Golden Interstar Alpha X mit Multistream und T2-MI
Der kompakte Digitalreceiver Golden Interstar Alpha X ist ein preiswerter Receiver mit einigen interessanten Funktionen für Dxer. Im Gegensatz zu den meisten handelsüblichen Receivern kann das Gerät nämlich auch mit Multistream und sogar T2-MI umgehen.
Interessante Features also für Dxer, die man eigentlich beim Anblick der kleinen Verpackung gar nicht vermutet. Natürlich sind nicht nur die Dxer Zielgruppe für das Gerät. Aufgrund der geringen Ausmaße ist der Receiver auch ein interessantes Gerät für Campingfans, die das Gerät vielleicht sogar versteckt montieren möchten. Das ist nämlich problemlos möglich, auch wenn dadurch das Display des Alpha X nicht mehr sichtbar ist. Da dann der Infrarotempfänger nicht mehr zugänglich ist, muss das Gerät mit einem optionalen Infrarotauge nachgerüstet werden. Dieser liegt dem Gerät erfreulicherweise direkt bei. Wer auf das Display nicht verzichten will, kann zudem einen Infrarotempfänger mit eingebautem Display hinzukaufen, so dass der Anwender auch auf diesen Komfort nicht verzichten muss.
Ausstattung
Praktischerweise sind einige Anschlüsse gut zugänglich an der Seite zu finden. Dies betrifft neben dem Infrarotanschluss auch zwei Usb-anschlüsse, einen RS232-ANschluss für Wartungszwecke sowie der Eingang für das
externe 12-Volt-netzteil. Auf der Rückseite findet sich dann der Lnb-eingang, ein Ethernetanschluss sowie digitale und analoge Ausgänge. Im Einzelnen sind dies ein Hdmi-ausgang, ein koaxialer Audioausgang sowie ein Av-ausgang in Form einer 3,5-Millimeter-klinkenbuchse. Der passende Adapter liegt dem Receiver allerdings nicht bei und muss bei Bedarf separat erworben werden. Ein HDMI-KABEL für den digitalen Anschluss des Receivers ist dagegen erfreulicherweise im Lieferumfang des Gerätes enthalten.
Tuner
Ausgestattet ist der Interstar Alpha X mit einem Singletuner für den Satellitenempfang. Dieser entpuppt sich als sehr vielseitig und unterstützt nahezu alle gängigen Anschlussarten vom normalen Satellitenanschluss über Multifeedanlagen mit DISEQC 1.0 und 1.1 sowie Drehanlagen mit DISEQC 1.2 und USALS. Schließlich können auch Einkabelanlagen angeschlossen werden. Für den Empfang mehrerer Satelliten hat Golden Interstar eine Fülle an Satelliten vorprogrammiert, die vom Nutzer entsprechend eingerichtet werden können. Für jeden Satelliten kann einzeln eingestellt werden, ob dieser beispielsweise über einen Diseqc-schalter via Multifeed oder eine Drehanlage empfangen werden soll. Natürlich lassen sich auch Drehanlagen einrichten und betreiben. Auch hier können oder vielmehr müssen die Einstellun- gen separat für jeden einzelnen Satelliten vorgenommen werden, was bei der Vielzahl schon ganz schön aufwendig sein kann. Immerhin: Einstellungen können auf USB gesichert und bei Bedarf später wieder eingespielt werden.
Features für Dxer
Besonders von Interesse für Dxer ist natürlich die Fähigkeit, mit dem Gerät neben „normalen“Satellitensendern auch Multistream und sogar T2-MI zu empfangen. Diese speziellen Signale sind eigentlich nur als Zuführungen beispielsweise für terrestrischen Digitalempfang in Italien und anderen Ländern gedacht und normalerweise mit Empfängern für Consumer nicht empfangbar. Anders beim Alpha X. Unser erster Test führt uns auf die Position 5 Grad West, die besonders viele Sender im Multistream-verfahren ausstrahlt. Darunter finden sich auch zahlreiche unverschlüsselte italienische Sender, teilweise sogar in HD. Wer bereits Erfahrungen mit Multistream bei Enigma 2 hat, der weiß, dass hierzu spezielle Parameter wie beispielsweise die Pls-werte angegeben werden müssen. Nicht so beim Alpha X. Dieser findet alle Sender im Multistream ohne zusätzliche Angaben. Mehr noch: Dank Blindscan lassen sich ganze Satellitenpositionen absuchen. Gefunden werden hier neben herkömmlichen Sendern auch Kanäle aus Multistream-bouquets. So auch auf 5 Grad West, wo
nach einem Blindscan auch alle Multistream-programme in der Kanalliste landen. Leider lässt sich der Blindscan selber nicht weiter konfigurieren. So muss stets die gesamte Position abgesucht werden. Auch das Ausschließen von Nachbarfrequenzen anderer Satelliten ist leider nicht möglich. Noch spannender war für uns natürlich der Empfang von T2-MI. Zwei Transponder auf 4,9 Grad Ost senden in diesem Format. Mit Enigma 2 ist der Empfang nur mit speziellen Tunern und sehr aufwendigen Installationen teilweise auch über Telnet möglich. Der Alpha X hingegen kann problemlos auch solche Kanäle über einen ganz normalen Suchlauf finden. Im Test gelang es uns auf beiden Frequenzen die Sender in den Bouquets über einen ganz normalen Transpondersuchlauf aufzuspüren und in der Kanalliste abzuspeichern. Auch diese Hürde meistert der Golden Interstar mit Bravur. Auch Aufnahmen sind mit dem Receiver problemlos möglich. Hierzu muss nur ein passendes Aufnahmemedium in Form einer Festplatte oder eines Usb-sticks über einen der beiden Usb-anschlüsse angeschlossen werden. Eine besondere Einrichtung ist hierzu nicht erforderlich. Das bedeutet: Auf der Festplatte ggf. vorhandene Inhalte werden auch nicht gelöscht. Neben der Aufnahmefunktion verfügt der Receiver auch über Timeshift für zeitversetztes Fernsehen.
Bedienung
Die Menüführung des Receivers ist übersichtlich und klar strukturiert, obgleich das Menü selber etwas schlicht gehalten ist. Über den OSD werden alle relevanten Informationen zum wiedergegebenen Sender übersichtlich dargestellt. Wenn der Receiver mit dem Netzwerk verbunden ist, wird sogar das aktuelle Wetter im OSD angezeigt. Gut gelöst hat Golden Interstar auch die Kanalverwaltung. Neben eigenen Favoritenlisten gibt es auch eine Sortierfunktion für die Hauptkanalliste. Auch das Sortieren nach Satellitenpositionen ist möglich.
Fazit
Der Golden Interstar Alpha X bietet sehr viel zum kleinen Preis. Neben normalen Wiedergabe- und Aufnahmefunktionen kann das Gerät auch mit dem Empfang von Multistream und sogar T2-MI aufwarten. Damit ist das kompakte Gerät auch ideal für Dxer. Zusätzlich bietet er noch einige interessanten Streamingfunktionen. Somit eignet sich der kleine Receiver sowohl für Normalnutzer als auch Dxer, die auch dank des Blindscans auf Feedsuche mit dem Gerät gehen können.