Neulich beim Konzert
Erst dieser Tage haben Wissenschaftler einmal mehr eindringlich gewarnt: Jugendliche würden gestresst, unaufmerksam und egoistisch, wenn ständig das Smartphone gezückt wird. Sogar Goldfische sollen aufmerksamer sein als ein zwölfjähriger Smartphonenutzer. Dem muss natürlich energisch widersprochen werden. Smartphones sind höchst kommunikativ und befördern das familiäre Glück. Das ist regelmäßig zu erleben, zum Beispiel wenn junge Musikschüler, Sportler oder Schauspieler ihre Kunst zeigen. Da spielen die Kleinen eine herausragende Rolle, die Hauptrolle fällt aber eindeutig dem Smartphone zu. Immer dann, wenn eines der Kinder mutig nach vorne marschiert und seinen fleißig geübten Beitrag zeigt, zückt die versammelte Fangemeinde aus Omas, Opas, Mamas und Papas ihre Smartphones. Unbeteiligte müssen nur ins Publikum schauen und wissen sofort, wo welches Kind familiär verortet ist. Und sind wir doch einmal ehrlich: Spätestens in einigen Jahrzehnten werden all diese Videos ganze Großfamilienfeste bereichern, zum Beispiel, wenn Tante Erna ihren 100. feiert. Immer nur ein Stück Torte nach dem nächsten verdrücken und sehnsüchtig auf das ausgeschaltete Smartphone starren, soll ja auch nicht gesund sein. Nein, nein, das Smartphone ist sozial und fördert auf lange Sicht die Gesundheit.