Neues Institut für Abgas Tests
Was Verkehrsminister Dobrindt unternehmen will
Berlin Ein neues Institut soll für mehr Ehrlichkeit bei der Messung von Auto-Abgasen sorgen. Das Deutsche Institut für Verbrauchsund Emissionsmessungen solle Verbrauchsund Abgasmessungen unter realen Fahrbedingungen ermitteln und so mehr Transparenz für die Verbraucher schaffen, kündigte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Dienstag an. Dobrindt sagte, er habe sich mit der Automobilindustrie verständigt, das Institut noch dieses Jahr zu gründen. Ziel sei, auf einer festgelegten Referenzstrecke im echten Straßenverkehr die Emissionen und den Kraftstoffverbrauch messen. Dabei würden Faktoren berücksichtigt, die den Kraftstoffverbrauch beeinflussen, etwa die Nutzung der Klimaanlage, das Fahrverhalten, das Streckenprofil und das Wetter.
Finanzieren soll das Institut die Automobilindustrie, veranschlagt sei ein Jahresbudget von zwei Millionen Euro. Damit könnten pro Jahr etwa 70 neu auf den Markt kommende Fahrzeuge auf ihren
Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und Stickoxid (NOx) untersucht werden.
Der SPD-Verkehrsexperte Sören Bartol nannte das Institut einen „sinnvollen Vorschlag“. Er sei jedoch skeptisch, „ob die Finanzierung des Instituts durch die Automobilindustrie gut für die Prüfungen und deren Unabhängigkeit ist.“
In der Struktur eines Vereins sollen neben den zuständigen Bundesministerien auch Nichtregierungsorganisationen, Verbraucherschutzverbände sowie Städte und Kommunen beteiligt werden. Die Messergebnisse sollen auf einer OnlinePlattform veröffentlicht werden. Das Institut soll die Messungen des Kraftfahrtbundesamtes ergänzen, das für die standardisierten Tests im Labor zuständig ist.
Zusammen mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) kündigte Dobrindt außerdem die Einsetzung eines „Nationalen Forums Diesel“an. Das Gremium soll Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen bei Diesel-Pkw vereinbaren. Die erste Sitzung des Forums soll am 2. August stattfinden. Zugleich stellte der Minister die Ergebnisse von Nachmessungen bei Diesel-Fahrzeugen vor
(siehe Info). (afp)