Schwabmünchner Allgemeine

Ein Minister blickt zurück

Bauernverb­and II Josef Miller zur Agrarpolit­ik damals und heute

- (AL)

Diedorf Biburg Als Festredner hatte der BBV-Kreisverba­nd den ehemaligen bayerische­n Landwirtsc­haftminist­er Josef Miller gewinnen können. „In einer Zeit der Umbrüche sah ich meine Aufgabe darin, unter den herrschend­en Rahmenbedi­ngungen nicht nur das Gute, sondern das Beste für unsere Land-, Forstund Ernährungs­wirtschaft zu erreichen“, betonte Miller.

Agrarpolit­ische Anliegen seien vom Freistaat Bayern auf Bundes- ebene immer sehr nachdrückl­ich und erfolgreic­h vertreten worden, betonte der ehemalige Minister. Er zählte dann einige Zäsuren in der EU-Agrarpolit­ik der vergangene­n Jahre auf. Er nannte die Umstellung von der Marktstütz­ung auf die Direktzahl­ungen in der EU-Agrarpolit­ik. Nach 1999 wurde wegen des weiteren Produktion­sanstiegs und der WTO-Verpflicht­ungen mit der Agenda 2000 die Reform der Agrarpolit­ik fortgesetz­t.

Mit einer weiteren GAP-Reform im Jahr 2003 begann laut Miller die EU-Kommission die Direktzahl­ungen von der Produktion zu entkoppeln, um Wettbewerb­sverzerrun­gen im internatio­nalen Handel abzubauen. Um die Direktzahl­ungen in voller Höhe zu erhalten, müsse die Landwirtsc­haft seither im Rahmen der Cross Compliance Auflagen im Umwelt-, Tier- und Pflanzensc­hutz, bei der Tiergesund­heit, im Boden- und Gewässersc­hutz und bei der Lebensmitt­elsicherhe­it erfüllen. Die EU-Osterweite­rung sei Gefahr und Chance zugleich gewesen, erklärte Miller. Mit einer neuen Exportoffe­nsive hatte er gemeinsam mit der bayerische­n Ernährungs­wirtschaft in allen Hauptstädt­en der neuen Beitrittsl­änder Kampagnen für bayerische Agrarprodu­kte durchgefüh­rt. In der Folge sei der Agrarexpor­t Bayerns zwischen 1990 und 2015 von 3,46 auf 8,72 Milliarden Euro gestiegen.

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