Alle wünschen sich eine zweite Schwimmstätte
Das Gymnasiumsbad ist bald wieder offen, für die ganze Stadt wird es nicht reichen. Jetzt wird ein Neubau geprüft
Königsbrunn Mit dem Thema Wasser hat sich der Königsbrunner Stadtrat in seiner aktuellen Sitzung befasst: Konkret ging es um den Wunsch nach einer zweiten Schwimmstätte im Stadtgebiet.
Robert Linse, Leiter der Wirtschaftsförderung in der Stadtverwaltung, rechnete vor, was eine zweite Schwimmstätte sie Stadt kosten würde. Bei den Baukosten sei mit einem hohen ein- bis niedrigen zweistelligen Millionenbetrag zu rechnen, sagte Linse. Hinzu kämen jedes Jahr etwa 500 000 bis eine Million Euro für die Betriebskosten. Zudem müsse man den Bedarf berücksichtigen: „Die Nachfrage nach Bädern ist nicht beliebig erweiterbar.“Im Umkreis von 25 Kilometern gebe es diverse Bäder, vom klassischen Sport- bis zum Erlebnisbad. Sofort umsetzbare Lösungen gebe es nicht.
Dies bedeutet, dass die Stadt sich ein neues Konzept überlegen muss, falls es ein zweites Bad geben soll. Das Gymnasiumbad, das dem Landkreis gehört und bei dem die Stadt sich an den Betriebskosten beteiligt, kann im nächsten Schuljahr wieder für den Schwimmunterricht von Schulen und Bereitschaftspolizei benutzt werden. Doch im Stadtrat besteht weitgehende Einigkeit, dass ein zweites Bad für Königsbrunn durchaus wünschenswert wäre. Die SPD hatte das Thema per Antrag aufs Tableau gehoben. Florian Kubsch hob die jüngsten Berichte in den Medien über mangelnde Schwimmkenntnisse vieler Kinder hervor. Das Gymnasiumsbad reiche nicht. Bürgermeister Franz Feigl (CSU) sagte, der Wunsch nach einem Bad sei sicherlich in allen Fraktionen unstrittig vorhanden. Dies bestätigten die Vertreter aller Parteien im Stadtrat.
Die großen Fragen sind vor allem: Wie und wo? Der Bürgermeister informierte, dass eine Kooperation mit Bobingen nicht infrage komme. „Ein neuer Standort zwischen den Städten ist aus Bobinger Sicht nicht darstellbar.“Das Grundstück des derzeitigen Hallenbades Aquamarin komme aufgrund seiner Nähe zum Freibad kaum für eine andere Nutzung infrage. Daher wird es saniert. Eine Königsbrunner Beteiligung am sanierten Aquamarin sei für die Brunnenstädter uninteressant. Vorstellbar sei allerdings eine Kooperation mit Gemeinden aus dem Verbund Begegnungsland Lechfeld beim Betrieb eines neuen Bades, sagte der Bürgermeister.
Im SPD-Antrag war noch eine der Grundschulen als Standort ins Gespräch gebracht worden. Da dieser jedoch schon vor einigen Monaten eingebracht und nicht behandelt worden war, hatte sich dieser Vorschlag erledigt. „Prüfen wir erst einmal die Errichtung und dann den Standort“, sagte Jürgen Raab (Freie Wähler). Ursula Jung (Grüne) warnte davor, dass durch die Betriebskosten einige Ausgaben auf die Stadt zukommen würden und brachte eine Kooperation mit Augsburg ins Spiel. Dieser Vorschlag stieß aber auf wenig Zustimmung.
Florian Kubsch sagte, das Defizit durch die Betriebskosten sei im Zweifel gut angelegtes Geld. Der Bürgermeister brachte eine Kooperation mit Gewerbetreibenden ins Spiel. So hätte es schließlich auch die Königstherme zwischenzeitlich geschafft, kostendeckend zu arbeiten. So wurde schließlich mit einstimmigem Beschluss die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für eine „möglichst effiziente Betriebsform und eine möglichst optimale Gesamtkonzeption“zu entwickeln, um die Betriebskosten möglichst gering zu halten.