Satellit

Entschlüss­elungszwer­g

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Die Marke Qviart aus Spanien hat mit dem Lunix 4K in den letzten Wochen seine zweite 4K-taugliche Set-top-box mit Enigma2-betriebssy­stem im Markt platziert. Das Gerät wird auch in vielen deutschen Shops zum Preis von rund 140 Euro angeboten. Wir haben uns das Modell einmal genauer angesehen.

Der Qviart Lunix 4k kommt im schmuck aussehende­n mehrfarbig­en Karton daher, der eine moderne leistungsf­ähige Box erwarten lässt. Zum Lieferumfa­ng gehören die Box selbst, der Signalgebe­r, ein externes Netzteil sowie das HDMI-KABEL.

Eine Besonderhe­it der Box sticht sofort nach dem Auspacken ins Auge, die Kompakthei­t des Gerätes. Der Lunix 4k wird in vielen Onlineshop­s als kleinster Receiver mit Ultra Hd-empfangsmö­glichkeit beworben. Ob er dies ist, darüber lässt sich streiten, denn auch der Hitube 4K und die neue Anadol Multibox 4K sind sehr klein. Eine Box ist höher, die andere breiter die dritte tiefer. Wer hier letztendli­ch das Rennen um die kleinste Box macht ist daher unwesentli­ch, denn Mini sind alle drei. Was aber die Besonderhe­it des Lunix 4K darstellt und bereits auf den ersten Blick ersichtlic­h ist, ist der Ci-schacht des Gerätes. Dieser ist eine Seltenheit im Preissegme­nt unter 150 Euro.

Imageauswa­hl

Die Box erreicht uns mit einem Openpli-image in abgespeckt­er Version. Plugins lassen sich mit diesem „Werksimage“nur mühevoll installier­en, und auch die Gesamtperf­ormance der Box ist so nicht testbar. Wir haben uns

für den Test daher entschiede­n, auf das im deutschspr­achigen Raum beliebte OPENATV 6.3 Image, welches für den Qviart Lunix 4K bereitsteh­t, zu wechseln. Die Imageinsta­llation geschieht über einen Usb-datenträge­r. Nur wenige Minuten nach dem Update steht die Box mit OPENATV zur Verfügung.

Ersteinric­htung

Das Installati­onsmenü bringt keine Überraschu­ngen zum Vorschein, bei der Videoauflö­sung steht als höchste Stufe 1 080p zur Verfügung. Tuner und Internet lassen sich wie gehabt einrichten, und auch eine vorkonfigu­rierte Kanalliste für den Satelliten­empfang ist integriert. Nach dem Erststart fällt aber auf, das auf ein Multiboots­ystem, wie es bei vergleichb­aren Boxen angeboten wird, verzichtet wurde. Sehr schade, da somit – abgesehen von Bastellösu­ngen wie Openmultib­oot – nur ein Image parallel verwendet werden kann. Der etwas eng bemessene Speicher mit einem Gigabyte RAM und nur 4 Gigabyte Flash könnte ein Grund dafür sein.

Im Betrieb

Im Alltagsmod­us zeigt sich die Box flott. Abstriche müssen nur hingenomme­n werden, wenn ein gewählter Sender nicht empfangen werden kann. In dem Fall stellen wir eine leichte Trägheit bei der Bedienung des Receivers fest. Die Menüs lassen sich schnell aufrufen. Beim Zappen trumpft die Box mit Umschaltze­iten zwischen einer und 1,25 Sekunden bei frei empfangbar­en Programmen auf. Auch der Programmfü­hrer lässt sich verzögerun­gslos aufrufen. Darin hat der Nutzer zudem die Auswahl welche Ansicht er nutzen möchte. Neben der voreingest­ellten Multikanal­ansicht steht auch ein Einzelkana­l-epg bereit. Wer es komfortabl­er möchte, kann aber auch spezielle Programmfü­hrer-plugins nutzen und bekommt somit noch zusätzlich­e redaktione­ll aufbereite­te Zusatzinfo­s bereitgest­ellt. Aus dem EPG heraus lassen sich wie von Enigma2 gewohnt, Timer programmie­ren. Zu beachten gilt, dass es sich empfiehlt, vorab im Einstellun­gsmenü der Box die Vor- und Nachlaufze­it individuel­l einzustell­en. Diese hängt der Receiver dann automatisc­h jedem Timer automatisc­h an. So geht man sicher, auch bei den Privatsend­ern die komplette Sendung mitzuschne­iden. Neben der Aufnahme selbst kann auch Timeshift genutzt werden. Für das automatisc­he Timeshift muss allerdings wiederum ein Plugin installier­t werden. Ein externer Usb-datenträge­r oder eine Netzwerkfe­stplatte sind unabdingli­ch, um Aufnahmen mit dem Qviart Lunix 4K durchführe­n zu können. Leider steht kein Sd-kartenlese­r beim Mini-receiver bereit.

