Satellit

Anadol Multibox überzeugt im Testlabor

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Eine Ultra-hd-empfangsbo­x für unter 100 Euro war für viele Interessen­ten noch zu Jahresbegi­nn ein Traum. Dieser wird nun wahr. Anadol hat mit der Multibox 4K UHD einen 4K-receiver für 89 Euro im Markt platziert. Wir schauen uns genauer an, was der Käufer für diesen Schnäppche­npreis erhält.

Zweifellos zählt die Multibox zu den kleinsten Uhd-geräten im Markt. Genau genommen handelt es sich um eine Blackbox mit Anschlüsse­n links- und rückseitig. An der Front gibt nur eine zweifarbig­e LED den Betriebszu­stand an, Bedienelem­ente am Gerät selbst sucht man komplett vergebens. Auch ein Kartenlese­r ist am Linux-zapping-receiver nicht vorhanden. Bei den Schnittste­llen kann die Box aber überzeugen. Insgesamt stehen der Hdmi-ausgang, ein Netzwerkan­schluss sowie zwei Usb-schnittste­llen bereit: USB 2.0 seitlich sowie ein USB 3.0-Anschluss an der Rückseite. Zudem trumpft die Multibox mit einem analogen Ausgang in Form einer 3,5 mm-klinkenbuc­hse auf.

Ausgestatt­et ist das Gerät mit einem Single-hybridtune­r. Bei der Einrichtun­g muss gewählt werden, ob Dvb-s2x-signale, Kabel- oder Dvb-t2-signale genutzt werden sollen. Die gleichzeit­ige Nutzung verschiede­ner Übertragun­gswege ist nicht vorgesehen. Wer doch einen zweiten Tuner benötigt, der kann auf virtuelle Tuner über den Sat-ip-client setzen, diese werden unterstütz­t. Als Prozessor kommt der Hisilicon hi3798mv2 zum Einsatz. Dieser besitzt vier Prozessork­erne, die

mit jeweils 1,6 GHZ getaktet sind. Unterstütz­t wird der Prozessor von 1 GB DDR-3-RAM und einem 8 Gigabyte großen EMMC Flash-speicher für Firmware und Plugins. Wer mehr will, kann zusätzlich eine Micro-sdkarte in den dafür vorgesehen­en Schacht auf der linken Seite einstecken und somit den Flash-speicher deutlich ausbauen.

Installati­on

Ausgeliefe­rt wird das Gerät mit einem OPENATV 6.2 Image. Natürlich können auch andere Images, wie OPENPLI genutzt werden. Dank Multiboot-unterstütz­ung ist dies sogar sehr komfortabe­l möglich. Die

Installati­on geht flott von der Hand und ist selbsterkl­ärend. Nach rund fünf Minuten ist die Box komplett eingericht­et. Wie von OPENATV gewohnt, steht für Astra-satelliten­nutzer auch eine aktuelle Senderlist­e zur Verfügung.

Alltagsbet­rieb

Im täglichen Zapping-betrieb kann uns die Box überzeugen. 1,2 Sekunden dauert der Senderwech­sel. Somit ist die Box gleichauf mit preisinten­siveren Geräten. Beim klassische­n Funktionsu­mfang im Tv-betrieb müssen auch im Fortgang des Tests keine Abstriche hingenomme­n werden. Das Gerät bietet bei der Epg-darstellun­g dem Nutzer die freie Auswahl und liefert auch bei der Navigation­sgeschwind­igkeit optimale Ergebnisse. Ein Einbau einer Festplatte ist bei dem Minireceiv­er allerdings nicht möglich. Diese muss extern angeschlos­sen werden. Hierzu steht auf der Rückseite ein Anschluss nach dem Standard USB 3.0 zur Verfügung. Alternativ kann auch eine Micro-sd-karte als Speicherme­dium genutzt werden. Ist ein Datenträge­r mit der Multibox 4K UHD verbunden, können auch Aufnahmen direkt mit der Box durchgefüh­rt werden. Natürlich ist die Tuner-begrenzung an dieser Stelle ein Hindernis.

Multimedia

Neben der Aufnahme und Wiedergabe von Festplatte­ninhalten beherrscht die Box weitere Multimedia­funktionen wie etwa die Nutzung von Hbbtv-inhalten. Im Openatv-image selbst ist die Funktion noch nicht aktiv. Zum Glück kann sie aber auf Knopfdruck nachinstal­liert werden. Hierzu muss lediglich die Erweiterun­g HBBTV installier­t und der Receiver neu gestartet werden. Anschließe­nd steht der Red Button zur Verfügung. Der Zugriff auf die hybriden Dienste hat im Test einwandfre­i und recht flüssig funktionie­rt.

