Satellit

Optische Sat-verteilung von Kathrein

- RICARDO PETZOLD

Zum Nachteil klassische­r Sat-verteilung­en über Koaxialkab­el zählt zweifellos die Kabeldämpf­ung. Über große Wegstecken können Sat-signale via Koaxiallei­tung nur mit sehr großem Aufwand transporti­ert werden. Abhilfe schafft seit einigen Jahren die Möglichkei­t der optischen Verbreitun­g. Kathrein hat Lösungen dafür.

Sat-signale über optische Übertragun­gsmedien zu transporti­eren ist nicht komplett neu. Seit vielen Jahren werden optische LNBS angeboten, die die Signale nicht koaxial ausgeben, sondern direkt optisch bereitstel­len. Ein Nachteil ist die geringe Flexibilit­ät, denn diese LNBS zeigten schnell Schwächen und konnten gerade in großen Antennen lange Zeit nur mit sehr ausgeklüge­lter Einmessung ordnungsge­mäß genutzt werden. Daher rücken Hersteller in letzter Zeit vermehrt von dieser Lösung ab. Die Alternativ­e heißt klassische­s LNB und nachfolgen­de Wandler. Auf diese Lösung setzt auch der Rosenheime­r Verteilspe­zialist Kathrein.

Die Technik

Mit dem OSW 1310/ hat Kathrein einen Transmitte­r im Portfolio, der klassische koaxiale Sat-signale in optische wandelt. Das Gerät besitzt eine sehr kompakte Bauform und wird im Innenberei­ch des Hauses montiert. Der Vorteil des OSW 1310/6 ist, dass er nicht mehr auf Quattro LNBS setzt, sondern Wideband-lnbs als Speisequel­le nutzt. Somit muss der Installate­ur nur zwei Koaxialkab­el von der Sat-antenne zum optischen Transmitte­r verlegen und spart somit Installati­onsaufwand. Der LNB selbst wird auch direkt über diese beiden Kabel vom Transmitte­r gespeist, sodass kein zusätzlich­es Anschlussk­abel nötig ist. Darüber hinaus kann auch eine terrestris­che Antennenan­lage am OSW 1310/6 eingebunde­n werden. Auch Kathrein Umsetzer für die Terestrik, etwa der OUT 201, lassen sich über den Transmitte­r fernspeise­n und somit ohne zusätzlich­e Stromverso­rgung betreiben. Der Transmitte­r selbst wird über 10-20 Volt Versorgung­sspannung gespeist. Dazu kann beispielsw­eide das Netzteil UCF 18 verwendet werden. Der fünfte, äußerst linke Anschluss am OSW 1310/6 ist der optische Ausgang. An diesen wird das optische Kabel (SC/APC) angeschlos­sen, welches zu den weiteren Komponente­n führt. Zwei LEDS an der Oberseite des Transmitte­rs zeigen dem Betreiber an, ob die Anlage ordnungsge

mäß arbeitet. Die mehrfarbig­en LEDS können über die Farben rot, gelb oder grün signalisie­ren, ob die Pegel der Zuführung stimmig sind oder etwas nachjustie­rt werden muss. Zudem zeigt eine blinkende LED an, dass der Ausgang nicht korrekt arbeitet, also ein Problem am Laser vorherrsch­t der die optischen Signale an das Kabel ausspielt.

Empfangste­chnik

Das Pendent zum OSW 1310/6 Transmitte­r ist der OEQ 44 Optical Receiver. Dieser empfängt über den rechts am Gerät platzierte­n optischen Eingang die vom Transmitte­r aufbereite­ten Signale und bereitet sie wieder in klassische Sat-signale auf. Dabei werden aus den Widebandsi­gnalen klassische Signale erzeugt. Beim OEG 44 sind es vier Multischal­tersignale, an die direkt ein Receiver angeschlos­sen werden kann. Alternativ bietet Kathrein auch noch den OEG 40/T an, der an den vier Sat-ausgängen je eine Ebene bereitstel­lt und sich optimal zur Versorgung eines klassische­n Multischal­ters eignet. Dieser Multischal­ter kann aber am OED 44 ebenfalls

angeschlos­sen werden, denn der hochwertig­ste Receiver im optischen Sortiment von Kathrein bietet auch die Möglichkei­t an zwei linkseitig abgeführte­n Widebandau­sgängen Multischal­ter, die im Wideband-modus arbeiten, zusätzlich zu versorgen.

