Heimnetzwerk erweitern
Netzwerkfähige Sat-receiver sorgen für Fernseherlebnisse, die weit über den Empfang linearer Fernsehprogramme hinaus gehen. Der individuelle Zugriff zu Mediatheken, News-portalen, Online-videotheken und vieles mehr werden möglich, sobald die Box mit dem H
Selbstverständlich lassen sich auch mehrere Receiver ins Heimnetzwerk einbinden. Womit der Wunsch aufkeimt, mit ihnen nicht nur in die hybride Welt einzusteigen, sondern sie auch untereinander zu verbinden. Sofern es sich um Geräte mit Enigma-2-benutzeroberfläche handelt, steht dem nichts im Wege. Dann nämlich können Programme zwischen beiden Boxen verlustlos gestreamt werden. Kann etwa zum Zweitreceiver kein Antennenkabel verlegt werden, greift dieser über die Netzwerkanbindung auf den Tuner des Hauptgeräts zu, der die von ihm empfangenen Kanäle an die Zweitbox weiterleitet. Sofern beide Geräte mit Lan-kabeln am Router angeschlossen sind, können so auch Hd-programme ruckelfrei und ohne Qualitätseinbußen über die zweite Box gesehen werden. Spannend ist diese Funktion auch, weil man auf gleiche Weise mit mehreren Geräten auf einen Dx-receiver zugreifen
kann, der an einer Drehanlage betrieben wird. Selbstverständlich kann man über das Netzwerk auch auf die in den Receivern eingebauten Festplatten zugreifen. Womit Aufnahmen des Geräts 1 auch auf den anderen Boxen zugänglich werden. Daneben sind auch Timer-programmierungen möglich.
Netzwerkverbindung einrichten
In unserem Beispiel wollen wir zwei VU+DUO² mit aufgespieltem Openatv-image (Menüoberfläche) über das Heimnetzwerk miteinander verbinden. Auf einer Box läuft das ältere OPENATV 4.1, auf der zweiten OPENATV 4.2. Womit wir beweisen wollen, dass diese Funktionalität auch über verschiedene Software-versionen hinweg möglich ist. Im ersten Schritt ist das Plug-in „Partnerbox“auf den Receiver zu laden, mit dem man auf ein zweites Gerät zugreifen möchte. Dazu ist im Haupt
menü „Erweiterungen“zu starten. In einem neuen Fenster öffnet sich nun der „Plug-in Manager“, in dem mit Drücken der grünen Farbtaste eine Liste noch nicht installierter Plugins geladen wird. Die Funktion wird als „Download Erweiterungen“bezeichnet. Nach einigen Sekunden wird eine thematisch gegliederte Hauptübersicht herunterladbarer Plug-ins gelistet. Aus ihr ist die Rubrik „extensions“zu starten. Womit alle dieser Kategorie zugeordneten Funktionen eingeblendet werden. Hier ist bis zum Plug-in „partnerbox“zu scrollen und „OK“zu drücken. In einer Einblendung wird man nun gefragt, ob das Plug-in wirklich heruntergeladen werden soll, was mit „Ja“zu bestätigen ist. Nach abgeschlossenem Download wechselt der Receiver zum Untermenü „Installierte Plug-ins“. Mit einmaligem betätigen der Exit-taste gelangt man zurück zum Plug-in Manager. In ihm ist zum Partnerbox-plug-in zu scrollen und mit OK zu starten.
Partnerbox einrichten
Um die Verbindung zum zweiten Enigma-receiver aufbauen zu können, sind im Partnerbox-setup zunächst alle Funktionen auf „Ja“einzustellen. Mit der gelben Farbtaste „Partnerbox Einträge“gelangt man ins Untermenü, in dem weitere Receiver, zu denen eine Netzwerk-verbindung aufgebaut werden soll, angelegt werden. Mit der roten Taste „Hinzufügen“wird eine neue Receiver-datei angelegt. In ihr ist diese Box zunächst mit einem Namen zu kennzeichnen, was in Sms-manier über den Ziffernblock des Handgebers erfolgt. In der nächsten Zeile ist nun noch die Ip-adresse der zweiten Set-top-box einzutragen. Sie kann man in dessen Menüoberfläche nachlesen. Bei den weiteren Parametern werden einfach die Voreinstellungen belassen. Mit der grünen Taste werden die eingegebenen Parameter übernommen und die zweite Box erscheint in der Liste der Partnerboxen. Auf gleiche Weise können hier auch weitere Enigma-receiver angelegt werden. Nach dem Einrichten eines oder mehrerer Boxen ist der Receiver mit dem Hauptschalter vollständig auszuschalten und anschließend neu zu starten. Im letzten Schritt sind am Receiver nur noch Senderlisten der Partnerbox freizugeben. Dazu ist zunächst die Senderliste aufzurufen. Mit der Menütaste startet man nun das Kontextmenü der Kanalliste, aus der der zweite Menüpunkt „Partnerbox Bouquet hinzufügen“mit OK auszuwählen ist. Nun werden, bereits über die Netzwerkverbindung, alle Favoritenlisten des zweiten Receivers eingeblendet. Aus ihnen kann man eine oder mehrere auswählen, deren Programme über das Netzwerk über das Partnerbox-plug-in zugänglich gemacht werden. Zur großen, alle Stationen umfassenden Hauptsenderliste hat man
