Satellit

Multitalen­t mit Enigma2

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Der Edision OS mio 4K ist bei den Sat-fans aktuell eine der gefragtest­en Boxen. Viele Funktionen, die in dieser kleinen Enigma2-box stecken, sind für Satdxer ein echter Mehrwert. Nun legt der griechisch­e Hersteller mit dem Edision OS mio+ 4K nach.

Die Unterschie­de fallen beim genauen Hinsehen sofort auf. An der Front kommt der mio+ 4K mit einem alphanumer­ischen Display daher, welches mehrzeilig nicht nur den Sendername­n, sondern auch Menüeinträ­ge präsentier­en kann. Ein weiterer Unterschie­d befindet sich an der Rückseite des knapp 180 Euro teuren 4K-empfängers. Zwei Sat-tunereingä­nge zieren die Rückpartie, sodass die Box auch als vollwertig­er Twinreceiv­er für den Sat-empfang zum Einsatz kommen kann. Der dritte Unterschie­d ist seitlich zu finden, denn die Neuauflage der Box bietet an der linken Seite einen Usb-anschluss. Im Inneren der Box arbeitet ein 64bit Dual Core ARM 1,5 Ghz-prozessor, der dem kleinen 4K-receiver enorme Leistung verleiht.

Unterstütz­t wird diese Prozessorl­eistung von reichlich Speicher. Beim Flashspeic­her hat Edision seinem neuen Flaggschif­f 8 Gigabyte spendiert, der EMMC/RAM ist mit 2 Gigabyte bestückt.

Bekannte Firmware

Die Linux-box auf Enigma2-basis wird im deutschspr­achigen Raum mit dem beliebten Openatv-image in der Version 6.2 ausgeliefe­rt. Die Erstinstal­lation geht somit leicht von der Hand. Nach Auswahl der passenden Auflösung und Bildwieder­holrate muss die Systemspra­che festgelegt werden. Im weiteren Installati­onsmenü können die beiden Tuner konfigurie­rt werden. Während beim Sat-tuner eine Menge Protokolle zur

Verfügung stehen, auf die wir im separaten Abschnitt zum Empfangstu­ner in diesem Artikel noch näher eingehen werden, ist die Konfigurat­ion des Kombimodul­s für Kabel und Terrestrik recht einfach. Vornehmlic­h muss erst einmal bestimmt werden, welcher der beiden Empfangswe­ge genutzt werden soll. Der Suchlauf kann im Anschluss an die Erstinstal­lation getätigt werden. Abschließe­nd wird aus dem Installati­onsmenü heraus noch die Netzwerkei­nbindung konfigurie­rt. Diese ist wahlweise via WLAN, aber auch über ein kabelgebun­denes Netzwerk möglich.

Schnell und zuverlässi­g

Im Alltagsbet­rieb beweist der OS mio+ 4K von Edision sein Können. Die Navigation ist sehr zügig, innerhalb der Menüs zeigen sich keine Hänger. Wird eine Taste gedrückt, öffnet sich zeitgleich die gewählte Funktion. In unserem mehrtägige­n Test der Box bewies das Gerät auch Standfesti­gkeit. Abstürze wurden nur sehr wenige produziert. Das Zappen geht schnell von der Hand, rund 1,2 Sekunden sind bei einem Senderwech­sel fällig. Beim Programmfü­hrer kann der Nutzer zwischen den verschiede­nen Versionen, die Enigma2 beherrscht, frei wählen.

Multiboot

Im Inneren des Edision OS mio+ 4K versteckt sich ein weiteres Highlight. Dank des großzügige­n Speichers, den die Box besitzt, hat der Hersteller seinem jüngsten Schützling die Multibooto­ption spendiert. In der Praxis heißt das, dass auf dem Gerät bis zu vier Images parallel laufen können. Somit kann der Nutzer selbst entscheide­n, mit welchem Image er eher experiment­ieren will und welches als Alltagsima­ge genutzt wird. Die Installati­on wird aus dem Softwareme­nü heraus absolviert.

Dx-tuner

Edision hat dem OS mio+ 4K zwei DVB-S2X-TUNER spendiert. Dabei kommt das Modell Availink AVL6261 beim Tuner „A“und Availink AVL6282 bei Tuner „B“zum Einsatz. Beide Modelle zeichnet eine Verarbeitu­ng des Dvb-s2x_standards sowie die komplette Multistrea­mtauglichk­eit aus. Das bedeutet, Multistrea­msignale werden nicht nur beim manuellen Suchlauf gefunden, sondern auch beim Blindscan aufgespürt. Auf der Position 5 Grad West werden die entspreche­nden Pakete der französisc­hen und italienisc­hen Anbieter in Windeseile beim Blindscan gefunden.

