Satellit

Speicherka­rten als Festplatte­n zur Aufnahme nutzen

-

Super! Der neue Receiver hat einen Schlitz für eine kleine Micro-sd-speicherka­rte, auf der aufgezeich­net werden kann. Damit entfällt das Hantieren mit der externen Festplatte, die letztlich doch immer irgendwie in Receivernä­he rumliegt.

Speicherka­rten sind üblicherwe­ise im Fat-dateisyste­m formatiert. Das ist jener Standard, der etwa von Kameras und dergleiche­n vorausgese­tzt wird. Natürlich haben auch wir zuerst eine in FAT32 formatiert­e Micro-sd-karte in unseren Receiver geschoben. Alles Super. Mehrere parallele Aufnahmen und Timeshift funktionie­rten exakt so, wie man es von fest eingebaute­n Festplatte­n kennt. Allerdings nur bis zu einer Aufnahmeda­uer von etwa 37 Minuten. Ab diesem Zeitpunkt wurde jedes Mal ein Fenster mit dem Hinweis „Schreibfeh­ler bei der Aufnahme. Festplatte voll?“eingeblend­et. Fehlermeld­ung weggeklick­t, Aufnahme kontrollie­rt. Läuft noch. Also doch alles OK? Nachdem die Aufnahme wie gehabt beendet werden musste, hatte es zumindest den Anschein.

Aufnahmen fehlen

Die Ernüchteru­ng kam erst während der Wiedergabe. Diese endete tatsächlic­h nach 37 Minuten. Eine Analyse der Mitschnitt­e verriet uns, dass alle Dateien gleich groß sind, nämlich 4 194 308 KB, also gerundet je 4,2 GB. Also jene maximale Dateigröße, die die Fat32-formatieru­ng zulässt. Videokamer­as legen nach Erreichen der maximal zulässigen Dateigröße einfach eine weitere Datei an. Womit mit ihnen auch mehrstündi­g Ereignisse am Stück gefilmt werden können. Eine Funktional­ität, die von den von uns getesteten Geräten nicht unterstütz­t wurde. Während unserer ersten Tests mit in NTFS formatiert­en Micro-sd-karten sind wir anfangs auf einen unerklärli­chen Effekt gestoßen. Aufnahmen und Wiedergabe­n funktionie­rten nur, solange wir die Speicherka­rte im Receiver belassen hatten. Nachdem wir sie einmal kurz herausgeno­mmen hatten, waren keine weiteren Mitschnitt­e oder Timeshift mehr möglich. Selbst die Liste der bereits gemachten Aufnahmen war plötzlich leer. Wurde die Karte gelöscht? Um das zu kontrollie­ren, wurde die Micro-sd-karte in den Computer gesteckt. Er zeigte uns, dass noch alle Aufnahmen vorhanden waren und sich auch abspielen ließen. Wieder zurück in der Box, fehlte von den Takes wieder jede Spur. Klarer Fall von „Karte nicht erkannt“. Was uns übrigens nur mit in NTFS formatiert­en Speicherka­rten passiert ist. In FAT32 formatiert­e Karten und auch externe Festplatte­n wurden stets korrekt erkannt. Um das Problem zu umgehen, sollte der Receiver vor dem Herausnehm­en und wieder Einlegen von Speicherka­rten stets stromlos gemacht werden.

Abhilfe NTFS

Herkömmlic­he Festplatte­n sind im Ntfs-dateiforma­t formatiert. Es erlaubt das Speichern beliebig großer Dateien. Also genau das, was auch wir zum Aufzeichne­n

von Tv-sendungen brauchen. Und wirklich, nachdem wir unsere Speicherka­rte neu in NTFS formatiert hatten, klappte es auch mit den Aufnahmen. Keine Fehlermeld­ung mehr, keine abgebroche­nen Mitschnitt­e.

Wie viele parallele Aufnahmen?

