Familiengeführte Unternehmen auf Erfolgskurs
Mittelstand Landrat Martin Sailer besucht in Hiltenfingen zwei Betriebe. Beide Firmen suchen Arbeitskräfte
Hiltenfingen Bei seinen regelmäßigen Informationen über Unternehmen in der Region hatte Landrat Martin Sailer sich diesmal die Gemeinde Hiltenfingen ausgesucht. Zusammen mit Bürgermeister Kornelius Griebl und Martina Baur, der Wirtschaftsförderin im Landratsamt Augsburg, sprach er vor Ort mit zwei Unternehmern, die sich im Gewerbegebiet etabliert haben.
Die Firma Karl Götz Bau- und Landmaschinen hat sich auf die Reparatur sämtlicher Arbeitsmaschinen und auf einen mobilen Hydraulikschlauchservice spezialisiert. Bereits vor 20 Jahren hat der heute 55-jährige Karl Götz mit dem Aufbau der Firma zunächst als Nebenerwerb begonnen. Mit dem Kauf der Halle an der Mittelneufnacher Straße wurde die Firma zu seinem Vollzeitberuf. Seitdem ist sie ständig gewachsen.
Zur Zeit beschäftigt Götz drei Gesellen und einen Auszubildenden. „Die Auftragslage ist so gut, dass ich noch mehr Arbeiter brauchen könnte, aber es ist schwierig, Bau- und Landmaschinenmechatroniker zu finden“, sagt der Unternehmer. Er begründet dies damit, dass größere Industriebetriebe meist komfortablere Arbeitszeiten anbieten. Bei seinem mobilen Notdienst für Reparaturen an Hydraulikschläuchen auf den Baustellen sind Bereitschaftsund Einsatzzeiten bis zum späten Abend und an Samstagen unabdingbar. Der Einsatzbereich erstreckt sich auf ganz Südbayern.
Reparaturen an Bau- und Landmaschinen werden auch in der Werkshalle durchgeführt. Die Büroarbeiten erledigt Ehefrau Gabi Götz mit einer Teilzeitkraft in der eigenen Wohnung. Da die Firma an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt ist, werden demnächst Bürocontainer auf dem Betriebsgelände aufgestellt. Bürgermeister Griebl ist stolz darauf, dass ein Ur-Hiltenfinger eine prosperierende Firma aufgebaut hat, die für Umsätze von etwa einer Million Euro und damit auch für Gewerbesteuereinnahmen sorgt. Das Unternehmerehepaar macht sich aber schon Gedanken um die Betriebsnachfolge. „Denn für uns selber kommt eine weitere Expansion nicht mehr in Frage“, sagt Karl Götz.
Familiengeführt ist auch die Firma Steiba-Härtetechnik. Geschäftsführer Martin Lerchenmüller hat die vor etwa 50 Jahren gegründete Firma vor 13 Jahren übernommen und von der ehemaligen Zahnradfabrik Haugg in das Gewerbegebiet verlagert. Mit seiner Ehefrau und den beiden Söhnen leitet der frühere Firmenkundenbetreuer einer Bank nun den Betrieb mit 17 Beschäftigten. Der Kundenkreis erstreckt sich auf die Auto- und Luftfahrtindustrie, sowie auf Maschinenbau und Landwirtschaft mit räumlicher Ausdehnung bis nach Baden-Württemberg und Österreich. Vorgefertigte Metallteile werden in Hiltenfingen durch verschiedene chemische Stoffe in Warmbädern veredelt und in Brennöfen unter großer Hitze gehärtet. Das Härten der Metallkomponenten ist die letzte Stufe in der Produktionskette vor dem Einbau in die Maschinen. Die Arbeitskräfte der Firma Steiba kommen alle aus der näheren Umgebung von Schwabmünchen. „Auszubildende suchen wir immer, die sind aber schwer zu bekommen“, sagt Diplom-Betriebswirt Lerchenmüller, der mit der momentanen Auftragslage sehr zufrieden ist.
Landrat Sailer betonte, dass gerade die Struktur der kleinen und mittelständischen Betriebe, welche Arbeitsplätze für die Menschen am Wohnort schaffen, eine Stärke des wirtschaftlich gut da stehenden Landkreises sei. Bei den Unternehmern bedankte er sich für die Information mit der Übergabe eines transparenten Landkreiswappens.