Vier Millionen Euro ins Trinkwassernetz
Bürgergespräch In Gessertshausen gibt es eine erste Zahl. Was die Bürger noch stört
Gessertshausen „Entweder ist Gessertshausen so zufrieden, oder es kommt aus Protest keiner“– mutmaßte ein Gessertshauser Bürger zum Scherz, als sich zum Bürgergespräch nach der Veranstaltung in Deubach auch in Gessertshausen nur 20 Bürger sehen ließen. Es schien aber so, dass die Gessertshauser mit ihrem Leben in der Gemeinde tatsächlich durchaus zufrieden sind. Bei einem Getränk in Biergartenatmosphäre saß man vor dem Sportheim zusammen und hörte sich in aller Ruhe an, was Bürgermeister Jürgen Mögele zu berichten hatte. In gleicher Ruhe wurden anschließend Fragen gestellt und verschiedene Themen diskutiert. Mögele sprach gleich selbst das brennendste Thema, die Wasserversorgung, an. Gutes konnte er von den derzeit laufenden Beprobungen berichten, die zur Zufriedenheit von Marc Schlachter vom Gesundheitsamt Augsburg-Land inzwischen beste Werte ergäben. „Es hat ganz viel gegriffen, was auf der Agenda stand“, freute er sich. Einziges Hemmnis seien noch die Beprobungen an Oberflurhydranten. Diese seien einfach kritisch, da hier immer irgendwelche Keime schwimmen können und somit nur „so Lala-Werte“erzielt würden. Man habe sich jetzt im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt für fünf neue Probestellen entschieden, sagte Mögele und betonte: „Die Option ist gut, das Ende der Abkochung könnte nahe sein.“Konkrete Zahlen für die Sanierungsarbeiten konnte er noch nicht nennen. Klar sei aber, dass man bis 2018 mindestens bei 4,1 Millionen Euro landen würde. Die Umverteilung der Kosten werde im Rathaus sicher noch rauchende Köpfe erfordern. Bevor man Bescheide für Verbesserungsbeiträge rausschicken könne, sei auch eine Grundstücksund Geschossflächenberechnung nötig, die an ein professionelles Büro übergeben werden solle.
Ein Gessertshauser wollte wissen, was man über Trinkwasserleitungen mit Totarmen wisse. Einige wurden abgesperrt, berichtete Mögele, zum Beispiel der Düker am Rathaus unter der Schwarzach. Der Schieber sei zwar noch gut gewesen, aber es befand sich Stagnationswasser darin. Keime seien aber nicht gefunden worden, konnte er die Bürger beruhigen. Wäre dies allerdings der Fall gewesen, hätte es für die Zone Margertshausen schlecht ausgesehen.
Wie in Deubach wurde das geringe Interesse der Gemeinderäte angesprochen. „Wenn siebzehn da sein sollten, sind höchstens elf oder zwölf da, das Gleiche gilt für die Ausschüsse“, bemängelte ein Bürger.