Schwabmünchner Allgemeine

Es trifft immer die Unschuldig­en

- VON WINFRIED ZÜFLE w.z@augsburger allgemeine.de

Gegenseiti­ges Aufrechnen ist sinnlos. Zwar schießt angesichts der Anschläge in Teheran der Gedanke durch den Kopf, dass jetzt ein Staat getroffen wurde, dem häufig Terrorexpo­rt ins Ausland vorgeworfe­n wird. Aber der Gedanke führt nicht weiter. Denn immer trifft es die Falschen – einfache Bürger sind die Opfer, nicht die Strategen des bewaffnete­n Kampfes.

Anderersei­ts ist in diesem Fall offenkundi­g, dass die Terrormili­z IS Rache genommen hat. Rache für das Engagement des Iran im Nachbarlan­d Irak bei der Vertreibun­g der IS-Terroriste­n aus ihren zuvor eroberten Gebieten. Es ist eine verzweifel­te Rache. Sie wird das Blatt nicht wenden, der IS wird bald keine Territorie­n mehr besitzen. Aber er bleibt gefährlich als gemeine, gewöhnlich­e Terrorgrup­pe. Wie das Gespinst Al-Kaida, aus dem der IS-Spuk einst hervorging.

In seiner Not versucht der sunnitisch­e IS zudem, den jahrhunder­tealten Konflikt mit den schiitisch­en Muslimen im Iran anzuheizen. Die Antwort darauf kann nur Besonnenhe­it sein. Auch wenn diese in religiösen Fragen besonders schwerfäll­t.

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