Es trifft immer die Unschuldigen
Gegenseitiges Aufrechnen ist sinnlos. Zwar schießt angesichts der Anschläge in Teheran der Gedanke durch den Kopf, dass jetzt ein Staat getroffen wurde, dem häufig Terrorexport ins Ausland vorgeworfen wird. Aber der Gedanke führt nicht weiter. Denn immer trifft es die Falschen – einfache Bürger sind die Opfer, nicht die Strategen des bewaffneten Kampfes.
Andererseits ist in diesem Fall offenkundig, dass die Terrormiliz IS Rache genommen hat. Rache für das Engagement des Iran im Nachbarland Irak bei der Vertreibung der IS-Terroristen aus ihren zuvor eroberten Gebieten. Es ist eine verzweifelte Rache. Sie wird das Blatt nicht wenden, der IS wird bald keine Territorien mehr besitzen. Aber er bleibt gefährlich als gemeine, gewöhnliche Terrorgruppe. Wie das Gespinst Al-Kaida, aus dem der IS-Spuk einst hervorging.
In seiner Not versucht der sunnitische IS zudem, den jahrhundertealten Konflikt mit den schiitischen Muslimen im Iran anzuheizen. Die Antwort darauf kann nur Besonnenheit sein. Auch wenn diese in religiösen Fragen besonders schwerfällt.