Enigma2 Preisbrecher
Der Markt an Ultra-hd-empfangsgeräten nimmt kontinuierlich zu. Schaut man genau hin, wird aber schnell deutlich, dass es fast ausschließlich Receiver mit dem Enigma2-system sind, die sich hier tummeln. Auch bei der neusten und preiswertesten Box aus diese
Ab Mitte Mai soll mit dem Hitube 4k Combo ein neuer 4K-receiver den Markt erobern. Unsere Redaktion hatte bereits vorab die Möglichkeit, sich die Box einmal genauer anzusehen. Da die Entwicklung am Enigma2-image für den kleinen Receiver allerdings noch nicht abgeschlossen ist, unterziehen wir das Gerät in dieser Ausgabe erst einmal einen Vorabcheck. Der reguläre Test folgt in der kommenden Ausgabe.
Ausstattung
Der 4K Combo der neuen Marke Hitube gehört zu den kompaktesten Boxen im Markt und ist sogar noch einen Tick kleiner als seine Mittbewerber von Mutant, Octagon und Edision. Geliefert wird das Gerät zusammen mit einem externen 12 Volt Steckernetzteil und einer zur Größe des Gerätes passenden Fernbedienung. Die Ausstattung der Box selbst ist funktional. Bedienelemente, egal ob in Form von Tastern an der Front oder einen Netzschalter an der Rückseite suchen wir vergebens. Das Gerät ist regulär nur über den Signalgeber steuerbar. Eine Alternative bieten Apps oder das Webinterface, falls der Signalgeber einmal ausfallen sollte. Auf ein Display hat der Hersteller hingegen nicht verzichtet. Eine vierstellige Siebensegmentanzeige zeigt alternativ Kanalnummer oder die aktuelle Uhrzeit an. Eine danebenliegende FARB-LED signalisiert den Betriebszustand des Gerätes. Der Hitube 4K Como gehört
zu den Geräten, die vornehmlich an Fernsehgeräten mit Hdmi-anschluss betrieben werden können. Allerdings verfügt die Box neben dem Hdmi-ausgang auch über eine mit AV bezeichnete 2,5 Millimeter Klinkenbuchse. Mit entsprechender Kabelpeitsche – die nicht im Lieferumfang enthalten ist – kann somit auch ein analoges Videosignal abgegriffen werden. Überzeugen kann die Box, welche für die ein UVP von rund 80 Euro angepeilt wird, mit einem USB 3.0 Anschluss und zusätzlich einer USB 2.0-Schnittstelle. Für weitere Datenkommunikation steht ein 100 Mbit Ethernet-anschluss bereit. Nach außen nicht sichtbar integriert ist zudem WLAN in der Box. Beim Tuner setzt Hitube bei der Box auf eine breite Vielfalt, denn sowohl ein Dvb-s2x-tuner als auch ein Combomodul für den Empfang von DVB-T2 und Kabelsignalen sind integriert. Ein Smartcardleser rundet die Ausstattung des Gerätes ab. Zu den inneren Werten der Box zählt der 1,6 GHZ Quadcore Prozessor HI3798MV200 mit 64 Bit Unterstützung. Etwas eng bemessen ist allerdings der integrierte Speicher. Gerade einmal 512 Megabyte Flash und 1 Gigabyte Ram wurden der kleinen Box spendiert.
In der Praxis
Im Alltagsbetrieb zeigen sich keine Schwächen trotz frühen Entwicklungstandes. In rund 30 Sekunden bootet das Gerät aus dem Kaltstart. Flott ist die Box nicht nur beim Booten, sondern auch beim Senderwechsel. Mit 1,25 Sekunden kann sie mit den Wettbewerbern locker mithalten. Zudem bleibt der oft bei Boxen mit HiSilicon-prozessor bemängelte Bug, dass das Bild beim Senderwechsel 2 Sekunden stockt, beim neuen Hitube außen vor. Auch im Alltagsbetrieb kann mit dem Mini-empfänger auf den gewohnten Enigma2-funktionsumfang zurückgegriffen werden. Der EPG kann vom Nutzer in der Wunschansicht genutzt werden, natürlich sind Timerprogrammierungen aus dem Programmführer heraus schnell und unkompliziert möglich. Die Vorund Nachlaufzeit dieser Timer wird vorab einmalig im Menü festgelegt. Auch der Teletext ist fest integriert. Bei den Senderlisten kann sich der Nutzer einmal mehr austoben. Das Anlegen von Favoritenlisten ist dabei ebenso möglich wie das Einspielen der eigenen Senderliste mit dem beliebten Programm „Dreamboxedit“. Im Auslieferungszustand ist der OPENATV Skin Metrix aktiviert. Dieser bietet dem Nutzer viele Einstellungsmöglichkeiten aus dem Erweiterungsmenü heraus.
