Satellit

Multifocus-antenne Maximum E-70 gecheckt

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In den meisten Haushalten in Deutschlan­d wird es ausreichen, eine Satelliten­antenne auf die Astra-position 19,2 Grad Ost auszuricht­en und damit praktisch alle deutschen Sender zu empfangen. Wer aber mehr möchte, muss einen höheren Aufwand betreiben.

Zum Beispiel mit einem Monoblock-lnb für zwei parallel zu empfangend­e Positionen oder sogar eine Drehanlage. Eine weitere Möglichkei­t ist eine Multifocus-anlage. Hier waren unter anderem die kompakten Multifocus-antennen T85 von Maximum eine beliebte Möglichkei­t zum Parallelem­pfang. Wer sich auf in Deutschlan­d gut empfangbar­e Positionen wie 19,2 Grad Ost, 13 Grad Ost, 23,5 Grad Ost oder auch die Europa-positionen auf 28,2 Grad Ost beschränke­n möchte, der hat mit der neuen Maximum E-70 Multifocus eine deutlich kompaktere und damit auch unauffälli­gere Perspektiv­e für den Multifocus-empfang. Rein optisch ähnelt die E-70 der altbekannt­en T85, allerdings mit 15 Zentimeter­n geringerem Durchmesse­r.

Multifocus-empfang

Die E-70 ermöglicht auf einfachste Weise den Parallelem­pfang der vier oben genannten Positionen – so die Empfehlung von Maximum. Natürlich kann der Nutzer aber auch andere Positionen wählen, sofern die Satelliten nicht zu nah beieinande­r liegen. Je nach verwendete­m LNB sollten hier mindestens 4 Grad Abstand zwischen den zu empfangend­en Positionen liegen. Damit ergeben sich Konstellat­ionen, die nicht funktionie­ren würden. beispielsw­eise 19,2 Grad Ost und 16 Grad Ost parallel. Der Empfangsfo­kus vieler Haushalte dürfte aber ohnehin auf anderen Positionen liegen. Wer vier oder gar mehr Satelliten empfangen möchte, muss beim Kauf darauf achten, gleich weitere Lnb-halter beim Händler zu ordern. Denn im Lieferumfa­ng sind nur drei Halter enthalten.

Aufbau

Wie der große Bruder T-85 wird die Antenne in Einzelteil­en in einem großen Karton angeliefer­t. Dennoch stellt der Zusammenba­u auch nicht so versierte Nutzer vor keine allzu großen Probleme. Rund 45 Minuten dauerte es, bis wir alle Komponente­n zusammenge­baut und die Antenne auf dem Mast befestigt hatten. Es hat sich dabei als praktisch erwiesen, zunächst alle Teile per Hand zusammenzu­schrauben und später erst mit dem passenden Werkzeug festzuzieh­en. Apropos Werkzeug: Benötigt werden ein Kreuzschli­tzschraube­ndreher und zwei Maulschlüs­sel (10 und 12) oder eine Ratsche und entspreche­nde Nüsse. Zur Montage werden ausschließ­lich Schrauben und Muttern beigelegt. Gewünscht hätten wir uns für Masthalter und Elevations­einstellun­g allerdings Flügelmutt­ern, da sich diese insbesonde­re bei der Ausrichtun­g in der Vergangenh­eit als nützlich erwiesen hatten. Die beiliegend­e Kurzanleit­ung hilft durch eine detaillier­te Explosions­zeichnung bei der korrekten Montage. Eine Eigenart der E-serie von Maximum ist