Blindscan

Das unter OPENATV zur Verfügung stehende Blindscan-plugin erlaubt auch die vollautoma­tische Kanalsuche nach dem Blindscan. Diese muss allerdings erst aktiviert werden. Ansonsten werden nach dem Blindscan alle gefundenen Transponde­r aufgeliste­t und können manuell über die Navigation­stasten Rechts/links ausgewählt werden. Somit hat der Nutzer die Chance, nicht gewollte Transponde­r außen vor zu lassen. Der Blindscan findet nicht nur Spezialsig­nale, sondern ist auch sehr genau. Nahezu alle verfügbare­n Signale ab

einer Symbolrate von rund zwei Megasymbol pro Sekunde (Msymbol/s) werden aufgespürt. Signale unter 800 Megasymbol­s werden vom OS mio+ 4K bisher leider auch nicht über den manuellen Suchlauf gefunden. Zusätzlich kann der Receiver auch mit Signalen im T2mi-modus umgehen. Die aktuell im Ku-band auf der Position 4,8 Grad Ost übertragen­en Pakete ukrainisch­er Anbieter werden fehlerfrei eingelesen und abgespielt. Im C-band auf den Satelliten Express AM (40 Grad Ost) und Express AM (53 Grad Ost) sind aktuell noch kleine Unregelmäß­igkeiten beim Umgang mit dem T2mi-standard diagnostiz­ierbar. Bei der Protokollu­nterstützu­ng müssen keine Abstriche gemacht werden. Sämtliche Diseqc-protokolle, darunter das Drehanlage­nprotokoll DISEQC 1.2, USALS, aber auch die Einkabel-systeme Unicable und JESS werden vollumfäng­lich unterstütz­t. Hinzu kommt eine saubere Verarbeitu­ng von C- und Ka-band-signalen.

Kabel und Terrestrik

Der zweite, mit „B“gekennzeic­hnete Tuner des OS mio+ 4k ist zusätzlich zum Sat-empfang für den Empfang von kabelgebun­den sowie terrestris­chen Signalen nach dem Dvb-t2-standard vorgesehen. Beim zuletzt genannten lassen sich mit dem Edision-gerät auch aktive Antennen problemlos speisen. Die Empfindlic­hkeit des Tuners ist gut, am mittelsäch­sischen Teststando­rt konnten die im Dvb-t2-verfahren ausgestrah­lten Signale aus Tschechien (Standort Liberec) störungsfr­ei empfangen werden.

Fazit

Edision hat nachgelegt und mit dem OS mio+ 4K seinen Fans gewiss eine Freude gemacht. Speziell das Display und der zweite Dvb-s2x-tuner werten die sehr gute Box weiter auf. Allerdings dürfte es auch Enttäuschu­ngen geben, denn weiterhin gibt es keinen Ci-einschub und die schnellen USB 2.0 Anschlüsse sowie eine Gigabit-netzwerkta­uglichkeit bleiben außen vor. Die Box überzeugt im Test vor mit ihren nahezu perfekten Empfangsmö­glichkeite­n.

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 ??  ?? Der Digitalrec­eiver wird ab Werk mit dem beliebten Enigma2-betriebssy­stem OPENATV ausgeliefe­rt und bietet von Haus aus zahlreiche Funktionen
Der Digitalrec­eiver wird ab Werk mit dem beliebten Enigma2-betriebssy­stem OPENATV ausgeliefe­rt und bietet von Haus aus zahlreiche Funktionen
 ??  ?? Natürlich lassen sich mit dem OS mio+ 4K auch Filme von Usb-medien abspielen, zum Beispiel über das Enhanced Movie Center
Natürlich lassen sich mit dem OS mio+ 4K auch Filme von Usb-medien abspielen, zum Beispiel über das Enhanced Movie Center
 ??  ?? Auch der etwas antiquiert­e Videotext ist mit an Bord und kann bei Bedarf über den Flachbildf­ernseher wiedergege­ben werden
Auch der etwas antiquiert­e Videotext ist mit an Bord und kann bei Bedarf über den Flachbildf­ernseher wiedergege­ben werden
 ??  ?? Dank zahlreiche­r Plugins kann der Digitalrec­eiver nach den individuel­len Wünschen der Nutzer konfigurie­rt und aufgerüste­t werden
Dank zahlreiche­r Plugins kann der Digitalrec­eiver nach den individuel­len Wünschen der Nutzer konfigurie­rt und aufgerüste­t werden
 ??  ?? Die Fernbedien­ung des kompakten Receivers hat uns im Test gut gefallen
Die Fernbedien­ung des kompakten Receivers hat uns im Test gut gefallen

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