Schwabmünchner Allgemeine

Plötzlich kommt nichts mehr aus dem Hahn

Versorgung Wegen eines Ausfalls der Pumpen im Königsbrun­ner Wasserwerk sitzt am Freitagvor­mittag die ganze Stadt auf dem Trockenen. Jetzt läuft es wieder, doch zur Sicherheit müssen die Bürger ihr Wasser noch einige Tage abkochen

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Plötzlich saß die Stadt auf dem Trockenen: Gegen zehn Uhr herrschte Stillstand im Wasserwerk. Eine Pumpe war durchgebra­nnt, was wiederum die Steuerelek­tronik ins Wanken brachte und dazu führte, dass alle vier Pumpen stillstand­en. Mittlerwei­le fließt wieder Wasser. Die Bürger müssen aber als Vorsichtsm­aßnahme ihr Leitungswa­sser bis mindestens Mittwoch abkochen.

Die Techniker hatten sich am Freitagvor­mittag mit Hochdruck auf die Suche nach dem Fehler gemacht und konnten nach weniger als anderthalb Stunden die Versorgung wieder hochfahren. „Allerdings passiert das erst einmal nicht mit dem gewohnten Druck, entspreche­nd sieht das Wasser aus“, sagte Andreas Eser, Leiter der Abteilung Öffentlich­keitsarbei­t bei der Stadt.

Kleine Fliegstoff­e und Ablagerung­en, die sonst durch den Wasserdruc­k an den Rand der Leitungen gepresst und dort gehalten werden, wurden nun mitgespült. Als das Wasser wieder lief, kam es deshalb trüber als sonst aus dem Hahn. „Momentan können wir nicht sagen, ob sich darin Krankheits­erreger befinden“, sagte Marc Schlachter vom Gesundheit­samt. Men- die nicht gekochtes Leitungswa­sser getrunken haben, müssten derzeit keine großen Sorgen haben: „Eine gesunde Immunabweh­r kommt mit solchen Keimbelast­ungen klar“, sagte Schlachter. Anders liege der Fall aber zum Beispiel bei chronisch Kranken.

Die Mitarbeite­r des Gesundheit­samts wurden am Mittag hinzugezog­en und verhängten zur Sicherheit das Abkochgebo­t: Das Wasser aus dem Hahn muss sprudelnd erhitzt und dann zehn Minuten abgekühlt werden, bevor man es zum Kochen oder Zähneputze­n verwenden kann. Darauf weisen auch Handzettel hin, die Mitarbeite­r des Rathauses am Nachmittag verteilten. Die Feuerwehr fuhr mit Wagen durch die Stadt und informiert­e die Bürger per Lautsprech­er über das Abkochgebo­t. „Das Krisenmana­gement hat sehr gut geklappt“, sagte Bürgermeis­ter Franz Feigl.

Am Samstag und Sonntag wird nun das Netz durchgespü­lt, um möglichst viele Ablagerung­en aus den Leitungen zu holen. Dazu werden überall in der Stadt Hydranten geöffnet, sodass das Wasser ablaufen kann. Gleichzeit­ig appelliert­e Schlachter an die Bevölkerun­g, an diesen Tagen möglichst wenig Wasschen, ser zu verbrauche­n. Denn je höher der Druck in der Leitung, desto besser die Wirkung der Spülung. Ebenso bat der Vertreter des Gesundheit­samts darum, dass offene Hydranten nicht zugedreht werden sollten. Nach der Spülung nehmen Labortechn­iker am Montag, Dienstag und Mittwoch an verschiede­nen Stellen des Leitungsne­tzes Proben und prüfen diese auf Krankheits­erreger. Sollten keine Erreger gefunden werden, könnte das Trinkwasse­r ab Donnerstag wieder bedenkenlo­s genossen werden.

OBürgertel­efon Bei Fragen zur Was serproblem­atik sind Mitarbeite­r des Rathauses am heutigen Samstag von 8 bis 20 Uhr erreichbar unter 08231/606 0.

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Foto: Robert Schlesinge­r

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