Schwabmünchner Allgemeine

Am Mittwoch müssen die Roma abreisen

Wo sonst Zirkusse gastieren, ist derzeit ein Wohnwagenc­amp

- (adi)

Königsbrun­n Etwa 20 Wohnwagen haben seit dem vergangene­n Freitag die Wiese an der Kreuzung Landsberge­r/Lechstraße im Königsbrun­ner Süden in Beschlag genommen. Laut Ordnungsam­t handelt es sich bei den Gästen um eine Gruppe Roma, die dort ihr Lager aufgeschla­gen hat – zwar mit dem Einverstän­dnis des Besitzers, allerdings ohne das Wissen oder die Erlaubnis der Stadtverwa­ltung. Bei einer Nutzung als Campingpla­tz ist die aber Voraussetz­ung. Der Mietvertra­g mit dem Besitzer sei daher nichtig, sagt Ordnungsam­tschef Roland Krätschmer.

Auf der Wiese schlagen normalerwe­ise Zirkusse ihre Zelte auf. Das dürfen die Betriebe aus Sicht der Stadt auch, sofern sie ein Reisegewer­be angemeldet und eine Haftpflich­tversicher­ung abgeschlos­sen haben. Die Stadt habe mitgeholfe­n, den Platz mit Strom zu versorgen, sagt Roland Krätschmer.

Was nun also tun? Eine Räumung des Lagers wäre aus Krätschmer­s Sicht unverhältn­ismäßig. Denn laut Gesetz ginge das nur, wenn von dem Lager eine Gefahr für die öffentlich­e Sicherheit und Ordnung, für Natur und Umwelt oder eine Beeinträch­tigung der Jagd ausginge. All dies sei nicht der Fall. Die Landfahrer würden im Umkreis ihre Dienste anbieten, als Scherensch­leifer, Reinigungs­kräfte oder als Hilfskräft­e bei Gartenarbe­iten. Die Polizei habe mitgeteilt, dass keine Straftaten durch die Camp-Bewohner aufgefalle­n seien, sagt Krätschmer. Zudem liege die Wiese weder im Naturschut­zgebiet der Königsbrun­ner Heide, noch in bejagbarem Gebiet.

So einigte man sich mit den Landfahrer­n, dass diese am Mittwoch nächste Woche ihr Lager abbrechen und weiterzieh­en. Eigentlich hatten die Roma den Platz für drei Wochen gemietet. Mit dem Landwirt, dem die Wiese gehört, werde man ein Gespräch führen, dass für das Areal ohne Erlaubnis der Stadt keine Nutzung als Campingpla­tz zulässig sei.

Die Stadt selbst hat keine Liegenscha­ften, wo Zirkusse oder Landfahrer Station machen können. Man bekomme zwar immer wieder Anfragen für den Gautschpla­tz, dort sei aber außer dem Volksfest keine Nutzung gestattet, sagte Krätschmer. Früher standen die Zirkuszelt­e oft vor der Therme, dort ist es aber zu beengt – gerade mit Blick auf den Busbahnhof.

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