Terror verschont auch Teheran nicht
Doppelanschlag Sechs Angreifer töten 13 Menschen. IS bekennt sich
Teheran Die Anschlagsserie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Fastenmonat Ramadan reißt nicht ab. Zwei Terroranschläge mit mindestens 19 Toten haben am Mittwoch die iranische Hauptstadt Teheran erschüttert. Der IS reklamierte die Tat kurz darauf für sich.
Terroristen stürmten – teils als Selbstmordattentäter – das iranische Parlament und das Mausoleum des verstorbenen Revolutionsführers Ruhollah Chomeini im Herzen Teherans. Nach Bagdad, Kabul und London ist die Tat in Teheran seit Beginn des Ramadans schon der vierte große Anschlag, den der IS für sich reklamiert.
Bei den koordinierten Angriffen wurden 13 Menschen getötet und mehr als 40 weitere verletzt. Die insgesamt sechs Attentäter sprengten sich in die Luft oder wurden von der Polizei erschossen. Es war der erste große Anschlag in Teheran seit Jahren und das erste Mal, dass die IS-Miliz ein Attentat im Iran verübte. Der schiitische Iran beschuldigt Saudi-Arabien seit langem, die sunnitische Extremistengruppe zu unterstützen. US-Präsident Trump hatte bei seinem Besuch in Riad Mitte Mai zu einer geschlossenen Front gegen den Iran aufgerufen, den er als Quelle aller Konflikte in der Region bezeichnete.
Die iranischen Revolutionsgarden warfen den USA und SaudiArabien eine Verwicklung in den Doppelanschlag in Teheran vor. Dass Trump kurz zuvor „eine der reaktionärsten Regierungen in der Region“besucht habe, sei „sehr bedeutungsvoll“und „zeige, dass sie in diese grausame Aktion verwickelt“seien, erklärte ein Sprecher von Irans Elitearmee. (dpa, afp)
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