Macron gewinnt die erste Runde
Lager des Präsidenten jetzt vor der absoluten Mehrheit
Paris Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steuert bei der Parlamentswahl auf eine historische Mehrheit zu. Seine Partei La République en Marche und ihre Verbündeten gewannen den ersten Wahlgang am Sonntag mit mehr als 32 Prozent deutlich. Laut Meinungsforschern haben sie nun in der zweiten Runde am kommenden Wochenende die Aussicht auf mindestens 390 der 577 Sitze in der Nationalversammlung.
Macron könnte sich damit bei seinen Reformen auf eine breitere Mehrheit stützen als alle seine Vorgänger seit Gründung der Fünften Republik 1958. Ein Dämpfer ist allerdings die schwache Wahlbeteiligung. Nur jeder zweite Wahlberechtigte ging zur Abstimmung.
Macron hat seine erst vor gut einem Jahr gegründete Partei „weder rechts noch links“positioniert und damit die Grundlinien der französischen Politik umgepflügt. Er hatte eine Regierung mit Politikern aus mehreren Lagern ernannt, etwa die Hälfte der Macron-Kandidaten sind neu in der Politik.
Für die beiden traditionellen französischen Regierungsparteien ist das Ergebnis eine weitere Schlappe. Die konservativen Republikaner kamen laut Hochrechnung mit 21,5 Prozent auf Platz zwei. Die Sozialisten von Macrons Amtsvorgänger François Hollande stürztem sogar auf 7,8 Prozent ab. »Politik