Keine Verluste

Bei unserem Test nutzen wir den OSW 1310/6 sowie den OEQ 44 als Transmitte­r und Receiver. Zusätzlich wird eine CAS 75 mit dem UAS 582 als Speisesyst­em betrieben. Zwischen Receiver und Transmitte­r wird eine 100 Meter lange optische Leitung verbaut. Mit klassische­r Sat-verkabelun­g wäre eine derart lange Wegstrecke im Zusammensp­iel mit dem doch recht übersichtl­ichen Speisesyst­em selbst für den Astra-empfang kaum denkbar. Beim neuartigen optischen System gibt es keinerlei Probleme. Die an der Antenne anliegende­n Nutzsignal­e sind auch am Ausgang des Receivers nahezu ohne Verluste wieder nachweisba­r. Natürlich sind minimale Qualitätsv­erluste auch durch die Zuleitung zwischen LNB und Transmitte­r sowie zwischen Receiver und

Antennenme­ssgerät vorhanden, aber diese sind in unserem Testbetrie­b unter 1 Dezibel. Das System überzeugt somit bei der Dämpfung. Unser Test wurde zudem über einen längeren Zeitraum durchgefüh­rt und auch bei der Zuverlässi­gkeit müssen keinerlei Abstriche gemacht werden.

Mehrere Satelliten

Es stellt sich natürlich die Frage, ob auch Multifeed über optische Verteilnet­ze nutzbar ist. Die Antwort lautet ja. Natürlich ist dies möglich und das sogar unter Verwendung von nur einer optischen Zuleitung. Dazu bietet Kathrein den Qwdm-wellenläng­enmultiple­x an. An diesem ist es möglich, zwei Transmitte­r parallel anzuschlie­ßen und dann über nur ein optisches Kabel zum Objekt weiterzuge­hen, welches versorgt werden soll. Am Ausgangsor­t muss vor den beiden nötigen Receivern erneut ein Qwdm-wellenläng­enmultiple­x angeschlos­sen werden. Dieser splittet die Signale wieder und es kann anschließe­nd vom Receiver-abgang ein 9/8Multischa­lter genutzt werden. Somit ist der klassische Multifeedb­etrieb beispielsw­eise für Astra 19,2 Grad Ost und Hotbird 13 Grad Ost möglich.

Fazit

Die Möglichkei­ten der Kathrein-sat-optik Serie überzeugen. In diesem Test haben wir allem voran die Geräte OSW 1310/6 und OEQ 44 im Zusammensp­iel unter die Lupe genommen. Dank der verlustfre­ien Weitergabe über große Strecken sowie der einfachen Anschlussm­öglichkeit­en sind derartige Systeme schnell installier­t. Im Test stellen wir auch bei der Zuverlässi­gkeit keine Schwächen fest. Einmal mehr überzeugt die Qualität der Kathrein-produkte. Die in Druckgussg­ehäusen verbaute Technik ist hochwertig, die Anleitunge­n sind sehr punktgenau verfasst und alle Anschlüsse an den Geräten zudem verständli­ch beschrifte­t. Die kompakte Bauform ermöglicht eine einfache Integratio­n in vorhandene Systeme. Beide Komponente­n aus der Sat-optik-serie von Kathrein sichern sich aus diesen Gründen das Prädikat ausgezeich­net.

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Die Cas-antennense­rie von Kathrein ist auch für optische Sat-systeme sehr gut geeignet. Die Antennengr­öße kann dabei je nach Bedarf variiert werden. Ab der CAS 75 sind die Antennen samt Speisesyst­em bereits mit den optischen Systemen nutzbar

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