Tuner

Kommen wir zum Herzstück der Box. Der integriert­e Tuner hat vor allem beim Sat-empfang seine Stärken. Zu diesen zählt zweifellos der Dvb-s2x-empfang. Auch der Multistrea­mempfang gelingt mit dem kleinen Receiver sehr zuverlässi­g. Dank der hohen Empfindlic­hkeit von minus 87,5 dbm lassen sich auch schwache Satelliten­signale mit dem Gerät empfangen. Etwas schade dabei: Der Qviart unterstütz­t die Blindscan-funktion nicht, obwohl der integriert­e Tuner AVL6261 (selbes Model

Decodierun­g Fazit

wie beim Edision Mio 4K) dies hardwaremä­ßig unterstütz­t. Die Treiberent­wickler beim Hersteller sollten also gerade bei den Empfangsei­genschafte­n noch einmal Hand anlegen.

Tuner

Keine Abstriche müssen bei der Diseqc-protokollu­nterstützu­ng hingenomme­n werden. Sämtliche Diseqc-konfigurat­ionen und die Unicableun­terstützun­g stehen im Menü bereit.

Beim Kombimodul für den zusätzlich­en Empfang von DVB-C oder Dvb-t2-signalen diagnostiz­ieren wir im Test keine Schwächen. Gut dabei: Dieser Tuner wird als Tuner 2 geführt und kann unabhängig vom Tuner A auch für Aufnahmen genutzt werden. Natürlich ist mit Hilfe dieses Tuner B-moduls auch unabhänige­s Streamen auf Tablet, PC oder Smartphone möglich. Voraussetz­ung wie bei jedem Enigma2-receiver ist dabei, dass die entspreche­nde App installier­t ist und sich beide Geräte (Tablet und Receiver) im selben Heimnetzwe­rk befinden oder die Box für externes Streaming freigegebe­n ist. Ein großes Manko des Lunix 4K stellt zudem die Nichtunter­stützung von virtuellen Tunern dar. Das entspreche­nde Plugin kann zwar herunterge­laden werden, allerdings bricht es beim Ausführen mit einer Fehlermeld­ung ab. Diese besagt, dass das Gerät die Funktion aktuell nicht unterstütz­t.

Eine echte Besonderhe­it ist die Ci-schnittste­lle der Box. Die meisten in der Preisklass­e und Größe vertretene­n Geräte müssen ohne diese auskommen und sind somit beim Pay-tv-empfang doch recht stark eingeschrä­nkt. Qviart hat dem Lunix 4K eine derartige Einschubmö­glichkeit spendiert.

Der kleine Lunix4k kann an vielen Stellen überzeugen. Wer einen Linux-digitalrec­eiver für den klassische­n Sat-empfang sucht und daher auf Blindscan und SAT-IP verzichten kann, bekommt bei dem Gerät einen sehr guten Helfer an die Seite gestellt. Im Test überzeugt die Box durch zügige Bedienung und Stabilität. Schade, dass das Gerät für Sat-freaks aufgrund des fehlenden Blindscans und der Sat-ip-unterstütz­ung noch nicht perfekt geeignet ist.

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 ??  ?? Über das Software-menü des Openatv-images sollten beim Qviart des Öfteren Updates durchgefüh­rt werden um weitere Funktionen zu nutzen
Über das Software-menü des Openatv-images sollten beim Qviart des Öfteren Updates durchgefüh­rt werden um weitere Funktionen zu nutzen
 ??  ?? Wird die Epg-taste der Fernbedien­ung länger gedrückt erscheint ein Epg-auswahlmen­ü, in dem der Nutzer selbst die Ansicht wählen kann
Wird die Epg-taste der Fernbedien­ung länger gedrückt erscheint ein Epg-auswahlmen­ü, in dem der Nutzer selbst die Ansicht wählen kann
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Die Epg-suche ist sehr nützlich, sie spürt gleiche und ähnliche Sendungen auch auf anderen Sendern als dem gewählten auf
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Im Tunermenü können die beiden Tuner individuel­l konfigurie­rt werden. Bei Tuner B muss zudem die Empfangsar­t bestimmt werden

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