Schnittstellenvielfalt an Receiver & Co. im Praxistest
Neue Sat-receiver und 4K-fernseher sind „voll cool“– zumindest, wenn man ihnen die Chance gibt, das zu zeigen, was in ihnen steckt. Allerdings wichtig: Für den perfekten Tv-genuss mit Receivern müssen sowohl alle Equipment-details als auch alle Anschlüsse
Das setzt freilich voraus, dass alle Geräte mit den richtigen Kabeln miteinander verbunden und letztlich auch korrekt programmiert sind. Wir zeigen, worauf man achten sollte.
Tuner anschließen
Sind im Receiver mehrere Tuner eingebaut, empfiehlt sich, zu beiden eine separate Antennenleitung zu verlegen. Diese erlaubt, ohne Einschränkung ein beliebiges anderes Programm anzusehen, während man bereits eines aufzeichnet. Entsprechend ist auch bei der Tuner-konfiguration einzustellen, dass beide Tuner unabhängig voneinander arbeiten. Das ist beim Durchschleifbetrieb, bei dem das von Tuner 1 ausgegebene Signal an Tuner 2 eingespeist wird, nicht der Fall. Sind im Receiver Tuner für unterschiedliche Empfangswege verbaut, sollten diese ebenfalls ausgenutzt werden. Fällt der primäre Empfangsweg, üblicherweise der Satellit, bedingt durch Schlechtwetter oder einen Schaden an der Anlage aus, kann man so zumindest die frei empfangbaren Dvb-t2-kanäle weiter nutzen. Besser als gar nichts. Ultra-hd-fernseher liegen voll im Trend. Zwar gibt es nach wie vor nur wenige Sender, die in 4K ausstrahlen. Aber selbst übliche Hd-programme werden von 4K-fernsehern klarer, brillanter wiedergegeben, als von einem normalen Hd-gerät gewohnt. Vorausgesetzt, der Receiver wurde mit dem Fernseher mit dem richtigen Kabel verbunden. Vor allem Hd-boxen warten mit sehr vielen Anschlussmöglichkeiten auf. An ihrer Rückseite finden sich neben den runden Cinch-buchsen für Audio und Video, auch die seit den 1970ern bekannte Scart-buchse. Praktisch, denken sich viele. Denn gerade solche Kabel hat man ohnehin noch vom alten Sd-receiver. Also kann man sie getrost weiter verwenden. Der Blick ins Handbuch der Set-top-box oder der Glotze erübrigt sich. Dabei würden beide darüber aufklären, dass über diese Anschlussmöglichkeiten ausschließlich Sd-bildqualität zum Tv-gerät übertragen wird. Das trifft übrigens auch für die Av-klinkenbuchse zu, die man bei neueren HD- und Uhd-receivern findet. Über sie wird ebenfalls nur SD ausgegeben. Was im Extremfall heißt, dass ein empfangenes Uhd-programm, dessen Auflösung 3 840 × 2 160 Bildpunkte beträgt, am 4K-fernseher nur mit 720 × 576 Pixel dargestellt wird. Dies entspricht gerade einmal einem Sechzehntel der tatsächlichen Bildqualität! Nur, weil beim Senderlogo „HD“dabeisteht, heißt das noch lange nicht, dass man das Bild auch wirklich in HD sieht. HD und 4K werden ausschließlich über die 20-polige, digitale Hdmi-schnittstelle übertragen. Über
sie kommt auch der Mehrkanalton. HDMI ist sozusagen das Scart-kabel von heute – nur mit dem Unterschied, dass Hdmi-stecker ungleich kompakter und die Kabel leichter zu verlegen sind. Ein Hdmi-ausgang gehört zur Standardausstattung eines jeden HD- und 4K-receivers. Genauso, wie Hdmi-buchsen an HD- und UHD-TVS seit jedenfalls zehn Jahren allgemeiner Standard sind. Wobei sie bis zu vier Buchsen eingebaut haben können. Schließlich wollen auch viele HD- und 4K-taugliche Geräte so angeschlossen werden, dass sie die beste Bildqualität liefern können. Neben dem Sat-receiver kann das die DVB-T2-BOX, der Blu-ray-player, eine Spielekonsole, ein PC oder etwa eine Kamera sein.
