Die Straßenbahn ist keine Konkurrenz
Verein Die Königsbrunner Autoteiler bauen ihr Angebot stetig aus. Warum sich der Chef auf die Linie 3 freut
Königsbrunn Dass Carsharing ein hervorragendes Konzept ist, von A nach B zu kommen, und dabei den Geldbeutel zu schonen, ist keine Neuigkeit: Laut dem Bundesverband CarSharing nutzen mehr als 1,2 Millionen Fahrer das Angebot. Jürgen Müller, der Vorsitzende der Königsbrunner Autoteiler, brachte die Idee, sich einen Fuhrpark zu teilen, 2012 nach Königsbrunn. Und auch hier läuft es sehr gut.
Auf seinen Verein und seine Flotte ist Müller stolz, besonders auf den modernen BMW i3, der, mit Strom angetrieben, äußerst umweltfreundlich unterwegs ist. „Mit einem Stundenpreis von einem Euro und einem Kilometerpreis von 18 Cent kommt man mit diesem tollen Auto wohl nirgendwo günstiger weg“, sagt Jürgen Müller. „Und der Jahresbeitrag beträgt auch nur acht Euro und dabei wird jedes Auto auch noch alle zwei Wochen gereinigt.“
Kommerziell wollen die Autoteiler dabei nicht sein und zeigen sich lediglich bemüht, eine schwarze Null zu halten. „Ich sehe den Verein als ein soziales Hobby“, erklärt Müller.
Sozial bedeutet, dass die Königsbrunner Autoteiler unter anderem über einen Kleinbus verfügen, der so umgebaut ist, dass in ihm Rollstuhlfahrende bequem reisen können. Außerdem bietet der Verein einen Fahrdienst für Senioren an, der schon von 80 älteren Damen und Herren genutzt wird – alles mit ehrenamtlichen Fahrern. Mit momentan sechs Fahrzeugen sieht sich der Verein gut aufgestellt, doch ist seine Zukunft durch den Ausbau der Straßenbahnlinie 3 nach Königsbrunn bedroht? Jürgen Müller ist sich sicher: „Die Straßenbahn ist keine Konkurrenz, sie ist sogar förderlich.“
Denn auf den zweiten Blick nimmt die Straßenbahn den Autoteilern nicht etwa die Kunden weg, sondern begünstigt den Wert von geteilten Autos, da Müller darauf spekuliert, dass einige Bürger im Süden Königsbrunns auf ein eigenes Auto verzichten und mit einem Fahrzeug des Vereins zur neuen Endhaltestelle in die Stadtmitte fahren könnten. Zwei Fahrzeuge stehen jedenfalls jetzt schon an der zukünftigen Wendeschleife bereit zur Abfahrt. (ermi)