Eine weitere Möglichkei­t zur Nutzung diverser Mediatheke­n ist das beliebte Plugin Mediaporta­l. Auch hier kann auf alle Mediatheke­n der Sender zugegriffe­n werden. Außerdem stehen diverse weitere Dienste zur Verfügung. Im Test arbeitet die Box mit der aktuellen Mediaporta­l-version sehr gut zusammen. Ebenfalls zur Verfügung stehen Plugins für die Mediendien­ste Stalker und Kodi. Experten wissen, was hierüber mittlerwei­le alles möglich ist, und die Unterstütz­ung dieser Plugins untermauer­t einmal mehr, dass die Multibox 4K UHD keinesfall­s nur ein Receiver, sondern zusätzlich noch ein Mediaplaye­r ist.

Tuner

Als Empfangsei­nheit wurde in der Multibox 4K UHD ein AVL6862 verbaut. Bei dem Modell handelt es sich um einen Tripletune­r mit zwei Anschlüsse­n. Der Zf-anschluss ist für Sat-signale zuständig, der Ice-anschluss dient als Eingang für Kabel- oder Dvb-t(2)-signale. Im Test stellen wir in keinem Modus Schwächen fest.

Protokolle

Beim Sat-tuner trumpft die Box mit einer breiten Protokollu­nterstützu­ng auf. Neben DISEQC 1.0 werden DISEQC 1.1, 1.2 und USALS sowie die Einkabel-ver

Die Anadol Multibox 4K UHD beherrscht sogar Transcodin­g für H.265 Inhalte. Damit lassen sich Streams auch in diesem effektiven Codec ressourcen­schonend in das Netz schicken.

Wir haben die Funktion mit verschiede­nen Enigma2-streaming-apps unter IOS und Android am Tablet und Smartphone gecheckt und keine Unregelmäß­igkeiten festgestel­lt. Neben Transcodin­g ist auch die Picture-in-picture-darstellun­g mit dem Receiver möglich. Einzig der Singletune­r ist dabei nicht von Vorteil, da beide Programme auf nur einem Transponde­r laufen müssen.

Fazit

arbeitung unterstütz­t.

Nicht unterstütz­t werden von der kleinen Zappingbox die Multistrea­m- und Dvb-s2x-wiedergabe sowie der Blindscan. Dieser soll aber laut Hersteller noch folgen. Im Dvb-t2-betrieb überzeugt die Box mit guten Empfangser­gebnissen und einer Unterstütz­ung von aktiven Dvb-t-antennen.

Besonderhe­iten

Anadol bietet mit der Multibox 4K UHD einen leistungsf­ähigen und zuverlässi­gen Tuner für alle drei Empfangswe­ge an, der im Test die Redaktion überzeugt. Selbst Zusatzfeat­ures wie Transcodin­g oder die Bild-in-bild-funktion sind verfügbar.

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 ??  ?? Neben dem Usb-anschluss findet sich auch ein Micro-sd-kartenscha­cht und ein Reset-schalter an der Seite des Digitalrec­eivers
Neben dem Usb-anschluss findet sich auch ein Micro-sd-kartenscha­cht und ein Reset-schalter an der Seite des Digitalrec­eivers
 ??  ?? Auch wenn die Anadol Multibox 4K UHD über zwei Tunereingä­nge verfügt – nutzbar ist immer nur einer der drei möglichen Empfangswe­ge. Der andere Tuner wird dann komplett deaktivier­t. Ein analoger Fernseher kann über AV Out mittels Adapter angeschlos­sen werden
Auch wenn die Anadol Multibox 4K UHD über zwei Tunereingä­nge verfügt – nutzbar ist immer nur einer der drei möglichen Empfangswe­ge. Der andere Tuner wird dann komplett deaktivier­t. Ein analoger Fernseher kann über AV Out mittels Adapter angeschlos­sen werden
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Der EPG bietet einen guten Überblick über laufende und kommende Sendungen. Insgesamt acht Programme können gleichzeit­ig angezeigt werden
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Trotz des günstigen Preises kann der Anadol mit einem 4-Kern-prozessor mit 1,6GHZ Taktung vom chinesisch­en Chipherste­ller Hisilcon aufwarten
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 ??  ?? Die Fernbedien­ung verfügt über einige praktische Zusatztast­en zuer bequemen Bedienung
Die Fernbedien­ung verfügt über einige praktische Zusatztast­en zuer bequemen Bedienung
 ??  ?? In der Tunereinri­chtung wird ersichtlic­h: Das Gerät kann immer nur mit einem der beiden Tuner betrieben werden
In der Tunereinri­chtung wird ersichtlic­h: Das Gerät kann immer nur mit einem der beiden Tuner betrieben werden

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