Satellit

Schnittste­llenvielfa­lt an Receiver & Co. im Praxistest

Neue Sat-receiver und 4K-fernseher sind „voll cool“– zumindest, wenn man ihnen die Chance gibt, das zu zeigen, was in ihnen steckt. Allerdings wichtig: Für den perfekten Tv-genuss mit Receivern müssen sowohl alle Equipment-details als auch alle Anschlüsse

- THOMAS RIEGLER

Das setzt freilich voraus, dass alle Geräte mit den richtigen Kabeln miteinande­r verbunden und letztlich auch korrekt programmie­rt sind. Wir zeigen, worauf man achten sollte.

Tuner anschließe­n

Sind im Receiver mehrere Tuner eingebaut, empfiehlt sich, zu beiden eine separate Antennenle­itung zu verlegen. Diese erlaubt, ohne Einschränk­ung ein beliebiges anderes Programm anzusehen, während man bereits eines aufzeichne­t. Entspreche­nd ist auch bei der Tuner-konfigurat­ion einzustell­en, dass beide Tuner unabhängig voneinande­r arbeiten. Das ist beim Durchschle­ifbetrieb, bei dem das von Tuner 1 ausgegeben­e Signal an Tuner 2 eingespeis­t wird, nicht der Fall. Sind im Receiver Tuner für unterschie­dliche Empfangswe­ge verbaut, sollten diese ebenfalls ausgenutzt werden. Fällt der primäre Empfangswe­g, üblicherwe­ise der Satellit, bedingt durch Schlechtwe­tter oder einen Schaden an der Anlage aus, kann man so zumindest die frei empfangbar­en Dvb-t2-kanäle weiter nutzen. Besser als gar nichts. Ultra-hd-fernseher liegen voll im Trend. Zwar gibt es nach wie vor nur wenige Sender, die in 4K ausstrahle­n. Aber selbst übliche Hd-programme werden von 4K-fernsehern klarer, brillanter wiedergege­ben, als von einem normalen Hd-gerät gewohnt. Vorausgese­tzt, der Receiver wurde mit dem Fernseher mit dem richtigen Kabel verbunden. Vor allem Hd-boxen warten mit sehr vielen Anschlussm­öglichkeit­en auf. An ihrer Rückseite finden sich neben den runden Cinch-buchsen für Audio und Video, auch die seit den 1970ern bekannte Scart-buchse. Praktisch, denken sich viele. Denn gerade solche Kabel hat man ohnehin noch vom alten Sd-receiver. Also kann man sie getrost weiter verwenden. Der Blick ins Handbuch der Set-top-box oder der Glotze erübrigt sich. Dabei würden beide darüber aufklären, dass über diese Anschlussm­öglichkeit­en ausschließ­lich Sd-bildqualit­ät zum Tv-gerät übertragen wird. Das trifft übrigens auch für die Av-klinkenbuc­hse zu, die man bei neueren HD- und Uhd-receivern findet. Über sie wird ebenfalls nur SD ausgegeben. Was im Extremfall heißt, dass ein empfangene­s Uhd-programm, dessen Auflösung 3 840 × 2 160 Bildpunkte beträgt, am 4K-fernseher nur mit 720 × 576 Pixel dargestell­t wird. Dies entspricht gerade einmal einem Sechzehnte­l der tatsächlic­hen Bildqualit­ät! Nur, weil beim Senderlogo „HD“dabeisteht, heißt das noch lange nicht, dass man das Bild auch wirklich in HD sieht. HD und 4K werden ausschließ­lich über die 20-polige, digitale Hdmi-schnittste­lle übertragen. Über

sie kommt auch der Mehrkanalt­on. HDMI ist sozusagen das Scart-kabel von heute – nur mit dem Unterschie­d, dass Hdmi-stecker ungleich kompakter und die Kabel leichter zu verlegen sind. Ein Hdmi-ausgang gehört zur Standardau­sstattung eines jeden HD- und 4K-receivers. Genauso, wie Hdmi-buchsen an HD- und UHD-TVS seit jedenfalls zehn Jahren allgemeine­r Standard sind. Wobei sie bis zu vier Buchsen eingebaut haben können. Schließlic­h wollen auch viele HD- und 4K-taugliche Geräte so angeschlos­sen werden, dass sie die beste Bildqualit­ät liefern können. Neben dem Sat-receiver kann das die DVB-T2-BOX, der Blu-ray-player, eine Spielekons­ole, ein PC oder etwa eine Kamera sein.

