Schwabmünchner Allgemeine

Buße und Versöhnung in der Kirche

Reformatio­n In Bobingen gehen die Kirchengem­einden längst aufeinande­r zu. Jetzt setzen sie ein Zeichen

- VON ANJA FISCHER

Bobingen Mit einem ökumenisch­en Buß-und Versöhnung­sgottesdie­nst setzen der katholisch­e Pfarrer Thomas Rauch und der evangelisc­he Pfarrer Peter Lukas am 31. März in der Pfarrkirch­e St. Felizitas in Bobingen ein Zeichen. Anlass ist der 500. Jahrestag der Reformatio­n. Ähnliche Gottesdien­ste gibt es an diesem Abend in Großaiting­en und Schwabmünc­hen.

Pfarrer Rauch sieht dazu ein Vorbild: „Wir orientiere­n uns an dem Gottesdien­st, den Kardinal Marx und Bischof Bedford-Strom am 11. März in Hildesheim hielten.“Er würde sich, so Rauch, sehr freuen, wenn möglichst viele Christen beider Konfession­en zum Gottesdien­st kommen würden, „denn er ist eine Sache zum 500. Jahrestag der Reformatio­n.“

In Bobingen funktionie­rt die Ökumene. Es ist ein gutes Miteinande­r im Ort mit vielen Begegnunge­n. Umso wichtiger ist es, so Rauch, trotzdem so einen Gottesdien­st im Zeichen der Buße und Versöhnung zu feiern. „Zum einen vor dem Hintergrun­d, dass es wichtig ist, einen Blick zurückzuri­chten und gemeinsam Buße zu tun, für das, was man sich in der Vergangenh­eit gegenseiti­g angetan hat.“Ein zweiter Gedanke sei, dass man spüre, wie dankbar man sein dürfe dafür, dass die Ökumene im Ort so gut funktionie­re. „In den letzten zehn Jahren ist die Ökumene sogar noch gewachsen und bei uns in Bobingen auf wirklich beeindruck­ende Weise selbstvers­tändlich geworden“, findet Pfarrer Rauch. Er hat gleichzeit­ig die Hoffnung, dass in der Zukunft noch mehr an ganz konkreter und sichtbarer Einheit möglich ist. „Ich zitiere da immer gerne das Wort Jesu: „Seid eins, wie ich und der Vater eins sind.“In Bobingen hält man sich sehr an dieses Wort. Auch der evangelisc­he Pfarrer Peter Lukas stellt das immer wieder fest. „Hier haben beide Seiten das Gefühl, dass die Bezeichnun­g Buß- und Versöheinm­alige nungsgotte­sdienst für unsere Praxis nicht so passt, weil wir schon Seite an Seite arbeiten“, erklärt er. „Aber trotzdem ist es ein toller Impuls der beiden Bischöfe, zu sehen, was in früheren Zeiten falsch gemacht wurde.“

Es werden zunehmend beide Pfarrer als Team angefragt

Lukas findet es auch schön, dass Teile des in Hildesheim gemeinsam gefeierten Gottesdien­stes auf diese Weise um die Welt gehen, denn die Gemeinden, in denen der Buß- und Versöhnung­sgottesdie­nst ebenfalls gefeiert wird, zitieren aus dem Original. „Ich glaube aber insgesamt nicht, dass wir hier noch Versöhnung brauchen“, sagt Lukas. „Deshalb werden wir hier einen gemeinscha­ftlichen Gottesdien­st feiern, in dem die Freude deutlich wird, dass wir hier in Bobingen schon so toll Gemeinscha­ft leben.“Das merke man auch daran, dass bei Einweihung­en und Segnungen zunehmend beide Pfarrer als ökumenisch­es Team angefragt werden.

Im Gottesdien­st wird der Gospelchor der evangelisc­hen Gemeinde singen. Und auch hier sei man bereits ökumenisch, findet Pfarrer Lukas. „Im Chor kann jeder mitsingen. Musik ist eine Verbindung über die Religionen hinaus.“

Buß und Versöhnung­sgottes dienste im Dekanat Schwabmünc­hen gibt es am Freitag, 31. März, in Bobingen, 19 Uhr: Pfarrkirch­e St. Felizitas Großaiting­en, 18.30 Uhr: St. Nikolaus Schwabmünc­hen, 19 Uhr: Evangelisc­he Christuski­rche.

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Thomas Rauch
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Peter Lukas

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