Multimedia
Aufnahmen sind im Openatv-betriebssystem uneingeschränkt möglich. Sobald ein externer Datenträger an einer der Usb-schnittstellen angeschlossen ist, kann der Mittschnitt erfolgen. Neben der Aufnahme auf Usb-datenträger werden auch Mitschnitte auf Nas-netzwerkspeicher unterstützt, ganz so wie wir es von den Oberklasse-geräten auch kennen. Über die Usb-taste auf der Fernbedienung können aufgenommene Inhalte wieder aufgerufen werden. Alle Programme werden natürlich uncodiert mitgeschnitten. Auch Mehrfachaufnahmen sind möglich. Dank des Combo-tunermoduls ist die Flexibilität vorhanden. Aufnahmen von Iptv-streams werden natürlich unterstützt. Via Plugins lässt sich der Funktionsumfang weiter ausbauen. Viele bei der Enigma2-fangemeinde lieb gewonnene Plugins sind auch mit dieser Box und somit auf dem Hisilicon-prozessor nutzbar. So bereitete das Mediaportal im Test ebenso wenig Probleme wie Internetradioplayer wie Shoutcast. Auch das Abspielen fremder Aufnahmen im Format MKV und diverse Sd-formate in MPEG2 und DIVX ist möglich. Im Test wurden die auf einer externen Festplatte befindlichen Testfiles allesamt ohne Einschränkungen wiedergegeben. Auch HBBTV wird vollumfänglich bereits beim Vorabmodell unterstützt. Zur Aktivierung muss der Plugin „hbbtvkitt“manuell installiert werden, danach kann wie gewohnt mittels „Red-button“HBBTV aktiviert werden.
Empfang
Die integrierte Empfangseinheit empfängt Sender in den Standards DVB-S, DVB-S2 und DVB-S2X. Multistreams bleiben allerdings außen vor. Im Test stellen wir fest, dass der Receiver mit Symbolraten bis minimal 1 000 Symbols umgehen kann und somit auch im
Scpc-empfangsbereich eine gute Ausbeute liefert. Die Diseqc-unterstützung wird unter OPENATV perfekt beherrscht. Egal ob Drehanlage, große Multifeedeinheit oder Unicablesysteme, die Box beherrscht alle zur Verfügung stehenden Protokolle. Zudem kann unter Enigma2 auch der Einkabelstandard JESS/EN50607 genutzt werden. Zu den Vorteilen des preiswerten 4K-receivers zählt zweifellos auch der Blindscan. Wir prüfen die Funktionsweise zuerst auf der Türksat-position. Im Blindscan werden hier innerhalb von nur zwei Minuten 78 Transponder aufgespürt. Die anschließende Kanalsuche auf allen gefundenen Transpondern bringt 654 Kanäle zum Vorschein. Der Blindscan arbeitet auf dieser Position also bereits sehr überzeugend. Dieser gute Eindruck setzt sich auch beim Check auf 3 Grad Ost, einer Position mit sehr vielen schmalbandigen Transpondern, fort. Auch auf diesem Eutelsat-satellitensystem ist das Ergebnis überzeugend. 38 Transponder, darunter auch Transponder mit Symbolraten knapp über 1 000 Megasymbols, werden aufgespürt. Auch im C- und Ku-band erzielen wir überzeugende Scanergebnisse.
Fazit
Viele Geräte erreichen heute den Kunden unfertig und mit jeder Menge Bugs. Dies ist beim Hitube 4K Combo nicht der Fall. Unser Vorabmodell konnte bereits durch seinen großen Funktionsumfang und seine Standhaftigkeit überzeugen. Einzig die Tatsache, dass einzelne Menüs noch fehlerhaft beschriftet sind, lässt uns im Vorabcheck daran erinnern, dass die Box noch nicht im Handel angekommen ist. Diese Mankos sollten aber schnell beseitigt werden können, sodass der Receiver in einer der kommenden Ausgaben von uns auch ein Testlogo erhalten kann.