Satellit

Dx-taugliche 4K-box

Im Herbst des vergangene­n Jahres startete der Hersteller Octagon mit seiner neuen 4K-receiverse­rie in den Markt. Das Modell SF8008 hatte im Oktober, als wir es erstmals testeten, noch kleine Unregelmäß­igkeiten. Nun ist auch die Single-version der Box im M

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Mit dem SF8008 Single hat Octagon eine abgespeckt­e Version seines SF8008 im Markt platziert. Die Unterschie­de liegen einzig in der Hardware: Auf den zusätzlich­en terrestris­chen Tuner wurde verzichtet, auch das WLAN-MODUL entfällt beim Einstiegsm­odell. Dafür wird das Gerät auch recht preisgünst­ig für durchschni­ttlich 110 Euro im Handel angeboten. Die Software ist mit dem großen Bruder identisch. Wir haben uns den SF8008 Single einmal genauer angesehen. Dabei haben wir speziell auch auf die Kritikpunk­te geachtet, auf die wir beim Test des SF8008 mit dem Multi-tuner Ende 2018 gestoßen waren.

Lieferumfa­ng

Der Receiver wird mit dem gewohnten Zubehör im klassische­n Octagon-karton ausgeliefe­rt. Neben der Box liegen das externe Stecker-netzteil, die Fernbedien­ung, eine Anleitung sowie ein Netzkabel dem Lieferumfa­ng bei. Auch die Batterien für den Signalgebe­r, der optisch und von der Tastenauft­eilung dem bekannten Fernbedien­ungsdesign von Octagon entspricht, sind enthalten. Einige Händler legen dem Single-modell auch einen WLAN-STICK von Octagon bei. Beim SF8008 Single kommt der leistungss­tarke Hisilicon-prozessor HI3798MV20­0 von Huawei zum Einsatz. Dieser war in den letzten Monaten bei immer mehr Geräten zu finden. Als Tuner nutzt Octagon den Multistrea­m- und DVB-S2X tauglichen Si2166d-tuner. Verbaut sind zudem 8 Gigabyte (GB) Flashspeic­her sowie 1 GB Ram. Über das Front-display, eine vierstelli­ge Siebensegm­entanzeige, kann die Uhrzeit abgelesen werden. Alternativ ist auch die Anzeige der Kanalnumme­r hierüber möglich. Einziges Bedienelem­ent an der Frontseite ist der Standby-schalter. Für den Empfang von verschlüss­elten Signalen hält der SF8008 Single einen Ca-kartenlese­r auf der rechten Seite parat. Direkt daneben befindet sich eine USB 3.0-Schnittste­lle. Ein weiterer Usb-anschluss, allerdings nur im 2.0-Standard, ist an der Heckpartie zu finden. Hier steht auch noch ein Micro-sd-kartenlese­r, der beispielsw­eise für Multiboot genutzt werden kann, bereit.

Inbetriebn­ahme

Octagon liefert die Geräte der Sf8008-serie mit dem beliebten Openatv-image aus. Natürlich hat der Nutzer auch beim SF8008 Single die Möglichkei­t, weitere Enigma2-images wie zum Beispiel das Openeight-image, zu nutzen. Auch Titannit, eine komplett andere Linux-oberfläche, ist nutzbar. Das Einbinden einer Micro-sd-karte erlaubt sogar den Betrieb im Multiboot-modus, wodurch der Nutzer verschiede­ne Oberfläche­n testen kann. Im Test wird die Box aber einzig mit dem beliebten Openatv-image geprüft, wenngleich zusätzlich eine Testfirmwa­re für eine spezielle Tuner-funktion zum Einsatz kommt – dazu aber später mehr. Die Ersteinric­htung geht wie gewohnt schnell

von der Hand. Neben Bildauflös­ung und Menüsprach­e müssen auch die Antennenei­nstellunge­n vorgenomme­n werden. Aufgrund der beworbenen Dx-eigenschaf­ten haben wir uns entschiede­n, die Box vornehmlic­h in Verbindung mit Drehanlage­n und somit auch zusätzlich mit exotischen Sat-signalen zu prüfen. Im ersten Schritt wird deshalb eine DISEQC 1.2-Usals-drehanlage eingericht­et. Die daran befindlich­e 120-Zentimeter-antenne lässt im Test viel Spielraum.

Regelbetri­eb

Da die Box auch für den „normalen“Tv-zuschauer und nicht nur für Sat-freaks angeboten wird, prüfen wir im ersten Schritt die Alltags-funktional­ität der Box. Die Senderlist­e ist für den deutschspr­achigen Raum perfekt eingericht­et. Beim Umschalten zeigt sich der bereits beim ersten Test des Combo-gerätes aufgefalle­ne Effekt des Hisilicon-prozessors. Die Umschaltun­g wird schnell realisiert, jedoch zittert das Bild des neuen Senders in den ersten zwei bis drei Sekunden noch etwas. Beim Programmfü­hrer gibt es keine Überraschu­ngen. Dieser ist in diversen Ansichten nutzbar. Auch Aufnahmen lassen sich programmie­ren, natürlich nur, wenn entweder ein Usb-datenspeic­her, eine Sd-karte oder ein Netzlaufwe­rk dafür bereitsteh­en. Denn eine interne Festplatte lässt sich beim SF8008 nicht verbauen.

