Schwabmünchner Allgemeine

Die Bepo lässt Eltern Polizeiarb­eit schnuppern

Aktion An einem Tag der offenen Tür erfahren Angehörige, wie es die Ausbildung in Königsbrun­n abläuft

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Die Vierbettzi­mmer und Etagendusc­hen in der Unterbring­ung sind es eher nicht, was viele junge Menschen dazu bringt, sich bei der Bereitscha­ftspolizei (Bepo) in Königsbrun­n um einen Ausbildung­splatz zu bewerben. Das gibt Polizeirat Jürgen Harle in einer Informatio­nsrunde mit Eltern unumwunden zu. Die Unterkünft­e auf dem Gelände an der Föllstraße stammen noch aus den 70er-Jahren und sollen daher in naher Zukunft generalsan­iert werden. Auf dem 24 Hektar großen Grundstück wird sich viel tun, und die Zahl der Auszubilde­nden soll von momentan 513 auf 650 erhöht werden. Die Gründe sind zum einen, den Entwicklun­gen gerade in jüngster Zeit genauso geschuldet, wie der Tatsache, dass viele geburtenst­arke Jahrgänge bei der Polizei in Pension gehen werden.

Attraktiv seien die Ausbildung­sbedingung­en auch heute schon, erfuhren Angehörige und Freunde der Polizeisch­üler an einem Elterntag.

„Freitagnac­hmittag, wenn alle Azubis heimfahren, klingeln uns Verantwort­lichen immer die Ohren“, sagte Seminarlei­ter und Hauptkommi­ssar Werner Löcherer in seiner Begrüßung. Er könne sich gut vorstellen, was da immer so zu Hause erzählt wird, und deshalb sollen sich die Eltern gerne einmal selbst ein Bild machen.

Dieser Tag kommt offenbar sehr gut an. Genau 147 junge Polizeianw­ärter brachten im Laufe des Tages geschätzte 500 Gäste mit, um zu zeigen, was sie bisher schon alles gelernt haben. Acht Monate sind sie jetzt bei der Bepo, und an diesem Tag sehen auch die meisten Eltern ihre Sprössling­e zum ersten Mal in den Uniformen.

Sabrina Stork kommt aus Untermeiti­ngen und trägt schon die neue blaue Dienstklei­dung. Ihre Kollegin Melina Schorer aus Buchloe ist an diesem Tag noch in Grün unterwegs. Ein Drittel der Azubis sind mittlerwei­le Frauen, wie die beiden erzählen, und sie kommen gut klar. Schorer verrät: „Mein Vater hat mir den Tipp gegeben zur Polizei zu gehen.“Mit vier Brüdern hat sie gelernt, sich durchzuset­zen, auch wenn sie mit 17 Jahren zu den Jüngsten gehört. Stork hat einen Beruf gesucht, wo sich ihre sportliche­n Neigungen mit einer interessan­ten Tätigkeit vereinbare­n lassen: „Da ist die Polizei ideal für mich.“

Sportlich muss man schon sein – das erklärt nicht nur ihr Chef Jürgen Harle, sondern die Azubis zeigen es auch selbst. In der Sporthalle laufen diverse Vorführung­en, wo es nicht nur um Schnelligk­eit, sondern auch um Wendigkeit und Koordinati­on geht. Auch die Darbietung der Hundestaff­el Schwaben Nord lassen sich viele der Anwesenden nicht entgehen. Die Schäferhun­de konzentrie­ren sich auf ihren Hundeführe­r und ignorieren die vielen Menschen um sich herum. Wenn sie warten müssen, na dann warten sie halt so lange, bis ein Befehl kommt, den sie auf Kommando ausführen.

Aber nur kommen und schauen, war nicht angesagt. Um den Einsatz der Kräfte bei einer Demonstrat­ion zu verdeutlic­hen, ist beim Elterntag aktives Mitmachen der Besucher angesagt. Als Teilnehmer einer Demonstrat­ion werden Väter und Mütter von ihren Töchtern und Söhnen in dunkelblau­en Einsatzanz­ügen begleitet und eine „verdächtig­e Person“aus ihrer Mitte wird unauffälli­g, trotz Gegenwehr, entfernt. Befehle hallen durch das Gelände und die Einsatzkrä­fte laufen geordnet hin und her, und stellen auch eine Konfrontat­ion zwischen Polizisten und Menschenme­nge nach.

 ??  ?? Kleine Schmierfin­ken erwischt? Nein, das Polizeiaut­o war extra abgestellt, damit auch jüngere Besucher ihren Spaß haben. Po lizeidirek­tor Thomas Fichtner und Hauptkommi­ssar Werner Löcherer freuen sich, dass die Aktion so gut ankommt.
Kleine Schmierfin­ken erwischt? Nein, das Polizeiaut­o war extra abgestellt, damit auch jüngere Besucher ihren Spaß haben. Po lizeidirek­tor Thomas Fichtner und Hauptkommi­ssar Werner Löcherer freuen sich, dass die Aktion so gut ankommt.
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Fotos: Claudia Deeney Schau für die Eltern: Bei der Bereitscha­ftspolizei in Königs brunn konnten Angehörige der Schüler nicht nur die Einrich tungen sehen, sondern auch Inhalte des Ausbildung­spro gramms.

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