Proteste zu AKW Rückbau
Umwelt Atomkraftgegner fordern ein möglichst schnelles Aus für die Anlage in Gundremmingen. Was Ministerium und Betreiber dazu sagen
Gundremmingen Knapp 30 Mitglieder diverser Anti-Atom-Bewegungen haben die Gelegenheit genutzt, am Dienstag eine oft geäußerte Forderung zu bekräftigen: Vor dem Erörterungstermin zum Rückbau des Atomkraftwerks Gundremmingen demonstrierten sie für eine möglichst schnelle Abschaltung der kompletten Anlage. Block B soll, so ist es geplant, Ende dieses Jahres vom Netz gehen. Das müsse aber auch für Block C spätestens dann der Fall sein und nicht erst Ende 2021.
Einige der Kundgebungs-Teilnehmer nahmen später im Sportzentrum am Rande der Gemeinde im Landkreis Günzburg auch am Erörterungstermin selbst teil. Sie gehören zu den Bürgern und Institutionen, die knapp 150 Einwendungen eingereicht hatten zum Prozedere des Rückbaus des Kraftwerks. Nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums waren gut 40 Einwender beim Termin dabei. Dazu gehören auch Vertreter der Republik Österreich. Deren Interesse gilt vor allem der Sicherheit der Bevölkerung und dem Brennelement-Nasslager.
Die Einwender äußerten unter anderem Kritik, weil das Vorgehen von Kraftwerksbetreibern und Ministerium nicht transparent genug, Block C während des Rückbaus von Block B noch in Betrieb und Alternativen zu einem Rückbau nicht geprüft worden seien. Auch wollen sie, dass die Öffentlichkeit nicht nur beim Rückbau von Block B beteiligt wird, sondern beim kompletten Verfahren. Ministerium und Betreiber wiederum betonten, dass nur abgebaut werde, was für einen sicheren Betrieb nicht mehr benötigt wird. Alternativen zum Rückbau sehe das Atomgesetz künftig nicht mehr vor. Und die Bürger würden so eingebunden, wie es rechtlich vorgesehen sei. Der Erörterungstermin wird heute fortgesetzt.