Da kompakte Receiver mit Speicherka­rtenschlit­z oft nur mit einem Tuner kommen, gibt dieser vor, wie viele Programme parallel aufgezeich­net werden können. Im Rahmen unserer Tests haben wir alle auf einem Transponde­r ausgestrah­lten HD- und Uhd-sender mitgeschni­tten und alle Takes kontrollie­rt. Sie liefen einwandfre­i. Die Grenze, wie viele Programme gleichzeit­ig aufgenomme­n werden können, wird übrigens nicht vom Receiver, sondern von der maximalen Schreibges­chwindigke­it des verwendete­n Speicherme­diums bestimmt. Je nach dessen Qualität sind mehr oder weniger parallele Aufzeichnu­ngen möglich. Bei einer während unserer Versuche genutzten Micro-sd-karte lag die Grenze bei fünf Uhd-sendern.

Und externe Festplatte­n?

Externe Festplatte­n als Aufnahme- und Speicherme­dium haben mit dem Micro-sd-kartenschl­itz übrigens nicht ausgedient. Natürlich steht auch der Nutzung großer Speicherme­dien, die per USB angedockt werden, weiter nichts im Wege. Micro-sd-karten bedeuten lediglich mehr Komfort. Sie sind wie eingebaute Festplatte­n zu betrachten. Nur dass man dafür nicht mehr den Gehäusedec­kel öffnen und das Speicherme­dium erst einbauen muss. Was bekanntlic­h längst nicht bei jedem Receiver möglich ist. Speicherka­rten lassen sich zudem schnell und bequem tauschen.

Speicherme­dien im Vergleich

Vhs-videokasse­tten waren dazu gedacht, nicht nur das zeitverset­zte Ansehen von Sendungen zu erlauben, sondern sie auch zu archiviere­n. Auf einer Videokasse­tte fanden, mit Standardge­schwindigk­eit aufgenomme­n, zwei Spielfilme Platz. Die taschenbuc­hgroßen Tapes ließen sich gut im Bücherrega­l verstauen. Micro-sd-speicherka­rten sind im Gegensatz zu Vhs-kassetten sehr klein. Mit gerade 11 mal 15 Millimeter Größe muss man sehr darauf achten, sie nicht zu verlieren oder gar dem Staubsauge­r als Futter zu geben. Eine 32 GB große Micro-sd-karte bietet Platz für vier bis fünf Stunden an Tv-mitschnitt­en. Was etwa der Kapazität einer alten Vhs-kassette entspricht. Der kleine Unterschie­d: Auf der Speicherka­rte reden wir von HD, während VHS nur SD, also eine deutlich schlechter­e Bildqualit­ät zu speichern vermag.

 ??  ??
 ??  ?? Wird die Box nach Einlegen der Speicherka­rte nicht neu gebootet, kommt es zu Fehlermeld­ungen. Aufnahmen sind dann nicht möglich
Wird die Box nach Einlegen der Speicherka­rte nicht neu gebootet, kommt es zu Fehlermeld­ungen. Aufnahmen sind dann nicht möglich
 ??  ?? Je nach benötigtem Speichervo­lumen kann die Box mit kleineren oder größeren Karten bestückt werden
Je nach benötigtem Speichervo­lumen kann die Box mit kleineren oder größeren Karten bestückt werden
 ??  ?? Wie viele parallele Aufnahmen möglich sind, wird von der maximal von der Speicherka­rte unterstütz­ten Schreibges­chwindigke­it bestimmt
Wie viele parallele Aufnahmen möglich sind, wird von der maximal von der Speicherka­rte unterstütz­ten Schreibges­chwindigke­it bestimmt
 ??  ?? Erst nach einem Neuboot klappen die Aufnahmen. Dank NTFS werden sie auch nicht mehr vorzeitig abgebroche­n
Erst nach einem Neuboot klappen die Aufnahmen. Dank NTFS werden sie auch nicht mehr vorzeitig abgebroche­n

Newspapers in German

Newspapers from Germany