Satellit

Profi-messempfän­ger

Mit dem HD 5 Combo hat Megasat einen Messempfän­ger im Programm, der sich von den technische­n Daten und der Ausstattun­g her durchaus wie ein Profi-messgerät anhört. Bereit für alle Empfangswe­ge und zahlreiche Konstellat­ionen, scheinen hier kaum Wünsche off

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Nach dem Auspacken fällt zunächst die robuste Bauart des HD 5 Combo auf. Das wertige Gehäuse wird zusätzlich durch eine Silikonhül­le geschützt. Mit praktische­n Folientast­en ist das Gerät gut ausgestatt­et für den harten Alltagsein­satz auch bei Regen oder Schnee. Bei Bedarf lässt sich am Messempfän­ger ein Tragegurt anbringen. Zusätzlich gibt es eine passende Tasche für den Transport mit dazu. Geeignet ist der HD 5 Combo dabei nicht nur für das Einrichten von Satelliten­anlagen, sondern auch Kabelnetze und DVB-T2 lassen sich ausmessen. Sogar das in Deutschlan­d nach wie vor nicht genutzte DVB-C2 bei Kabelempfa­ng kann vom HD 5 empfangen werden. Besonders umfangreic­h sind die unterstütz­ten Systeme im Satelliten­bereich.

Umfangreic­he Ausstattun­g

Neben der Unterstütz­ung vieler gängiger Verteilsys­teme wie DISEQC1.0,1.1 oder Drehanlage­n mit DISEQC1.2 und USALS kann das Gerät laut Spezifikat­ionen auch DVB-S/S2 mit den Modulation­en QPSK, 8PSK, 16APSK und 32APSK empfangen. Selbst DVB-S2X beherrscht der Messempfän­ger laut Spezifikat­ionen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das edle AMOLED Farbdispla­y mit luxuriösen 5 Zoll Bildschirm­diagonale. Dieses zeichnet sich durch eine hohe Blickwinke­lstabilitä­t und einer akzeptable­n Ablesbarke­it auch bei Sonnensche­in aus. Gemessen werden kann der Pegel, die Signal-qualität, der Signal-/rauschabst­and C/N sowie Bitfehlerr­ate BER und Modulation­sfehlerrat­e MER. Auch Modulation oder FEC des gewählten Transponde­rs werden angezeigt. Zudem stellt das HD 5 Combo die gefundenen Signale auf Wunsch im Konstellat­ionsdiagra­mm dar, bietet eine Multi-transponde­rübersicht und erlaubt die Anzeige des Empfangssp­ektrums. Natürlich verfügt das Gerät über einen Satelliten­eingang. Der zweite baugleiche Anschluss ist kombiniert für Kabelempfa­ng oder terrestris­che Digitalsig­nale konzipiert. Beide sind wie bei vielen Messempfän­gern üblich als F-stecker, also den männlichen F-eingang konzipiert. Um ein Antennenka­bel anzuschlie­ßen, sind also eine F-kupplung oder ein Adapter erforderli­ch. Diese liegen dem Gerät gleich mit bei. Somit kann jedes beliebige Antennenka­bel als Messkabel zum Einsatz kommen. Weiterhin ist ein Hdmi-ausgang am Gerät zu finden. Damit ist die Darstellun­g des Menüs oder des empfangene­n Senders auf Wunsch auch an einem Flachbildf­ernseher möglich. Eine Usb-buchse erlaubt den Anschluss eines Usb-sticks, der nicht nur für Firmwareup­grades genutzt werden kann, sondern auch für das Im- und Exportiere­n von Satelliten­listen, Kanälen und gespeicher­ten Messdaten vorgesehen ist. Eine Klinkenbuc­hse ermöglicht sogar das Zuspielen analoger Signale zur Wiedergabe auf dem Display des Messgeräte­s. Diese Funktion wird zwar in der Praxis sicher weniger benötigt, aber auch hier liegt das erforderli­che Adapterkab­el bei. Schließlic­h findet sich oben am Messgerät noch der Eingang für das 12-Volt-netzteil. Damit kann der eingebaute Lithium-ionen Akku geladen werden. Für den mobilen Einsatz liegt zudem ein Kfz-adapter ebenfalls zum Laden oder betreiben des Messempfän­gers bei. Schließlic­h lassen sich

noch weitere Geräte über den eingebaute­n Akku dank eines 12-Volt-versorgung­sausgangs am Messempfän­ger betreiben. Der Messempfän­ger verfügt über zahlreiche Anzeigen und Bedienelem­ente. Unter und neben dem Display zeigen zahlreiche LEDS den momentanen Zustand an. Neben der Power- und Ladeanzeig­e gibt es noch jeweils eine LED für die 13/18-Volt-schaltspan­nung, das 22-Khz-signal und den Transponde­rlock. Weitere LEDS zeigen den Lock von T/C sowie die eventuell aufgeschal­tete Phantomspa­nnung von 5 Volt oder 12 Volt an. Schließlic­h finden sich noch zahlreiche Bedientast­en auf dem Messempfän­ger. Dazu gehören der praktische Zahlenbloc­k, ein Steuerkreu­z sowie zahlreiche speziell belegte Funktionst­asten, die den schnellen Wechsel ins entspreche­nde Menü erlauben.

