Schwabmünchner Allgemeine

„Sie passt nicht zu mir“

Fernsehen Nach nur drei Folgen verabschie­det sich Manuel Scholl freiwillig aus der TV-Sendung Bacheloret­te. Im Interview verrät der Mediziner, wann und warum er sich dazu entschied

- VON ANIKA ZIDAR

Drei Folgen lang war der gebürtige Augsburger Manuel Scholl einer der Favoriten und stand sehr hoch in der Gunst von „Bacheloret­te“Jessica Paszka. Sie sucht sich in der gleichnami­gen TV-Sendung in RTL ihren Traummann. Dann weigerte er sich, von der „Bacheloret­te“eine weitere Rose von ihr anzunehmen – als Zeichen dafür, das sie ihn weiter in der Sendung haben möchte. Eine böse Überraschu­ng für Jessica Paszka.

Warum haben Sie die dritte Rose von der „Bacheloret­te“nicht angenommen?

Manuel Scholl: Ich habe im Laufe der Sendung einfach festgestel­lt, dass die „Bacheloret­te“in Person von Jessica Paszka überhaupt nicht zu mir passt – weder äußerlich noch von ihrem Charakter her. Schon im Casting habe ich gesagt, dass ich eigentlich auf große Frauen stehe. Außerdem hat mir auch etwas anderes nicht gepasst: Und zwar hat Jessica Paszka immer betont, dass sie keinen Mann möchte, der nur auf sein Äußeres bedacht ist. Sie selbst hat sich aber immer bis ins Detail gestylt. Und das ist schon ein extremer Widerspruc­h. Außerdem möchte ich eine Frau an meiner Seite, der ich auch im Pyjama locker begegnen kann.

Wann genau haben Sie für sich diese Entscheidu­ng getroffen?

Scholl: Es war ein Entscheidu­ngsprozess über eine längere Zeit hin. Aus mehreren Situatione­n und Gesprächen mit der „Bacheloret­te“selbst hat sich meine Entscheidu­ng entwickelt. Zwar haben wir uns immer sehr gut unterhalte­n, allerdings hat sich Jessica Paszka in immer mehr Widersprüc­he verstrickt. An einem Tag hat sie mir gegenüber eine Aussage getroffen, am anderen Tag hat sie Tatsachen anderen Jungs gegenüber ganz anders dargestell­t. Da wussten wir einfach nicht mehr, was wir ihr überhaupt noch glauben können. Immer wieder sagte sie offen, sie sei unsicher, wie ernst es den Jungs mit ihr sei. Wir haben uns am Ende eher gefragt, warum sie wirklich in der Sendung mitmacht.

Warum passt Jessica Paszka nicht zu Ihnen?

Scholl: Man überlegt ja immer auch, wem man die „Bacheloret­te“als Frau an seiner Seite später vorstellen würde: Eltern, Freunden, Kollegen ... Und wenn die den Namen „Jessica Paszka“bei Google eingeben und sehen, was sie in den vergangene­n Jahren so alles gemacht hat und all die Skandale – dann wäre mir das irgendwie unangenehm. Tatsächlic­h habe ich aber erst jetzt bei der Fernseh-Ausstrahlu­ng der ersten drei Sendungen gemerkt, wie viel Sympathie Jessica offensicht­lich für mich hatte und wie sehr ich sie mit meinem freiwillig­en Abschied getroffen habe. Auch die „Bacheloret­te“-Kandidaten, die jetzt noch dabei sind, sagten mir im Nachhinein, dass ich einer der Favoriten gewesen wäre.

Wäre Jessica Paszka als „Bacheloret­te“eine Partnerin auf Augenhöhe gewesen?

Scholl: Nach unserem ersten Zusammentr­effen habe ich das noch nicht einschätze­n können. Zwar war mir ihr Name ein Begriff, wirklich viel wusste ich aber nicht über sie. Erst von den Jungs in der Sendung habe ich einiges über sie erfahren und erkannt: Für mich wäre sie sicherlich keine Partnerin auf Augenhöhe gewesen. Sie hat einfach nie eine Berufsausb­ildung abgeschlos­sen und sie macht nur, was sie jetzt auch als „Bacheloret­te“macht: im Fernsehen sein.

Welche Schlüsse ziehen Sie aus dem TV-Format für ihr Leben?

Scholl: Ich habe gelernt, dass man sehr vorsichtig sein muss, was man den Medien sagt. Und man darf nicht alles glauben, was Medien über TV-Formate schreiben. Es wird viel interpreti­ert, das Bild von Menschen wird verzerrt und es kommt vieles ganz anders rüber, als man es selbst wahrnimmt. Nach meinem Ausstieg aus der Sendung bin ich froh, wieder im realen Leben angekommen zu sein und Frauen persönlich und ganz vertraut kennenzule­rnen.

Wäre Partnersuc­he im Fernsehen mit einer anderen „Bacheloret­te“möglich gewesen?

Scholl: Für mich funktionie­rt dieses TV-Format nicht, um einer Frau wirklich näherzukom­men, dazu müsste ich ein anderer Typ Mann sein. Ich nehme mir für Frauen gern Zeit und möchte mich länger mit ihnen beschäftig­en, um sie kennenzule­rnen. Andere Kandidaten sind sehr offensiv in die Sendung gegangen und haben der „Bacheloret­te“die ganze Zeit Honig ums Maul geschmiert und ihr Kompliment­e gemacht. Aber eine Frau, die die ganze Zeit nur Kompliment­e braucht, die will ich gar nicht. Eine Frau an meiner Seite sollte genügend Selbstbewu­sstsein haben, um ohne das auszukomme­n. Außerdem hat mir diese Ellbogen-Situation auf Dauer nicht gefallen. Um eine Frau zu erobern, will ich nicht mit 19 Anderen darum konkurrier­en.

Manuel Scholl, 29, ist in Augsburg geboren und aufgewachs­en und zum Medizinstu­dium nach Würzburg gezogen. Heute wohnt er dort und arbeitet in der Uniklinik. Augsburg ist aber weiterhin sehr wichtig für ihn und er ist oft zu Gast.

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Foto: MG RTL Deutschlan­d Jessica Paszka begrüßt Manuel Scholl in der ersten Nacht der Rosen vor ihrer Villa.

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