Zimmer Service
450 Meter hoch im Norden der südspanischen Provinz Huelva liegt auf einer Felsnase mitten im andalusischen Naturschutzgebiet Sierra de Aracena ein Landhaus mit nur acht Zimmern. Nie wäre ich dort gelandet, hätte nicht Bettina meine Yogalehrerin, diesen Ort für ein Treatment gefunden. Kaum angekommen, stand ich auf der Terrasse und hielt die Luft an. Ohne Ende strich der Blick über Hügel an Hügel, fast im Rundumblick, als sei die Welt hier zu Ende. Kein Haus, höchstens mal das weiße Tor einer Finca. Dazwischen kleine schwarze Schweine unter Steineichen, blühender Ginster, Pferde, Schafe, Ziegen, eine Muli-Mutter mit ihrem Kind. Die Deutsche Gisela Loewe und der Spanier Fernando Franco haben diesen Ort gefunden, als sie sich vor ein paar Jahren ineinander verliebten und schließlich heirateten. Nun sind sie zauberhafte Gastgeber in ihrem eigenen Haus, und wenn sie nicht gerade auf Reisen sind haben die Urlauber Glück und werden von ihnen aufs Feinste bekocht. Sämtliche ineinander übergehende Räume des Hauses gehören auch den Gästen: das Musikzimmer, das Wohnzimmer, das Ess- und das Billardzimmer. Unter den Arkaden wird morgens in der Sonne gefrühstückt. Jedes Refugium hat einen Kamin und ist mit viel Gefühl und Verstand eingerichtet. Wer eine Terrasse hat, kann von dort nachts einen gigantischen Sternenhimmel betrachten. Vor dem Haus breitet sich eine Terrasse mit Pool aus.
Eigentlich könnte man sich dort hinlegen und tagelang nicht aufstehen, so entspannend ist der Ausblick in die Weite. Wäre da nicht das Dorf Zufre in Laufnähe, das islamischen Ursprungs ist und vom Tourismus angenehm unberührt scheint. Inge Ahrens