Polizei sieht keine Schwäche bei Ausbildung
Präsidium nimmt Stellung zu Notrufen
Der Prozess hat für Aufsehen gesorgt: Das Landgericht hat am Montag eine 3000-Euro-Geldstrafe gegen einen Polizisten aus der Einsatzzentrale des Präsidiums verhängt. Er hatte den Notruf eines von anderen Jugendlichen bedrohten 16-Jährigen nicht ernst genommen und ihn abgewimmelt. Der Richter hatte in dem Verfahren auch die Frage aufgeworfen, ob die Beamten ausreichend geschult werden für den Job am Notruftelefon. Bei der Polizei ist man allerdings überzeugt davon, dass es in diesem Bereich kein strukturelles Problem gibt.
Polizeisprecher Thomas Rieger sagte auf Anfrage unserer Zeitung, jeder Beamte, der in die Einsatzzentrale wechsle und dort am Notruf tätig wird, bekomme vorab eine mehrwöchige Schulung. Dazu gehöre nicht alleine die Technik der Zentrale, sondern unter anderem auch die Kommunikation, die Informationsweitergabe und der Umgang mit Menschen in Konfliktsituationen. Zudem sei bereits jeder Beamte in seiner Ausbildung in Sachen Kommunikation geschult worden. Immer wieder gebe es für die Beamten in der Einsatzzentrale auch Fortbildungen – etwa bei neuen Einsatzszenarien. Dazu komme, dass auch jeder Beamte noch selbst angeben könne, in welchem Bereich er gerne Fortbildungen besuchen wolle.
Die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums ist für die Stadt und den Landkreis Augsburg zuständig, zudem für die Kreise Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries. Wer in diesem Bereich die 110 wählt, landet automatisch in Augsburg. Von dort aus werden dann die Polizeieinsätze koordiniert. In dem Gebiet leben etwa 900 000 Menschen, voriges Jahre gingen rund 99 000 Anrufe am Notruftelefon ein.