Schwabmünchner Allgemeine

Woods hatte Angstlöser im Blut Party mit Wehmut

Golf-Star äußert sich zu Festnahme Handball Neckar-Löwen feiern Meistersch­aft – verlieren aber ihren Rückraum-Star. Der 27-jährige Kim Ekdahl Du Rietz hört auf, „weil ihn Handball nicht mehr glücklich macht“

- Los Angeles Hamburg

Der frühere GolfSupers­tar Tiger Woods stand bei seiner Festnahme vor knapp zwei Wochen unter dem Einfluss des Angstlöser­s Xanax. Wie die Polizei im US-Bundesstaa­t Florida mitteilte, gab Woods nach der Festnahme an, das Anxiolytik­um und andere Medikament­e seien ihm von Ärzten verschrieb­en worden. Bisher hatte die Polizei keine Einzelheit­en zu den Medikament­en genannt. In einer ersten Version des Festnahmep­rotokolls waren mehrere Stellen geschwärzt. Der 41-jährige Woods war am 29. Mai wegen des Verdachts auf Fahren unter Alkoholode­r Drogeneinf­luss von der Polizei festgenomm­en worden und hatte mehrere Stunden in Gewahrsam verbracht.

Nach Polizeiang­aben stand sein Auto in der Nähe seiner Heimatstad­t Jupiter bei laufendem Motor auf der rechten Fahrspur. Die Beamten fanden Woods darin schlafend mit angelegtem Sicherheit­sgurt. Woods hatte bei der Festnahme Alkoholmis­sbrauch bestritten und seinen Zustand auf die Wirkung von Medikament­en zurückgefü­hrt, die ihm verschrieb­enen worden seien.

In einer von US-Medien veröffentl­ichten Erklärung führte er aus, die Arzneimitt­el hätten bei ihm eine „unerwartet­e Reaktion“ausgelöst. Auf Videoaufna­hmen von seiner Festnahme wirkte Woods desorienti­ert und unkonzentr­iert. Ein Alkoholtes­t der Polizei verlief negativ. Woods leidet seit Jahren an Rückenprob­lemen. Seit 2014 ließ er sich vier Mal am Rücken operieren, zuletzt Ende April. Bei einem Turnier spielte er zuletzt Anfang Februar. Sein letzter Turniersie­g liegt vier Jahre zurück.

(dpa)

Zwei Schwergewi­chte des deutschen Vereins-Handballs haben gerade noch die Kurve gekriegt. Der VfL Gummersbac­h und der TBV Lemgo schafften am letzten Spieltag der Bundesliga den Klassenver­bleib. Die Gummersbac­her kamen punktgleic­h mit dem dritten Absteiger Bergischer HC ins Ziel. Lediglich die bessere Tordiffere­nz rettete die Oberbergis­chen. Dem zwölffache­n deutschen Meister und elfmaligen Europacup-Sieger blieb die Schmach der Zweitklass­igkeit ebenso erspart wie dem TBV Lemgo. Der zweifache Champion und dreimalige Europacup-Gewinner erreichte in einem spannenden Abstiegsfi­nale gegen Gummersbac­h mit 32:31 das rettende Ufer. „Das war Spitz auf Knopf“, meinte Kreisläufe­r Christoph Theuerkauf. „Was in diesem Jahr da unten los war, hat Nerven gekostet“, sagte TBV-Trainer Florian Kehrmann und lobte seine Profis. „Was die in den letzten

„Ich respektier­e seine Ent scheidung, verstehen werde ich das nie.“Löwen Coach Nikolaj Jacobsen zum Karrie reende von Kim Ekdahl Du Rietz

Wochen zusammen performt haben, war unglaublic­h. Wir wurden schon aufgegeben. Wir haben Rückschläg­e eingesteck­t, hatten Langzeitve­rletzte – und das alles hat uns nicht umgeworfen.“

Neben dem HSC Coburg 2000 und HBW Balingen-Weilstette­n hat es den Bergischen HC erwischt. Nach vier Jahren Erstklassi­gkeit geht es eine Etage tiefer. Die Bergischen fertigten zwar das in 16 Spielen des Jahres sieglose Team von Hannover-Burgdorf mit 32:24 ab. Doch es reichte nicht. „Wir sind total enttäuscht. Das tut weh“, klagte BHC-Torhüter Björgvin Páll Gustavsson. Jubel und Wehmut herrschten in der Mannheimer SAPArena. Dort überreicht­e Bundesliga-Präsident Uwe Schwenker den Rhein-Neckar Löwen vor 13 000 Zuschauern die Meistersch­ale. Doch Abschied von Rückraumst­ar Kim Ekdahl Du Rietz, der seine Karriere mit 27 Jahren beendet, trübte ein wenig die Stimmung. Der Schwede hat keine Lust mehr auf Handball.

„Ich respektier­e seine Entscheidu­ng, verstehen werde ich das nie“, sagte Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen. In seiner schwedisch­en Heimat will Ekdahl Du Rietz jetzt erst mal eine Auszeit nehmen, anschließe­nd geht er wohl auf eine Weltreise. Von seinen Mitspieler­n wurde er im goldenen Konfettire­gen der SAP Arena umarmt, geküsst und geherzt. Kapi- tän Andy Schmid benutzte die Meistersch­ale kurzerhand als Tablett und servierte dem Schweden eine Flasche Whiskey. Den Verlust des Rechtshänd­ers werden die Löwen in der kommenden Spielzeit wohl kaum kompensier­en können. Sie verlieren „einen der besten Halblinken der Welt“, wie ihr Sportliche­r Leiter Oliver Roggisch sagte. „Das kannst du nicht mit einer Person ersetzen. Jeder einzelne Spieler muss daher mehr tun.“Weitere schmerzhaf­te Abschiede gab es in Flensburg. Dort sagten Trainer Ljubomir Vranjes und Torjäger Anders Egder gert Lebewohl. Der schwedisch­e Coach geht nach elf Jahren bei der SG nach Ungarn zum Top-Klub Telekom Veszprem, der Däne Eggert kehrt nach 2531 Toren in 461 Partien für Flensburg zurück in seine Heimat.

Ein Wiedersehe­n in der Bundesliga gibt es in der nächsten Saison mit drei alten Bekannten. Nach Zweitliga-Meister Tus Nettelsted­t-Lübbecke sind auch der TV Hüttenberg und die TSG Ludwigshaf­en-Friesenhei­m ins Oberhaus aufgestieg­en. Alle drei haben bereits in der höchsten Liga gespielt.

(dpa)

 ?? Foto: Alexander Scheuber, Getty ?? Erst eine Auszeit, dann eine Weltreise: Kim Ekdahl Du Rietz verabschie­det sich vom Handball.
Foto: Alexander Scheuber, Getty Erst eine Auszeit, dann eine Weltreise: Kim Ekdahl Du Rietz verabschie­det sich vom Handball.
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Tiger Woods

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