Die Jugend ist die Stärke des Musikbezirks
Versammlung Warum es trotzdem Sorgen um die Jugendkapellen gibt und nicht alle mit Musik marschieren wollen
Hiltenfingen Jürgen Weber versammelte die Vereinsvorsitzenden seines Bezirks 13 des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) zur 66. Generalversammlung in der Hiltenfinger Mehrzweckhalle. Mit dabei waren Sabine Grünwald als stellvertretende Landrätin, die stellvertretende ASM-Präsidentin Monika Fleschhut und Hiltenfingens Bürgermeister Kornelius Griebl. Auch Webers „große Schwester“Angela Ehinger stattete einen Besuch als Vorsitzende des Augsburger Nachbarbezirks ab und wie es sich gehört umrahmte die Hiltenfinger Kapelle die Versammlung musikalisch.
Im Bezirk 13, der den Altlandkreis Schwabmünchen umfasst, gibt es 23 Musikvereine und 42 kleinere Kapellen. Die Gesamtzahl der Musiker ging erstmals seit 15 Jahren von 1900 auf 1809 zurück. Die Mehrheit haben die Jungmusiker unter 21 Jahren mit 938, gegenüber 871 Erwachsenen. Der Frauenanteil überwiegt mit 52,5 Prozent, bei der Jugend sogar mit 60,1 Prozent. Die größten Vereine sind die Stadtkapelle Bobingen mit 470 Mitgliedern, sowie die Musikvereine Wehringen (400), Langerringen (350) und Großaitingen (325).
Bezirksdirigent Rudi Seitz berichtete vom großen Bezirksmusikfest und den Wertungsspielen des vergangenen Jahres in Bobingen. Auf das Bezirks jugendb las orchester sind Jürgen Weber und Jugendleiter Markus Windgasse-Löffler besonders stolz. Dafür müssen sich die jungen Musiker in Bläserprüfungen qualifizieren; der ASM habe mehr Jugendliche dazu gebracht als die anderen bayerischen Bezirksverbände. Trotzdem gibt es auch im Schwabmünchner Bezirk einen Rückgang an Jugendorchestern.
Die Ursachen liegen oft an fehlenden Dirigenten, und Jürgen Weber ermuntert die Vereine dazu, Dirigenten aus dem eigenen Nachwuchs für die D3-Qualifikation heranzubilden. „Es ist besser, in den Nachwuchs zu investieren als in einen teuren auswärtigen Dirigenten“, sagte Bürgermeister Griebl als Vorstandsmitglied des Hiltenfinger Musikvereins.
Zur Zielorientierung über die musikalische Fortbildung und der Geselligkeit im Verein dienen auch regelmäßige Treffen der Jugendverantwortlichen und die Tagungen der Dirigenten und Vorstände. Manche Kapellen entwickeln wohl keine große Liebe zur Marschmusik in Bewegungsformationen bei Festumzügen und ähnlichen Veranstaltungen. Manuela Grimme von der Stadtkapelle Bobingen sagte dagegen, dass das gerade den Jugendlichen sehr viel Spaß mache, und auch in Wehringen werde diese spezielle Sparte geübt und gerne praktiziert. Monika Fleschhut vom ASM-Präsidium ermunterte die Vereine dazu, „weil eine schöne Marschformation bei Festen immer gut aussieht“. Am 9. Juli wird ein Marschmusikwettbewerb in Memmingen stattfinden.
Jürgen Weber hob die notwendige Unterstützung durch den Landkreis Augsburg und Sponsoren wie der Kreissparkasse hervor, ohne die der ASM seine Aufgaben als Kulturträger nicht erfüllen könnte.