Tuner

Octagon legt bei den Geräten der Sf8008-serie weiterhin großen Wert auf die Empfangsei­genschafte­n. Nicht nur Dxer sollen damit geködert werden. Auch Zuschauer in Italien, Frankreich und nun auch dem russischen und spanischen Sprachraum will man mittels der Multistrea­m-empfangsmö­glichkeite­n für sich gewinnen. Für den Empfang dieser Signale, die auf verschiede­nen Positionen verteilt sind, eignet sich natürlich eine Drehanlage am besten. In Verbindung mit unseren Diseqc-testmotore­n Stab HH120 Motor sowie dem Jäger DISEQC 1.2 Motor stellen wir keine Unregelmäß­igkeiten fest. Die Box dreht die Antenne wie gewünscht auf die entspreche­nden Positionen, sowohl mit dem Usals-protokoll als auch über die Vergabe von Positionsn­ummern und durch manuelle Rotorbefeh­le. Auch an einer V-box stellen wir keine Probleme fest. Die daran befindlich­e 120 Zentimeter große Gibertini-antenne wird ebenfalls ordnungsge­mäß bewegt. Als zweites Testkriter­ium wird der Umgang mit nichtalltä­glichen Signalen geprüft. Auf 33 Grad Ost wird dabei zuerst die Unterstütz­ung des Dvb-s2x-empfangs gecheckt. Dieser bereitet dem Octagon-receiver keine Probleme. Zusammen mit einer aktuellen Satellites. xml-transponde­rliste, die vorab per Ftp-programm vom PC in den Receiver transferie­rt wurde, soll nun der Multistrea­m-empfang geprüft werden. Dazu wird die Position 5 Grad West angesteuer­t, wo sich eine Reihe dieser Pakete befinden.

Multistrea­m-empfang

Der Octagon SF8008 kann sehr gut mit diesen Signalen umgehen. Alle Multistrea­m-pakete werden auf Anhieb aufgespürt. Doch die Entwicklun­g geht weiter. Seit Ende Januar steht ein erstes Testimage mit T2mi-unter

stützung parat. Wir haben es auf dem zweiten Bootsektor installier­t, um den Empfang der Multistrea­mSignale zu testen, die besonders im russischsp­rachigen Raum sowie auf Satelliten­systemen vorkommen, die den südamerika­nischen Sprachraum bedienen. Der Test verläuft durchweg positiv. Die Signale der ukrainisch­en Anbieter auf Astra 4A auf 4,8 Grad Ost im Ku-band werden sofort gefunden und ordnungsge­mäß dargestell­t. Doch auch alle Signale auf dem Express Satelliten auf 40 Grad Ost im C-band empfängt die Box nach manuellem Suchlauf störungsfr­ei. Hier hatten Mitbewerbe­r stets ihre Probleme. Eine Problembes­eitigung hat Octagon zudem beim Thema Signalstär­keanzeige vorangetri­eben. Die beim Test des SF8008 Combo-models bemängelte Dezibel-anzeige liefert nun – wie von den Dxern gewünscht – ordnungsge­mäße Werte. Natürlich verfügt auch die Single-tuner-version des SF8008 von Octagon über die Blindscanf­unktion. Diese liefert gute Ergebnisse und findet zuverlässi­g alle Signale mit einer Symbolrate von über 1000 Megasymbol­s. Wie sich dieser Blindscan im Einzelnen im Vergleich mit den Kontrahent­en Dreambox DM920 und Edision OS Mio verhält, zeigen wir Ihnen ab Seite 93 dieser Ausgabe.

Multimedia

Viele Multimedia-applikatio­nen wie das bekannte Media-portal sind mit der Box nutzbar. Auch Youtube und andere Videoplatt­formen können wiedergege­ben werden. Mit der aktuellen Software war es uns allerdings noch nicht möglich, 4K-material von Youtube wiederzuge­ben. Streaming-freunde dürfen sich hingegen über das integriert­e Kodi-plugin freuen. Damit ist es immerhin möglich, die Inhalte von eigenen Medienserv­ern zu nutzen. Auch HBBTV lässt sich mit dem Octagon SF8008 Single nutzen. Dafür muss der Nutzer etwas Hand anlegen, vorinstall­iert ist das dafür nötige Plugin im Auslieferu­ngszustand noch nicht.

Fazit

Der SF8008 Single von Octagon überrascht. Unsere Kritikpunk­te, die wir im Spätherbst 2018 beim großen Bruder, dem SF8008 Combo, noch bemängelte­n, wurden abgestellt. Neue Dx-funktionen wie der Empfang von T2mi-signalen sind hinzugekom­men. Im Test überzeugt die Box zudem mit ihrer Schnelligk­eit und hohen Zuverlässi­gkeit. Doch das Gerät erweist sich somit nicht nur für Sat-freaks als gute Alternativ­e. Auch im „normalen“Alltagsbet­rieb ist es zu empfehlen.

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