Zerstörungslust in Kirchen ausgelebt
Unbekannte besudeln Böden, Bänke und einen Altar mit Wachs
Ein verschmierter Altar, Kerzenwachs auf Boden und Sitzbänken, wahllos zerbrochene und zertrampelte Kerzen – in den Königsbrunner Kirchen Zur Göttlichen Vorsehung und Maria unterm Kreuz haben am vergangenen Wochenende Unbekannte ihrem Zerstörungstrieb freien Lauf gelassen. Die katholische Gemeinde hat nun Anzeige erstattet.
In der Kirche Zur Göttlichen Vorsehung hätten die Täter die Opferkerzen aus dem Sand oder dem Ständer gerissen und sie zerbrochen oder angezündet und dann das Wachs auf dem Boden verteilt, teilte Kirchenpfleger Heinrich Meyer mit. Die Tat müsse sich am Sonntag zwischen 12 und 19 Uhr ereignet haben. In dieser Zeit war die Kirche offen, ein Gottesdienst fand jedoch nicht statt. Am Montag entdeckte der Mesner die Zerstörung.
Im Pfarrzentrum Maria unterm Kreuz wurde das Inventar der Kapelle großflächig mit Wachs besudelt. Kirchenpflegerin Gabriele Weber berichtete, sie hätte zunächst zertrampelte und zerbrochene Kerzen im Hof des Pfarrzentrums gefunden: „Das kommt leider immer wieder mal vor. Bislang haben wir die Kerzen halt weggeräumt“, sagt sie. Doch diesmal wurden die Opferkerzen zerbrochen oder verschmolzen. Danach zündeten die Randalierer die Altarkerzen an und verteilten das Wachs auf dem Altar, in den Gängen, auf den Bänken, im Weihwasserbecken.
Der materielle Schaden halte sich zwar in Grenzen, sieht man von der anstrengenden Reinigung ab: „Aber der ideelle Schaden ist viel höher. Manche Menschen haben vor nichts mehr Respekt“, sagte Gabriele Weber. Vorerst gibt es in der Kapelle keine Kerzen mehr, auch nicht für diejenigen, die sie beim Beten anzünden möchten.
In beiden Fällen wurden die Taten wohl am Sonntagnachmittag begangen. Zeugen sollen sich bei der Polizei Bobingen melden unter Telefon 08234/9606-0.