Plötzlich kommt nichts mehr aus dem Hahn
Versorgung Wegen eines Ausfalls der Pumpen im Königsbrunner Wasserwerk sitzt am Freitagvormittag die ganze Stadt auf dem Trockenen. Jetzt läuft es wieder, doch zur Sicherheit müssen die Bürger ihr Wasser noch einige Tage abkochen
Königsbrunn Plötzlich saß die Stadt auf dem Trockenen: Gegen zehn Uhr herrschte Stillstand im Wasserwerk. Eine Pumpe war durchgebrannt, was wiederum die Steuerelektronik ins Wanken brachte und dazu führte, dass alle vier Pumpen stillstanden. Mittlerweile fließt wieder Wasser. Die Bürger müssen aber als Vorsichtsmaßnahme ihr Leitungswasser bis mindestens Mittwoch abkochen.
Die Techniker hatten sich am Freitagvormittag mit Hochdruck auf die Suche nach dem Fehler gemacht und konnten nach weniger als anderthalb Stunden die Versorgung wieder hochfahren. „Allerdings passiert das erst einmal nicht mit dem gewohnten Druck, entsprechend sieht das Wasser aus“, sagte Andreas Eser, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt.
Kleine Fliegstoffe und Ablagerungen, die sonst durch den Wasserdruck an den Rand der Leitungen gepresst und dort gehalten werden, wurden nun mitgespült. Als das Wasser wieder lief, kam es deshalb trüber als sonst aus dem Hahn. „Momentan können wir nicht sagen, ob sich darin Krankheitserreger befinden“, sagte Marc Schlachter vom Gesundheitsamt. Men- die nicht gekochtes Leitungswasser getrunken haben, müssten derzeit keine großen Sorgen haben: „Eine gesunde Immunabwehr kommt mit solchen Keimbelastungen klar“, sagte Schlachter. Anders liege der Fall aber zum Beispiel bei chronisch Kranken.
Die Mitarbeiter des Gesundheitsamts wurden am Mittag hinzugezogen und verhängten zur Sicherheit das Abkochgebot: Das Wasser aus dem Hahn muss sprudelnd erhitzt und dann zehn Minuten abgekühlt werden, bevor man es zum Kochen oder Zähneputzen verwenden kann. Darauf weisen auch Handzettel hin, die Mitarbeiter des Rathauses am Nachmittag verteilten. Die Feuerwehr fuhr mit Wagen durch die Stadt und informierte die Bürger per Lautsprecher über das Abkochgebot. „Das Krisenmanagement hat sehr gut geklappt“, sagte Bürgermeister Franz Feigl.
Am Samstag und Sonntag wird nun das Netz durchgespült, um möglichst viele Ablagerungen aus den Leitungen zu holen. Dazu werden überall in der Stadt Hydranten geöffnet, sodass das Wasser ablaufen kann. Gleichzeitig appellierte Schlachter an die Bevölkerung, an diesen Tagen möglichst wenig Wasschen, ser zu verbrauchen. Denn je höher der Druck in der Leitung, desto besser die Wirkung der Spülung. Ebenso bat der Vertreter des Gesundheitsamts darum, dass offene Hydranten nicht zugedreht werden sollten. Nach der Spülung nehmen Labortechniker am Montag, Dienstag und Mittwoch an verschiedenen Stellen des Leitungsnetzes Proben und prüfen diese auf Krankheitserreger. Sollten keine Erreger gefunden werden, könnte das Trinkwasser ab Donnerstag wieder bedenkenlos genossen werden.
OBürgertelefon Bei Fragen zur Was serproblematik sind Mitarbeiter des Rathauses am heutigen Samstag von 8 bis 20 Uhr erreichbar unter 08231/606 0.