Augsburg hält auch beim Geld zusammen
Nach fast drei Monaten des Bangens steht seit gestern fest: Wer eine Bezahlkarte beim FC Augsburg hat, bekommt sein Guthaben komplett ausgezahlt – trotz der Insolvenz der Betreiberfirma.
Dabei ist nicht das pleitegegangene Unternehmen in die Bresche gesprungen, sondern der FC Augsburg zusammen mit seinen Partnern LEW und den Stadtwerken sowie den Sponsoren. Dafür hätte es rechtlich keine Verpflichtung gegeben. Dass auf den Verein und seine Partner aber sehr wohl ein moralischer Druck lastete, gab Michael Ströll, der Geschäftsführer Finanzen beim FC Augsburg, zu.
Umso unverständlicher war es, dass der FCA bei dem Thema lange auf Tauchstation geblieben war und bis gestern konkrete Äußerungen vermieden hatte.
Dass die Fans nicht auf ihren Forderungen sitzen bleiben, ist eine gute Nachricht. Vielen dürfte jedoch die Nachricht bitter aufstoßen, dass es wohl in der kommenden Saison wieder ein Bezahlkartensystem geben wird, nur mit einem anderen Betreiber.
Nach der Bauchlandung mit Payment Solutions wünschen sich viele Fans die Rückkehr zum Bargeld zurück. Auch hinter den Kulissen gibt es einige, die gerne auf die Bezahlkarten verzichten würden. Dass das funktioniert, bewies der letzte Spieltag der vergangenen Saison. Dabei gab es den höchsten Umsatz der gesamten Spielzeit.
Offenbar verhindern aber vertragliche Konstellationen die dauerhafte Rückkehr der Barzahlung. Der FCA und seine Partner warben gestern um Vertrauen und betonten, dass ein neues bargeldloses Zahlsystem nur dann kommen werde, wenn das Geld der Fans zu 100 Prozent sicher ist.
Das ist wichtig. Denn letztlich hängt davon auch das Ansehen und die Unterstützung für den FC Augsburg davon ab – des Vereins, der vergangene Saison mit dem Slogan „Augsburg hält zusammen“die Fans im Abstiegskampf mobilisierte. Und zu diesem Zusammenhalt gehört es auch, dass das Geld der Fans sicher ist.