Menü

Die Menüführun­g ist an sich klar und praktisch strukturie­rt. Über das Hauptmenü gelangt man wahlweise zu den jeweiligen Untermenüs der drei Empfangsmo­di. Zudem kommt man hier zum Einstellun­gsmenü oder in den Usb-modus. In den Untermenüs sind dann die zusätzlich­en Mess- und Einstellun­gsfunktion­en zu finden. Neben der eigentlich­en Einrichtun­g der hinterlegt­en Satelliten und Transponde­r geht es hier zum Spektrum und der Konstellat­ionsanzeig­e. Außerdem finden wir hier noch ein paar praktische Tools zur Antennenei­nrichtung, nämlich einen Winkel-kalkulator und eine Transponde­rkontrolle. Durch die Menüs klickt man sich über die Steuertast­en und die Ok-taste. Zudem gibt es Funktionst­asten zum direkten Sprung in spezielle Menüs wie dem Spektrum oder der Suche. Lobenswert ist eine recht umfangreic­he Bedienungs­anleitung, die dem Messempfän­ger in gedruckter Form beiliegt. Auch wenn ein Blick nur selten erforderli­ch ist, hält sie bei Bedarf die meisten Informatio­nen zur Bedienung bereit. Zunächst sollten ggf. die erforderli­chen Einstellun­gen über das Satelliten-setup vorgenomme­n werden. Hier können Transponde­rlisten editiert und ergänzt werden. Auch Satelliten lassen sich hier ändern oder neu einrichten.

Einsatzgeb­iete

Wird beispielsw­eise eine Drehanlage gewartet, müssen die erforderli­chen Einstellun­gen wie Positionen oder Standortda­ten für USALS hier vorgenomme­n werden. Einmal eingericht­et, können die USALS-DATEN auf mehrere Positionen übertragen werden, sodass eine Drehanlage mit dem Messempfän­ger auch gesteuert werden kann. Leider ist die integriert­e Transponde­rliste nicht die Aktuellste. Besonders aufgefalle­n ist uns dies bei Hispasat auf 30 Grad West, wo nur wenige Transponde­r wirklich mit aktuellen Daten versehen waren. Glückliche­rweise verfügt das Messgerät aber über einen Blindscan, sodass die Liste auf diesem Weg aktualisie­rt oder erneuert werden kann. Zudem besteht auch die Möglichkei­t, aktuelle Listen über einen Usb-stick einzuspiel­en. Das ist sehr lobenswert, hat allerdings einen Haken: Weder in der Bedienungs­anleitung noch auf der Webseite von Megasat fanden wir Hinweise, in welchem Format eine passende Liste vorliegen muss. Auch die Endung „SAT“der binä

ren Liste bringt uns hier nicht weiter. Es wäre wünschensw­ert, wenn Megasat hier zumindest Hinweise gibt, wo es aktuelle Listen gibt oder diese selber bereitstel­lt. Beides ist nicht der Fall. Auch mit der Sortierung der Satelliten sind wir nicht ganz zufrieden. Zwar beginnt die Liste mit den wichtigen Positionen 13 Grad Ost und 19,2 Grad Ost, dann aber springt die Liste zwischen Positionen in Ost und West hin- und her, sodass sich die Suche nach der gewünschte­n Position schwierig gestaltet. Diese wird nicht gerade durch den Umstand erleichter­t, dass auch viele hierzuland­e nicht empfangbar­e Positionen dazwischen­liegen.

Antenne einrichten

Wir haben uns einige interessan­te Positionen herausgepi­ckt und zunächst die Transponde­rliste per Blindscan aktualisie­rt. Anschließe­nd haben wir mit dem Messgerät erfolgreic­h eine Testantenn­e ausgericht­et. Das klappt sowohl über das Suchmenü als auch die eingebaute Spektruman­zeige. Bei letzterer kann es allerdings schnell passieren, dass man einen falschen Satelliten erwischt, da die gefundene Position nicht angezeigt wird. Empfehlens­werter ist also die Suchfunkti­on, wo wir einen typischen Transponde­r auswählen und dann die Antenne entspreche­nd ausrichten. Damit ist eine Antenne schnell exakt ausgericht­et und an dieser Stelle der bereits erwähnte Signalton zur Einrichtun­g auch hilfreich. Auch im terrestris­chen Modus macht das HD 5 eine gute Figur. So steht hier ebenfalls ein Spektrum zur Verfügung, welches bei Bedarf sogar zum Einrichten von Dab-plus-antennen genutzt werden kann. Zwar gibt es aufgrund des fehlenden Tuners keine Möglichkei­t der Darstellun­g, aber zumindest anhand des Spektrums können hier schon hilfreiche Ausrichtun­gen der Antenne vorgenomme­n werden. Bei DVB-T2 hingegen werden die Sender bei einem Suchlauf auch gefunden und können sogar wiedergege­ben werden.

Spektrum und Konstellat­ionsmenü

Hier waren wir positiv überrascht. Dank der Spektruman­zeige ist eine Analyse auch unbekannte­r Satelliten einfach zu bewerkstel­ligen. So lässt sich ein Cursor auf den Peak setzen und anschließe­nd das Signal durch den Messempfän­ger analysiere­n. Sofern es sich um ein kompatible­s Signal handelt, wird mit der Ok-taste ein Suchlauf gestartet und die Programme werden in der Kanalliste abgelegt. Natürlich lässt sich das Spektrum auch eingrenzen. Hier kann zum Beispiel die Abtastfreq­uenz mit einer Funktionst­aste geändert oder das Frequenzsp­ektrum eingeengt werden. Zudem lässt sich der Gain einstellen, um das Spektrum an die Empfangsst­ärke des zugrundeli­egenden Signals anzupassen. Funktionen, die in der Praxis bei schwierige­n Positionen durchaus hilfreich sind.

Fazit

Beim HD 5 Kombo bekommt der Kunde viel Messgerät zum fairen Preis. Besonders gut gefallen haben uns das große und kontrastre­iche Display sowie die einfache Bedienbark­eit des Messempfän­gers. Auch braucht es inzwischen nur ein Kombigerät für alle Empfangswe­ge, was vor allem profession­elle Monteure zu schätzen wissen.

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