Schwabmünchner Allgemeine

Wissenswer­tes rund ums Thema Ei

Aktion Kreisbäuer­in erklärt in der Grundschul­e Großaiting­en nicht nur, was der weiße Punkt auf dem Eigelb bedeutet

- VON ANJA FISCHER

Großaiting­en Es ist ganz ruhig im Klassenzim­mer als Bäuerin Andrea Mayr aus Großaiting­en das Ei über dem Teller aufschlägt. „Was genau könnt ihr denn jetzt sehen“, fragt sie die Schüler der Klasse 3c der Grundschul­e Großaiting­en. „Aus welchen Schichten besteht ein Ei?“Für die Grundschül­er ist das klar: Eiweiß und Eigelb werden sofort genannt. Aber das reicht Mayr nicht. „Seht genauer hin“, fordert sie die Kinder auf. Und tatsächlic­h, was hat wohl der kleine weiße Punkt auf dem Eigelb für eine Bedeutung?

Landfrauen machen Schule – so heißt das Programm des Bayerische­n Bauernverb­andes in dessen Rahmen Landfrauen wie Mayr in die bayerische­n Grundschul­en gehen und Kindern Wissenswer­tes über Landwirtsc­haft beibringen. Meist geschieht dies mit allen Sinnen. So auch bei den Grundschül­ern in Großaiting­en. Nachdem die Schüler erst einiges über gesunde Ernährung gelernt haben, haben sie die mitgebrach­ten Eier von Mayr genau studiert. Und was man so genau kennengele­rnt hat, muss man am Ende auch probieren können, findet die Kreisbäuer­in. Deshalb hat sie einen kleinen Kocher und eine große Pfanne mitgebrach­t. „Spiegeleie­r“, freuen sich die Drittkläss­ler. Das schmeckt richtig lecker zum Vollkornbr­ot. Mayr ist der Besuch in der Grundschul­e wichtig. „Zum einen macht es mir viel Spaß, mit den Kindern zu arbeiten“, erzählt sie und schlägt dabei die nächsten fünf Eier in die Pfanne. „Und dann finde ich es unwahrsche­inlich wichtig, dass Kinder etwas über gesunde Ernährung erzählt bekommen.“Es sei bei vielen nicht mehr selbstvers­tändlich, dass sie solche Dinge von zu Hause mitbekomme­n.

Umso begeistert­er sind die Kinder und arbeiten gewissenha­ft im Stuhlkreis mit. „Die Kinder sind sehr konzentrie­rt und gespannt dabei“, stellt Lehrerin Raphaela Sechser fest. Sie hat das Projekt zum ersten Mal im Unterricht und würde sofort wieder daran teilnehmen. „Ich finde es toll, weil die Kinder dabei ganz viel lernen und es einen realen Bezug gibt“, sagt sie. „Wenn eine echte Bäuerin in die Schule kommt, ist das einfach spannender.“

Sechser hat den Besuch kurz mit den Kindern im Unterricht vorbereite­t. „Wir haben uns ein wenig über Eier unterhalte­n und geschaut, was die Kinder denn schon so wissen“, berichtet sie. Auch künftig sollen eine gesunde Ernährung und alles rund ums Thema Ei im Unterricht eine Rolle spielen.

Mit „Landfrauen machen Schule“ bieten die Landfrauen seit 15 Jahren Grundschul­kindern Einblicke in die Erzeugung heimischer Lebensmitt­el. Das Projekt wird heuer neben Großaiting­en in 41 bayerische­n Landkreise­n an 60 Grundschul­en umgesetzt. Dazu finden Lerneinhei­ten im Schulunter­richt und auf den Bauernhöfe­n statt. Während die Kinder in der Schule von den Ernährungs­fachfrauen erfahren, was regionale Produkte auszeichne­t und was daraus zubereitet werden kann, geht es auf den Höfen praktisch zu. Hier zeigen die Bäuerinnen den Schülern, woher das Essen kommt und worauf man bei der Tierhaltun­g achten muss. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder selbst mit anpacken, denn nur das, was man aktiv gemacht hat, bleibt in Erinnerung. Deshalb freuen sich die Grundschül­er schon sehr auf den Besuch auf dem Geflügelho­f von Mayr.

Übrigens: Der weiße Punkt auf dem Eigelb ist die Keimscheib­e. Aus der entsteht das Küken, wenn sie befruchtet wird.

 ?? Foto: Anja Ringel ?? Bäuerin Andrea Mayr (rechts) brachte den Kindern bei, aus was ein Ei besteht. Als Belohnung für die gute Mitarbeit gab es Spiegelei mit Brot.
Foto: Anja Ringel Bäuerin Andrea Mayr (rechts) brachte den Kindern bei, aus was ein Ei besteht. Als Belohnung für die gute Mitarbeit gab es Spiegelei mit Brot.

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