Bildeinstellungen
Damit der Receiver die bestmögliche Auflösung an den Fernseher liefern kann, ist im Einstellungsmenü die Bildausgabe an das angeschlossene Tv-gerät anzupassen. Dazu ist etwa unter OPENATV im Einstellungsmenü „Bild“und in diesem Untermenü „Grundeinstellungen“auszuwählen. Hier muss unter Video-ausgang HDMI eingestellt sein. Nur so gibt die Box HD- oder 4K-signale aus. HDMI heißt aber nicht automatisch, dass die Programme in bester Qualität den Fernseher erreichen. Denn HDMI unterstützt alle üblichen Wiedergabeformate von SD bis 4K. Deshalb ist in der Menüzeile „Modus“die höchstzulässige Bildauflösung einzustellen. Hier kann man übrigens mit einer Einschränkung konfrontiert sein. Über die Hdmi-verbindung stimmen sich Receiver und TV automatisch ab. Ist etwa eine UHD-BOX an einen Hd-fernseher angeschlossen, teilt dieser dem Receiver mit, dass er maximal 1 080p darstellen kann. Womit die Set-top-box unter „Modus“erst gar nicht die 4K-betriebsart 2 160p anbietet. Wird das HD-TV zu einem späteren Zeitpunkt gegen einen 4K-fernseher ausgetauscht, ist der Receiver auf 2 160p umzuprogrammieren. Ansonsten würde man auch alle Uhd-inhalte nur in HD bewundern können.
Netzwerk anschließen
Audio- und Videoinhalte werden heute längst nicht mehr nur über die Antenne empfangen. Über den hy- briden Weg hat man etwa über HBBTV den Zugang zu Mediatheken oder – über im Gerät vorinstallierte Apps – auch zu Youtube und Co. Auf Linux-boxen lassen sich auch Iptv-senderlisten installieren, über die man sogar Stationen aus Amerika oder etwa Australien bei uns sehen kann. Das setzt allerdings voraus, dass die Box mit dem Heimnetzwerk verbunden ist. An der Rückseite der Receiver findet sich dazu eine Netzwerkbuchse. Sie ist meist mit „Ethernet“, gelegentlich auch mit „LAN“oder „RJ45“beschriftet. Von ihr ist ein übliches Netzwerkkabel zum Router zu verlegen. Verschiedene Boxen unterstützen auch WLAN-USB-STICKS. Mit ihnen gelangt man auch auf drahtlosem Wege ins Internet.
Der gute Ton
Zum perfekten Fernseherlebnis gehört nicht nur das gute Bild, sondern auch der entsprechend voluminöse Ton. Dass dieser nicht von den Minilautsprechern unserer superflachen Flimmerkisten kommen kann, versteht sich von selbst. Also muss ein Subwoofer oder noch besser, eine Heimkino-anlage her. Av-receiver sind reichlich mit Hdmi-buchsen versehen. Die meisten sind Eingänge, über die sie per HDMI-KABEL die Signale des Sat-receivers, Blu-ray-players und so weiter, entgegen nehmen. Diese Geräte sind somit nicht mehr direkt an den Fernseher anzuschließen. Denn der wird ebenfalls per HDMI, vom Av-receiver versorgt. Dieser sorgt somit nicht nur für den perfekten Raumklang, sondern dient auch als Umschaltzentrale, über die bestimmt wird, mit welchem Gerät man fernsehen möchte. An der Rückseite vieler Av-receiver finden sich auch noch Audio-eingänge mit den altbewährten analogen Cinch-buchsen. Der linke Kanal wurde mit einer weißen, der rechte mit einer roten Buchse gekennzeichnet. Vereinzelt findet man auch noch eine digitale Cinchoder optische Toslink-buchse an den Sat-receivern. Alle drei Standards können jedoch nur den Stereoton übertragen. Die diversen Raumklang-audioformate unterstützen sie nicht. Sie werden nur über das HDMI-KABEL weitergegeben.