Besser auf der Schiene
Zu „Was ein selbstfahrendes Auto darf“(Wirtschaft) vom 21. Juni:
Da hat sich die Ethikkommission von Herrn Dobrindt nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Solche allgemeinen Aussagen wie „es dürfen keine Merkmale gegeneinander abgewogen werden“und maximal die „Anzahl der potenziellen Opfer dürfte berücksichtigt werden“helfen nicht weiter. In einer extremen Situation muss der Computer „wissen“, wie es den geringstmöglichen Schaden nicht abschätzt, sondern berechnet. Wie wertet man zwei Erwachsene und ein Kind gegenüber zwei Kindern und einem Erwachsenen – die Menge ist die gleiche. Der Weg zu derartigen Definitionen wird nicht einfach. Man muss sich nur daran erinnern, dass es keine sechzig Jahre her ist, da hätte man im Autoland USA vermutlich die Hautfarbe als entscheidenden Faktor hergenommen. Und es ist nicht nachvollziehbar, warum nicht autonome Systeme für den Schienenverkehr entwickelt werden. Güterzüge und U-Bahnen wären doch dafür prädestiniert. Nach und nach könnte man den gesamten Schienenverkehr auf autonome Systeme umstellen. Dann würde auch die Entwicklung und Einführung der autonomen Autos wesentlich einfacher werden. Vladimir Vycichlo, Kaufbeuren