leider ebenso wenig einen Zugriff wie zu den Satelliten- und Providerlisten. Man kann also gezwungen sein, extra für Netzwerkanwendungen eine weitere Favoritenliste anzulegen, die alle Programme enthält, die man auch auf anderen Boxen nuten möchte. In einem weiteren Versuch haben wir mit unserem VU+ die Verbindung zu einer zweiten Partnerbox, diesmal mit aufgespielter Hdmu-betriebsoberfläche, eingerichtet. Auch hier funktionierte die Netzwerkverbindung anstandslos. Im täglichen Betrieb wird man bestenfalls am Rande wahrnehmen, ob die empfangenen Kanäle über den im Receiver eingebauten Tuner oder von einem weiteren Gerät über das Netzwerk kommen. Zu den „Fremdprogrammen“gelangt man über die Favoritenlistenauswahl. Nach den in der Box angelegten FAV-LISten werden jene, die von der Partnerbox übernommen wurden, angezeigt. Sie erkennt man an der dem Listennamen angehängten Klammer mit dem Namen des zweiten Receivers. Um Kanäle über das Netzwerk zu sehen, genügt es, wenn sich diese zweite Box im Standby befindet. Sie braucht also nicht einmal vor Ort ein- und ausgeschaltet zu werden.
Festplattenzugriff
Das Partnerbox-plug-in erlaubt über das Netzwerk keinen Zugriff auf die Festplatte unseres zweiten VU+. Dazu sind weitere Einstellungen erforderlich. Im ersten Schritt ist im normalen Tv-betrieb die blaue Farbtaste zu drücken, worauf das Schnellstart Menü eingeblendet wird. In ihm ist in der linken Spalte „Mounts“und anschließend in der rechten Funktionsliste „Netzwerkbrowser“anzuklicken. Darauf wird die Netzwerkumgebung untersucht. Gelistet werden neben dem Router nur jene Boxen, die auch eine Festplatte eingebaut haben. Die zweite programmierte Partnerbox hat keine eingebaut und erscheint in dieser Liste auch nicht. Aus der Liste ist der Partnerreceiver mit OK anzuklicken. Worauf eine Baumstruktur eingeblendet wird. Aus ihr ist „Harddisk“anzuklicken. In Folge wird man gefragt, ob für dieses Device ein Benutzername und Passwort eingerichtet werden soll. Befinden sich auf der Festplatte nicht jugendfreie Inhalte, ist diese Option im Sinne des Jugendschutzes überlegenswert. Ansonsten kann man sie durch die Auswahl von „Nein“überspringen. In Folge wechselt man zum Freigaben-editor. In ihm ist in der ersten Zeile der Verbindungsmodus einzustellen. Wir wählen „FSTAB (mount and boot) aus. Weitere Einstellungen sind auf dieser Seite nicht erforderlich. Mit Drücken von „OK“werden die Eingaben aktiviert. Zuletzt wird man noch gefragt, ob die Netzfreigabe gespeichert werden soll, was zu bejahen ist. Im täglichen Betrieb ist die Festplatte des zweiten Receivers über das
Media Center erreichbar. Es ist der klassische Weg zu den eigenen Aufnahmen. Unter „My Video“werden alle Speichermedien gelistet, auf die die Box zugreifen kann. Die weitere Funktion unterscheidet sich nicht von der, wenn man von der Harddisk des gerade bedienten Receivers eine Aufnahme aussuchen würde. Auch die Bild- und Tonqualität lassen keine Wünsche offen. Sie sind nicht von dem zu unterscheiden, wenn man Inhalte direkt über den an der zweiten Box angeschlossenen TV konsumiert. So wie von uns beschrieben, können wir nun von einem Receiver auf zwei weitere im Heimnetzwerk zugreifen. Selbstverständlich lassen sich auch diese Boxen mit dem erweiterten Funktionsumfang ausstatten. Wobei bei ihnen die gleichen Programmierungen wie am ersten Gerät vorzunehmen sind. Sofern auf allen Boxen OPENATV installiert ist, kann man exakt so vorgehen.
Gutes Netzwerk erforderlich
Das Streamen von Videoinhalten, insbesondere von HD, erfordert hohe Übertragungskapazitäten. Receiver sind drahtlos über WLAN bequemer mit dem Router zu verbinden. Allerdings entscheiden der Abstand zueinander und bauliche Gegebenheiten, wie die Anzahl und Dicke von Mauern, über die Qualität der Funkverbindung. Im Zweifelsfall besser eine Kabelverbindung nutzen.