Die Erfolgsbilanz hat einen Kratzer
Es könnte alles so schön sein. Den Unternehmen geht es gut, vom Arbeitsmarkt kommen Monat für Monat Jubel-Meldungen. Aber die Erfolgsbilanz hat einen Kratzer: Die Firmen kommen bei der Suche nach Mitarbeitern kaum hinterher. Die Zahl der offenen Stellen schnellt nach oben – und ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht.
Für Jobsuchende heißt das im besten Fall, dass sie mehr Auswahl haben. Für viele Betriebe bedeutet die Situation im Umkehrschluss aber auch, dass Arbeitsplätze über lange Zeit oder gar für immer unbesetzt bleiben und im schlimmsten Fall Aufträge abgelehnt werden müssen. Je größer das Stellen-Problem wird, desto größer wird also auch die Gefahr, dass die heimische Wirtschaft ins Stottern gerät.
Eine Lösung des Problems heißt Qualifikation – und sie betrifft vor allem Langzeitarbeitslose. Denn zur Jobwunder-Wahrheit gehört auch, dass in Deutschland fast eine Million Menschen ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Natürlich gibt es darunter auch jene, die auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelbar sind. Bei vielen hakt es aber an anderen Dingen: am Alter, an mangelnder Kinderbetreuung oder an einer fehlenden Ausbildung.
Hier müssen Jobcenter und Arbeitsagenturen ansetzen – und sich noch besser kümmern.