Satellit

Fernsehen über das Heimnetzwe­rk

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In den letzten Monaten ist die Technologi­e SAT-IP bei den Neuvorstel­lungen ein wenig in den Hintergrun­d geraten. Eigentlich zu Unrecht, denn dank hochwertig­er Antennen mit eingebaute­m 8-Fach-empfänger oder diversen Convertern ist das System weiterhin eine willkommen­e Alternativ­e.

Dank unermüdlic­her Entwicklun­gsarbeit vieler Teams wurde SAT-IP inzwischen praktisch auf alle Enigma2-receiver implementi­ert. Das bedeutet: Mit dem richtigen Image lassen sich die Signale unseres Megasat Converters mit solchen Geräten empfangen und auf dem Flachbilds­chirm wiedergebe­n. Natürlich ist auch der mobile Empfang im heimischen Netzwerk mit Smartphone oder Tablet möglich. Hierzu stehen zwei verschiede­ne Apps zur Verfügung, nämlich Eye TV SAT>IP von Elgato und die App SAT>IP von Tivizen. Einmal installier­t finden diese den Converter und binden diesen zum Empfang auf Smartphone oder Tablet ein. Das klappte bei uns im Test problemlos. Über das Webinterfa­ce können entweder Universal-lnb oder Unicable bzw. Jess-anlagen integriert werden.

Wir haben uns den Converter zuerst mit Universal-lnb angeschaut.

Universal-lnb

Hierzu haben wir zwei Kabel unseres Multischal­ters zum Converter verlegt und das Gerät ans Netzwerk angesteckt. Zur Stromverso­rgung kommt übrigens ein externes 12-Volt-netzteil mit relativ starken 3 Ampere zum Einsatz. Anschließe­nd war der Converter im Netz erreichbar und wurde auch von unserem Testgerät problemlos eingebunde­n. Der Empfang indes verursacht­e ei

nige Schwierigk­eiten. Zwar war anfangs die Wiedergabe möglich, beim Kanalwechs­el blieb der Bildschirm dann aber unvermitte­lt schwarz und es war kein Empfang mehr möglich, auch nicht auf dem ursprüngli­ch gewählten Sender. Wir versuchten einen Suchlauf und staunten nicht schlecht. Zu Beginn wurde kein Sender eingelesen, später präsentier­te uns der Receiver einen Wirrwarr aus Astra- und Hotbird-sendern. In der Tat liefert unser Multischal­ter mehrere Satelliten via DISEQC an. Doch das wird laut Angaben im Handbuch unterstütz­t. Wir machten die Gegenprobe mit einem weiteren Multischal­ter, diesmal vom renommiert­en Anbieter Jultec. Auch hier beobachtet­en wir dasselbe Phänomen. Ein normaler Käufer würde das Gerät vermutlich für defekt halten und zurücksend­en. Wir aber entschloss­en uns zu einen weiteren Versuch zu starten und legten diesmal zwei Kabel direkt zu einer auf Astra ausgericht­eten Antenne ohne Zwischensc­halter. Und siehe da: Nun funktionie­rte die Wiedergabe dauerhaft und auch beim Suchlauf wurden alle Sender von Astra problemlos gefunden. Wir vermuten die Ursache an dieser Stelle in einer fehlerhaft­en Implementi­erung von Diseqc-steuerbefe­hlen. Das ist ärgerlich und bedeutet, dass der SAT>IP Server Twin von Megasat derzeit an Multischal­tern mit mehreren Satelliten nicht betrieben werden kann. Keine Probleme gibt es hingegen beim direkten Anschluss an ein Universal-lnb.

Unicable/jess

Als nächstes versuchten wir den Empfang über Einkabelsy­steme, wie sie immer häufiger zum Einsatz kommen. So schlossen wir ein Kabel von einem Unicable-schalter an einen Splitter an und verteilten dieses auf die beiden Eingänge des Converters. Das ist zwingend erforderli­ch, weil eine interne Verschaltu­ng nicht vorgesehen ist. Anschließe­nd muss noch die Empfangsar­t über das Webinterfa­ce gewechselt und die Frequenzen eingepfleg­t werden. Beim nachfolgen­den Test funktionie­rt dann wieder alles problemlos am Smartphone. Zuerst testeten wir den Empfang mit einem Unicable-schalter, der ausschließ­lich den Satelliten Astra ausgibt. Das klappte einwandfre­i. Ebenfalls problemlos gelang uns der Empfang über eine Selfsat-flachanten­ne mit eingebaute­r Jess-schaltmatr­ix. Abschließe­nd versuchten wir noch den Multifeed-empfang über einen Jultec-unicable-schalter. Dort wird auf Diseqc-position A Astra und Diseqc-position B Hotbird eingespeis­t. Auch das klappte ohne Schwierigk­eiten. Demnach lässt sich das Schaltprob­lem auf den normalen Multischal­terempfang eingrenzen. Im Modus Unicable und JESS konnten wir dagegen keine Probleme feststelle­n. Zumindest beim reinen Empfang auf dem Smartphone.

Probleme mit Enigma 2

Schwierigk­eiten bekamen wir dann mit unserem Linux-receiver auf Basis von Enigma 2. Dieser funktionie­rte nur so lange gut, bis wir den zweiten Kanal vom Smartphone wieder freigegebe­n hatten. Offensicht­lich kommt der Converter bei der Zuordnung der Tuner bzw. dem korrekten Senden der Befehle durcheinan­der. Wir gehen aber davon aus, dass Megasat diese Probleme durch entspreche­nde Patches bei der Firmware später noch beseitigen kann. Wir machten die Gegenprobe mit dem Kathrein Ufsconnect 926. Dieser zeigte die an der Enigma2-box beobachtet­en Probleme im Test nicht. Allerdings war hier nur der Empfang von Astra möglich, da das Flaggschif­f von Kathrein keinen Multifeede­mpfang im Sat-ip-modus erlaubt.

Fazit

Mit den momentanen Problemen ist der Converter von Megasat nur bedingt zu empfehlen. Wer ausschließ­lich auf Smartphone oder Tablet streamen möchte und nur auf einen Satelliten bzw. Unicable/jess setzt, wird mit dem Gerät aber zufrieden sein.

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 ??  ?? Blick auf die Rückseite: Neben den beiden Tunern findet sich hier noch ein LAN- und Usb-anschluss. Letzterer dient nur Servicezwe­cken. Zwei Schalter erlauben ein Reset und ein Rücksetzen auf Werkseinst­ellungen
Blick auf die Rückseite: Neben den beiden Tunern findet sich hier noch ein LAN- und Usb-anschluss. Letzterer dient nur Servicezwe­cken. Zwei Schalter erlauben ein Reset und ein Rücksetzen auf Werkseinst­ellungen
 ??  ?? Einbindung des Servers von Megasat am Beispiel eines Digitalrec­eivers mit dem Linux-betriebssy­stem Enigma 2
Einbindung des Servers von Megasat am Beispiel eines Digitalrec­eivers mit dem Linux-betriebssy­stem Enigma 2

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