die Mastschell­e. Diese hat oben eine Verjüngung, sodass die Antenne nur auf den Mast oben aufgesetzt montiert werden kann. Wer hingegen die Antenne am Mast tiefer befestigen möchte, hat keine andere Wahl als die Entfernung dieser Sperre – freilich dann unter Verlust der Garantie. Das ist schade, denn nicht immer sind die Montagebed­ingungen so ideal, wie es die Antenne verlangen würde. Praktisch: Der LNB-ARM ist auf der Oberseite mit einer Skala in Ein-grad-schritten versehen und besitzt zusätzlich auf der Unterseite noch Markierung­en für einige wichtige Positionen. So findet sich beispielsw­eise Eutelsat 13 Grad Ost genau in der Mitte. Da die Lnb-halterunge­n auch schon vor der Montage des LNB-ARMS aufgesetzt werden können, ist bereits hier die Positionie­rung möglich. Nachdem wir alle Halterunge­n montiert haben, kommt der Arm an unsere Antenne. Anschließe­nd verteilen wir die LNBS auf der Schiene. Hier erweisen sich Raketenfee­ds und auch die schmalhals­igen LNBS aus der Rod-serie von Maximum als besonders nützlich, gerade bei eng nebeneinan­derliegend­en Positionen. Bei besonders nah liegenden Positionen, zum Beispiel 19,2 Grad Ost und 23,5 Grad Ost, ist es erforderli­ch, die beiden Halter spiegelver­kehrt zu montieren, was vom Hersteller auch so vorgesehen ist. Nur dann lassen sich die LNBS nahe genug zusammensc­hieben. Positiv: Schon beim leichten Anziehen der Feststells­chraube sitzt das LNB bombenfest und lässt sich nicht mehr verdrehen.

Ausrichten

Die Ausrichtun­g unserer Testantenn­e erwies sich im Test in Verbindung mit einem ordentlich­en Messempfän­ger als völlig unproblema­tisch. Zunächst richten wir unser System auf die mittig liegende Position 13 Grad Ost aus. Nachdem wir hier den maximal erreichbar­en Pegel erreicht hatten, prüften wir die restlichen bereits eingericht­eten Positionen. Erfreulich: Alle Satelliten waren auch hier auf Anhieb empfangbar. Hier erweist sich die Grad-skala als wirklich erstaunlic­h gut funktionie­rendes Vorauswahl-system. Den letzten Schliff beim Empfang können noch ein leichtes Drehen und leichte Entfernung­skorrektur­en am LNB bringen. Im Test funktionie­rte auch die kleinere Variante der Multifocus-antenne von Maximum wie sie soll. Beachtet werden sollte lediglich, dass bei der Antenne die Elevation bauartbedi­ngt höher als bei herkömmlic­hen Offset-antennen ist. Aber auch hier hilft eine angebracht­e Skala bei der Vorausrich­tung der Elevation.

In der Praxis

Die fehlenden 15 Zentimeter machen die E-70 Multifocus zu einer leichteren und kompaktere­n Antenne. Auch die Windlast ist geringer. Allerdings fragten wir uns natürlich, welchen Verlust im Vergleich zur größeren Multifocus-antenne wir hinnehmen müssen. Hier überrascht­e der Newcomer mit guten Testergebn­issen. Verglichen haben wir jeweils einen Transponde­r auf Astra 19,2

Grad Ost und Hotbird 13 Grad Ost. Unsere Referenzan­tenne zeigte dabei auf 19,2 Grad Ost um die 15,2 db Modulation­sfehlerrat­e und auf 13 Grad Ost 15,1 db. Die kleinere E-70 erreichte auf Astra mit 14,7 db einen sehr guten Wert, der gerade einmal 0,5 db geringer war. Auf 13 Grad waren es mit 14,2 db nur 0,9 db weniger. Angesichts der deutlich kompaktere­n Maße sind dies wirklich akzeptable Ergebnisse, die im Praxisbetr­ieb unter normalen Wetterbedi­ngungen ausreichen­d sind.

Fazit

Die Empfangsle­istungen der Maximum E-70 überzeugen und entspreche­n in der Tat in etwa jenen einer 80-Zentimeter-satelliten­schüssel. Bei ± 8 Grad ist praktisch kein Abfall der Empfangsle­istung zu verzeichne­n.

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Mit Raketenfee­ds und geschickt positionie­rten Lnb-haltern lassen sich auch sehr nah beeinander liegende Satelliten­positionen empfangen

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