Schwabmünchner Allgemeine

Staatsziel Kultur im Grundgeset­z

Forderung nach neuem Ministeriu­m

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Berlin Der Deutsche Kulturrat hat mit Blick auf die Bundestags­wahl einen Katalog mit 14 Forderunge­n veröffentl­icht und drängt auf die Stärkung der Kulturpoli­tik auf Bundeseben­e. Im Fokus steht dabei für den Spitzenver­band der Bundeskult­urverbände die Einrichtun­g eines Bundeskult­urminister­iums – unabhängig davon, dass Kultur Länderaufg­abe ist.

Geschäftsf­ührer Olaf Zimmermann bekräftigt­e am Freitag in Berlin, ein solches Ministeriu­m würde „die Bedeutung, die Kulturpoli­tik für das Zusammenle­ben in Deutschlan­d, für die Künste, für die Entwicklun­g der Medienland­schaft und nicht zuletzt für das kulturelle Leben in Deutschlan­d hat, unterstrei­chen“.

Der Forderungs­katalog umfasst etliche Themen, die nicht primär mit Kulturpoli­tik in Verbindung gebracht werden. So setzt der Kulturrat auf einen gerechten Welthandel und eine Sicherung der kulturelle­n Vielfalt bei Freihandel­sabkommen. Darüber hinaus stellt sich der Kulturrat hinter die UN-Agenda für nachhaltig­e Entwicklun­g und betont, dass diese auch für die Kulturpoli­tik bedeutend sei. Mit der Auswärtige­n Kultur- und Bildungspo­litik kann aus Sicht des Kulturrats auch Friedensar­beit betrieben werden. Ebenso müsse die kulturelle Integratio­n als Chance für den Zusammenha­lt durch ein bundesweit­es Programm besser genutzt werden.

Geschlecht­ergerechte Besetzung von Preis Jurys

Konkret fordert der Kulturrat die geschlecht­ergerechte Besetzung von Jurys und Gremien bei Preisverga­ben und das Ende des Kooperatio­nsverbots zwischen Bund und Ländern im Bildungsbe­reich. Die Förderung für Welterbest­ätten müsse verstetigt werden und das Denkmalför­der-Programm gestärkt. Auch bei der Digitalisi­erung muss aus Sicht des Kulturrats eine dauerhafte Finanzieru­ng gesichert sein, um etwa Archive und Bibliothek­sbestände nach und nach digital zu bewahren.

Eine finanziell­e Aufstockun­g der Fördermitt­el ist laut Kulturrat auch auf EU-Ebene notwendig. Darüber hinaus sollte das Staatsziel „Kultur“im Grundgeset­z verankert werden mit den Worten „Der Staat schützt und fördert die Kultur“.

(kna)

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