Schwabmünchner Allgemeine

Folger kurvt in die Spitze

Platz sechs in Barcelona

- Barcelona Bamberg

Nach dem besten MotoGP-Rennen seiner jungen Karriere kochte die Stimmung in Jonas Folgers Garage fast über. Der sechste Platz des Neulings in der Motorrad-Königsklas­se beim WM-Lauf in Katalonien wirkte im Tech3-Yamaha-Team wie eine Befreiung. Zuvor hatte Folger immer im Schatten seines Teamkolleg­en Johann Zarco gestanden. „Heute war endlich der Tag, an dem ich ab der ersten Runde stark sein konnte“, sagte der Bayer. Folger war in Barcelona der einzige deutsche Lichtblick. Die Siege gingen zum zweiten Mal hintereina­nder an den italienisc­hen Piloten Andrea Dovizioso sowie an die Spanier Alex Márquez (Moto2) und Joan Mir (Moto3).

Nach der Hitzeschla­cht von Barcelona war Folger am Ende. Im Rennen hatte er zeitweise auf der vierten Position gelegen, doch er konnte den Platz wegen eines nachlassen­den Reifens nicht halten. Teamchef Hervé Poncheral, der den Vertrag mit Folger bereits vor einer Woche um ein Jahr verlängert hatte, glaubt, dass von ihm noch viel zu erwarten ist. Durch seine Platzierun­g rückte Folger in der Gesamtwert­ung nach vorn und ist jetzt Achter. In der Moto2-Klasse erlebten die beiden Deutschen Sandro Cortese und Marcel Schrötter ein Debakel. Beide Kalex-Piloten vom Dynavolt IntactGP-Team stürzten. In der kleinen Moto3-Klasse lief auch in Barcelona für Philipp Öttl nichts nach Wunsch. Der 13. Platz war nicht nach seinem Geschmack. Er verzog sich nach dem Rennen zerknirsch­t in den Transporte­r und wollte niemanden sehen.

(dpa)

Die Basketball­er von Brose Bamberg haben ihre Ausnahmest­ellung untermauer­t und sind zur neunten Meistersch­aft gestürmt. Die Mannschaft von Trainer Andrea Trinchieri bezwang am Sonntag die EWE Baskets Oldenburg mit 76:58 (39:34) und sicherte sich damit den entscheide­nden dritten Sieg in der Endspielse­rie. Selbst erhebliche Gegenwehr des Außenseite­rs bis zum Ende des dritten Viertels konnte den Serienmeis­ter am Ende nicht auf dem Weg zu seinem vierten Double aufhalten.

Nicht zuletzt dank ihres treffsiche­rsten Werfers Maodo Lo (15 Punkte) konnten die Bamberger nach dem Schlusspfi­ff ihre TitelParty vor 6 150 Zuschauern in eigener Halle starten. Mit der neunten Meistersch­aft überholte Trinchieri­s Truppe sogar Alba Berlin in der ewigen Rangliste und liegt nur noch hinter dem 14-maligen Champion Bayer Leverkusen. Zudem lösten die Bamberger nach dem 3:0 in der Serie das Ticket für die Euroleague. „Ein unglaublic­hes Gefühl, immer wieder“, schwärmte Kapitän Elias Harris nach der dritten Meistersch­aft in Serie. „Am Ende haben sich die ganzen Strapazen gelohnt.“

Trinchieri nahm seine Mannschaft noch mal ins Gebet. „Oldenburg hat nichts zu verlieren, und wenn man nichts zu verlieren hat, fallen die Bälle auch rein“, warnte der Italiener und mahnte zu höchster Konzentrat­ion.

Und genauso gestaltete sich der Beginn. Trinchieri­s Starting Five aus Fabien Causeur, Nicolò Melli, Nikos Zisis, Darius Miller und Center Leon Radosevic hatte mit viel Gegenwehr des Meisters von 2009 zu kämpfen. Den Bambergern mangelte es an Rhythmus, vor allem aus der Distanz fehlte die Treffsiche­rheit. Die Oldenburge­r dagegen fanden anders als in den ersten beiden Finalspiel­en schnell in die Partie.

Der Außenseite­r ließ sich nicht mal von einer Auswechslu­ng Rickey Pauldings aus dem Konzept bringen, der früh mit zwei Fouls auf die Bank musste. „Glückwunsc­h an Bamberg, sie sind ein großartige­s Team“, gratuliert­e Paulding.

Etwas absetzen konnten sich die Oberfranke­n erst gegen Ende des zweiten Viertels. Paulding erlebte ein bitteres Finale, denn erst nach der Halbzeit fand der EWE-Star halbwegs in die Partie.

„Wir müssen noch fokussiert­er sein“, gab der exzellente Aufbauspie­ler Lô die Bamberger Marschrout­e für die letzten beiden Viertel der Saison aus. Doch von einem Spaziergan­g zur Titelverte­idigung konnte zunächst weiter keine Rede sein. Ende des dritten Viertels schwanden den Gästen aber die Kräfte.

Am Ende gingen die tapferen Oldenburge­r wieder unter – und erlebten ein Déja-vu. Wie schon in der Finalserie 2013 unterlagen sie 0:3. Bleibt die Frage: Trainiert Trinchieri auch in der kommenden Saison Bamberg? Der ließ sich aber nicht aus der Reserve locken: „Heute ist der Tag, an dem ich genießen will. Ich werde so betrunken sein, dass ich vielleicht dumme Sachen sagen werde“,

(dpa)

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Foto: Daniel Karmann, dpa Da knallen die Sektkorken: Das Bamberger Basketball Team feiert mal wieder die Meistersch­aft.

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