsender über Astra