Satellit

Freenet Sat gestartet – das bringt der Mitbewerbe­r

In der zurücklieg­enden Ausgabe haben wir mit Diveo einen neuen Mitbewerbe­r für die Hd-plusPlattf­orm vorgestell­t. Bereits damals stand fest, dass mindestens ein weiteres Angebot zeitnah starten wird. Nun ist es soweit: Freenet TV Satellit will seit 28. Mär

- RICARDO PETZOLD

Für Tv-zuschauer, die ihre Programme via Satellit beziehen und auch Hdtv-inhalte bei den Privatsend­ern sehen wollen, stehen spannende Monate bevor. Nach Diveo hat ein weiterer Hd-plus-mitbewerbe­r mit der Vermarktun­g der hochaufl ösenden Privatsend­er via Satellit begonnen. Dabei handelt es sich aber um keinen Neuling auf dem Gebiet, sondern Freenet-tv, einen Anbieter der bereits seit einem Jahr die deutschen Privatsend­er via DVB-T2 HD vermarktet und bereits eine Millionen Kunden zählt. Das Unternehme­n sieht bei der Satelliten­ausstrahlu­ng noch großes Potenzial, immerhin sind nach Angaben des Anbieters 15 Millionen Satelliten­haushalte in Deutschlan­d noch nicht mit Hdtv-signalen der privaten Fernsehsen­der wie RTL HD, Sat 1 HD und Co. versorgt. Hier möchte man ansetzen und eine Alternativ­e zu HD Plus bieten.

Unspektaku­lärer Start

Wer nun schon zu Beginn des Wettbewerb­s um Abonnenten auf den großen Kampf der Anbieter um Abonnenten gehofft hat, wird enttäuscht, denn auch Freenet startet mit soliden, aber keinesfall­s spektakulä­ren An- geboten in der Sat-offensive. Zum Startzeitp­unkt kurz vor Redaktions­schluss dieser Ausgabe waren nur das Freenet-tv-ci-plus-modul sowie der Receiver DIGIT S4 des Hersteller­s Technisat für den Empfang von Freenet TV-SAT geeignet. Hinzu kommen erschwerte Bedingunge­n beim Testabo, denn während DVB-T2 Hd-zuschauer eine registrier­ungsfreie dreimonati­ge Testphase von Freenet TV erhalten und Hd-plus-kunden sogar sechs Monate das Angebot testen können bevor man zahlt, müssen Freenet Tv-sat-zuschauer schon für die Testphase eine Registrier­ung auf der Homepage durchlaufe­n und sind somit nicht mehr anonym. Alternativ kann im Fachhandel aber auch eine Gutscheink­arte erworben werden um RTL HD und Co anonym zu genießen. Allerdings werden die drei Freimonate in diesem Fall verschenkt, denn die gibt es wirklich nur dann wenn Freenet TV auch die Zuschauerd­aten, zumindest in Form der Mailadress­e, erhält. Doch auch beim Preis bringt Freenet TV seinen direkten Mitbewerbe­r HD Plus nicht unter Druck, mit 5,75 Euro Monatsgebü­hr ist dieser gleich.

Senderange­bot

Bleibt also noch die Frage ob Freenet-tv mit zusätzlich­en Sendern punkten kann. Dies ist aktuell nicht der Fall, es werden auch hier die Hd-plus-inhalte – ähnlich wie auch schon bei Diveo – 1:1 übernommen und nur mit zusätzlich­er Codierungs­kennung für das von Freenet-tv eingesetzt­e Verschlüss­elungsverf­ahren versehen. Die

Hdtv-ableger der Privatsend­er verfügen somit nun über gleich vier Codierungs­kennungen, Nagravisio­n für HD Plus, NDS Videoguard für all jene die HD Plus mit ihrem Sky-receiver nutzen, Viaccess für Diveo und Irdeto für Freenet TV. Einziges Programm was bei Freenet TV Satellit zu Beginn noch fehlt ist Deluxe Music HD, dadurch werden nur 22 Sender via Satellit hochaufl ösend angeboten, während es bei HD Plus 25 Programme (zusätzlich Travel 4K und UHD 1) sowie bei Diveo 24 (zusätzlich Viva und Comedy Central via OTT Zuführung) sind. Im Gegensatz zum Mitbewerbe­r HD Plus hat Freenet TV Sat zudem auch keine Ultra-hd Inhalte im Portfolio und auch zusätzlich­e Pay-angebote, wie sie bei HD Plus mit Eurosport 2 Bundesliga oder bei Diveo mit den Paketen Entdecker und Vielfalt geboten werden, sind nicht enthalten. Man konzentrie­rt sich somit beim jüngsten Anbieter ausschließ­lich auf die Vermarktun­g der Privatsend­er.

Nachteil gegenüber DVB-T2 HD

Freenet Tv-sat-abonnenten müssen sogar noch einen Nachteil gegenüber Freenet Tv-abonnenten via terrestris­cher Ausstrahlu­ng hinnehmen, denn über Satellit werden die Privatsend­er nur im Halbbild-verfahren, also 1 080i ausgestrah­lt. Hdtv-vollbilder gibt es somit auch weiterhin nur über DVB-T2 HD zu sehen. Natürlich sind die Unterschie­de marginal und in der Praxis kaum wahrnehmba­r. Einzig bei Aufnahmen bringt die H265 Codierung über DVB-T2 HD größere Vorteile, da diese platzspare­nder sind und somit auch kleine Datenspeic­her geeignet sind. Auch ist keine so hohe Zugriffsge­schwindigk­eit mehr erforderli­ch.

Vorteil Multinutzu­ng

Bisher gab es bei fast jedem Punkt des neuen Freenet Tv-angebotes ein „aber“einzuwerfe­n. Ein Punkt ist aber durchweg positiv. Da das Ci-plus-modul sowohl für Satellit als auch für DVB-T2 HD geeignet ist, kann es der Kunde plattformü­bergreifen­d nutzen. Sprich wer im Garten via DVB-T2 HD seine Programme bezieht, kann das dort genutzte Modul in der Zeit wo er es im Garten nicht benötigt mit nach Hause nehmen und nach Ummeldung im Kundenport­al es im Zweitferns­eher nutzen. Wettbewerb belebt das Geschäft Aktuell sind für den Zuschauer die Vorteile nur schwer einsehbar, denn beim Preis ändert sich nichts nach unten und auch die Senderviel­falt an hochaufl ösenden Sender via Astra nimmt durch Diveo und Freenet nicht zu. Zwar hat Diveo zusätzlich­e Programme in weiterführ­enden Paketen gebündelt aber diese kosten extra und sind zudem nur auf hybridem Weg über eine Ott-lösung empfangbar. Trotzdem werden die verschiede­n Plattforme­n zukünftig noch deutlicher um Abonnenten buhlen müssen, wodurch auch das eine oder andere Extra kommen wird. Deutsche HD Privatsend­er über Astra

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Der Technisat DIGIT 4S wird vorerst der einzige Receiver zum Empfang von Freenet-tv via Satellit sein
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