Opa Karl reicht es noch lange nicht
Theater Die Schloßbergbühne Scherstetten feiert zehn ausverkaufte Vorstellungen. Darum gibt es noch eine drauf
Scherstetten Mit „Opa, es reicht“hat die Schloßbergbühne Scherstetten wieder einen unterhaltsamen Volltreffer gelandet. Im Mittelpunkt des rasanten Dreiakters von Bernd Gombold steht Opa Karl, der seiner extrem geizigen und teilweise schon bösen Schwiegertochter einen sauberen Denkzettel verpasst. Bei der Premiere verabschiedete ein begeistertes Publikum die Schauspieler mit viel Applaus von der Bühne und wegen der großen KartenNachfrage gibt es sogar noch eine Zusatz-Zusatzveranstaltung.
Jede Menge Verwirrung, Schlitzohrigkeit und Bauernschläue gemischt mit kernigen Charakteren und einer guten Rollenverteilung: Spielleiterin Andrea Rogg hat für diese Theatersaison ein feines Händchen für die Stückauswahl bewiesen und auch die Rollen perfekt verteilt. Claudia Knöpfle blüht auf der Bühne als übergeizige und böse Schwiegertochter regelrecht auf, Matthias Deschler verkörpert den eher einfach gestrickten Ehemann perfekt und die Routiniers Armin Kraus als gewitzter Opa sowie Gisela Schmittner als vergessliche Oma sorgen für eine Vielzahl von Lachern.
Es menschelt eben, wenn auf einem Bauernhof mehrere Generationen zusammenleben. Oma und Opa lassen es sich im Alter gut gehen und sind aufgeschlossen. Opa besitzt sogar ein Handy und fährt Motorrad. Das ist der geizigen Magda ein Dorn im Auge. „Des isch doch’s Geld zum Fenster ‘naus g’worfa. Denn nur wer spart, kann ebbs vererba“, lamentiert die missgünstige Bäuerin unentwegt. Magda hat laut Opa Karl „Borsten auf den Zähnen“und wittert in allem Verschwendung. Doch es kommt noch dicker: Als Opa Karl augenscheinlich noch einen schweren Unfall mit seinem Motorrad verursacht und in dessen Beiwagen die Beute einer Einbruchsserie gefunden wird, nimmt die Komödie Fahrt auf.
Opa erfreut sich aber bester Ge- sundheit und spielt der geizigen Magda und ihrem Ehemann Paul, die um ihr Erbe fürchten, allerlei Streiche. Dazu kommt dann auch noch das vornehme Ehepaar Heinz und Lore Grabemann (Irmi Kraus und Dieter Schmittner) auf den Hof, das in den Unfall verwickelt war und seine Urlaubsreise nicht mehr fortsetzen kann. Hier prallen natürlich auch wieder zwei Welten aufeinander, bis auf den Geiz, den Bäuerin und Städterin vereint.
Im Haus gegenüber bringt die vergessliche und manchmal etwas verwirrte Oma Lena dann auch noch reichlich Verwirrung auf den Hof. Das spürt auch der geschäftstüchtige Versicherungs- und Staubsaugervertreter Friedhelm Friedrich (Martin Schreiegg). Als dann Enkelin Sylvi (Tanja Deschler) auch noch schwanger aus Italien zurückkehrt und Opa Karl ihren Freund Thomas (Frank Schrettle) als „Italiener“instruiert, nimmt das Chaos auf dem Schnäbele-Hof seinen Lauf.
Nach gut zweieinhalb Stunden endet das Stück mit der ein oder anderen Überraschung, was aber an dieser Stelle nicht verraten wird.
Die zehn Vorstellungen sind komplett ausverkauft. Darum haben sich laut Armin Kraus die Akteure entschlossen, noch eine letzte „Zusatz-Zusatzvorstellung“am 6. April, um 19.30 Uhr zu geben.
Karten für die Zusatzvorstellung im April gibt es für Schnellentschlossene derzeit noch unter Telefon 08262/1333 (Donnerstag, Freitag und Samstag von 17 bis 19 Uhr)