Verfolgungsjagd mit der Polizei
Verkehr Als ein Jugendlicher auf einem Kleinkraftrad kontrolliert werden soll, flüchtet er. Er rast mit über 100 Stundenkilometern durch eine 30er-Zone
Als die Polizei am Donnerstag gegen 19 Uhr zu einem Spielplatz in den Ulmenweg in der Hammerschmiede gerufen wurde, ging es um eine Ruhestörung. Keine große Sache. Auf dem Gelände fuhr jemand auf einem Kleinkraftrad der Marke Aprilia umher, der Sozius trug außerdem keinen Helm; die Beamten wollten die Beteiligten kontrollieren. Der Fahrer der Aprilia, teilt die Polizei nun mit, reagierte jedoch weder auf das Hupen der Polizisten noch auf das Anhaltesignal des Polizeiautos.
Stattdessen versuchte er zu flüchten. Und das offenbar rabiat. Die Polizei berichtet, der Fahrer habe massiv beschleunigt und sei teilweise mit mehr als 100 Stundenkilometern durch die 30er-Zone gerast.
Die Verfolgungsjagd führte über den Ulmenweg auf dem Fuß- und Radweg weiter in Richtung Norden zur Autobahnbrücke. Keine ganz ungefährliche Situation für Passanten; mehrere Fußgänger und Radfahrer mussten der Aprilia und dem Polizeiauto ausweichen. Anschließend fuhren die beiden Fahrzeuge auf der Mühlhauser Straße in Richtung Autobahnsee. Die Polizei hielt dabei nach eigener Aussage Abstand, um den Verfolgungsdruck gering zu halten, gleichzeitig beteiligten sich nun mehrere Streifen an der Fahndung.
Die Beamten entdeckten das Kleinkraftrad schließlich. Es lag in einem Gebüsch nahe eines Parkplatzes am Autobahnsee, die angebrachten Kennzeichen hatten keine amtliche Zulassung. Es wurde zur Spurensicherung beschlagnahmt und abgeschleppt. Auch den mutmaßlichen Fahrer machte die Polizei ausfindig. Sie fand ihn auf einer Bank an den Grünflächen des Sees.
Da der Jugendliche eine Tatbeteiligung abstritt, brachten ihn die Beamten zur weiteren Abklärung auf die Polizeidienststelle. Seinen 16-jährigen Beifahrer, der zuvor verschwunden war, hatte die Polizei zwischenzeitlich ebenfalls ermittelt. Er kam mit seinem Vater auf die Dienststelle. Hier zeigte sich der 15-jährige Fahrer nach Auskunft der Polizei aggressiv gegenüber den Beamten. Als er versuchte, auf die Polizisten loszugehen, wurde er gefesselt, dabei soll er massiv Widerstand geleistet haben. Auch seine Mutter, die inzwischen dazugekommen war, habe ihren Sohn nicht beruhigen können.
Nachdem alle polizeilichen Maßnahmen beendet waren, konnten die beiden Jugendlichen die Dienststelle verlassen. Die Polizei bittet nun die Zeugen, die während der Verfolgungsfahrt gefährdet wurden oder weitere Angaben machen können, sich unter der Telefonnummer 0821/323-2310 zu melden.