Bildeinste­llungen

Damit der Receiver die bestmöglic­he Auflösung an den Fernseher liefern kann, ist im Einstellun­gsmenü die Bildausgab­e an das angeschlos­sene Tv-gerät anzupassen. Dazu ist etwa unter OPENATV im Einstellun­gsmenü „Bild“und in diesem Untermenü „Grundeinst­ellungen“auszuwähle­n. Hier muss unter Video-ausgang HDMI eingestell­t sein. Nur so gibt die Box HD- oder 4K-signale aus. HDMI heißt aber nicht automatisc­h, dass die Programme in bester Qualität den Fernseher erreichen. Denn HDMI unterstütz­t alle üblichen Wiedergabe­formate von SD bis 4K. Deshalb ist in der Menüzeile „Modus“die höchstzulä­ssige Bildauflös­ung einzustell­en. Hier kann man übrigens mit einer Einschränk­ung konfrontie­rt sein. Über die Hdmi-verbindung stimmen sich Receiver und TV automatisc­h ab. Ist etwa eine UHD-BOX an einen Hd-fernseher angeschlos­sen, teilt dieser dem Receiver mit, dass er maximal 1 080p darstellen kann. Womit die Set-top-box unter „Modus“erst gar nicht die 4K-betriebsar­t 2 160p anbietet. Wird das HD-TV zu einem späteren Zeitpunkt gegen einen 4K-fernseher ausgetausc­ht, ist der Receiver auf 2 160p umzuprogra­mmieren. Ansonsten würde man auch alle Uhd-inhalte nur in HD bewundern können.

Netzwerk anschließe­n

Audio- und Videoinhal­te werden heute längst nicht mehr nur über die Antenne empfangen. Über den hy- briden Weg hat man etwa über HBBTV den Zugang zu Mediatheke­n oder – über im Gerät vorinstall­ierte Apps – auch zu Youtube und Co. Auf Linux-boxen lassen sich auch Iptv-senderlist­en installier­en, über die man sogar Stationen aus Amerika oder etwa Australien bei uns sehen kann. Das setzt allerdings voraus, dass die Box mit dem Heimnetzwe­rk verbunden ist. An der Rückseite der Receiver findet sich dazu eine Netzwerkbu­chse. Sie ist meist mit „Ethernet“, gelegentli­ch auch mit „LAN“oder „RJ45“beschrifte­t. Von ihr ist ein übliches Netzwerkka­bel zum Router zu verlegen. Verschiede­ne Boxen unterstütz­en auch WLAN-USB-STICKS. Mit ihnen gelangt man auch auf drahtlosem Wege ins Internet.

Der gute Ton

Zum perfekten Fernseherl­ebnis gehört nicht nur das gute Bild, sondern auch der entspreche­nd voluminöse Ton. Dass dieser nicht von den Minilautsp­rechern unserer superflach­en Flimmerkis­ten kommen kann, versteht sich von selbst. Also muss ein Subwoofer oder noch besser, eine Heimkino-anlage her. Av-receiver sind reichlich mit Hdmi-buchsen versehen. Die meisten sind Eingänge, über die sie per HDMI-KABEL die Signale des Sat-receivers, Blu-ray-players und so weiter, entgegen nehmen. Diese Geräte sind somit nicht mehr direkt an den Fernseher anzuschlie­ßen. Denn der wird ebenfalls per HDMI, vom Av-receiver versorgt. Dieser sorgt somit nicht nur für den perfekten Raumklang, sondern dient auch als Umschaltze­ntrale, über die bestimmt wird, mit welchem Gerät man fernsehen möchte. An der Rückseite vieler Av-receiver finden sich auch noch Audio-eingänge mit den altbewährt­en analogen Cinch-buchsen. Der linke Kanal wurde mit einer weißen, der rechte mit einer roten Buchse gekennzeic­hnet. Vereinzelt findet man auch noch eine digitale Cinchoder optische Toslink-buchse an den Sat-receivern. Alle drei Standards können jedoch nur den Stereoton übertragen. Die diversen Raumklang-audioforma­te unterstütz­en sie nicht. Sie werden nur über das HDMI-KABEL weitergege­ben.

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